Auf einem eher ungewöhnlichen Weg suchen die Verantwortlichen des Handball-Zweitligisten Kurpfalz-Bären aus Ketsch einen neuen Assistenten oder eine neue Assistentin für Cheftrainerin Franziska Garcia: über Instagram. Eine Stellenanzeige wurde in dieser Woche vor dem Spiel am Sonntag beim HC Leipzig geschaltet (Spielbeginn: 16 Uhr). Nach dem Abschied von Karin Euler im vergangenen Sommer sitzt mit Esther Herrmann nur noch eine Co-Trainerin auf der Bank. „Wir wollen mal schauen, wer für die neue Saison auf dem Markt ist. Es hört zum jetzigen Zeitpunkt aber niemand auf“, erklärte der Geschäftsführer des Tabellenvorletzten, Armin Wagner.
Es ist also viel zu tun am Altrhein. Denn nach dem vorzeitigen Saisonaus von Rückraumspielerin Marlis Mader, die sich einen Riss des Kreuzbandes im Training zugezogen hatte, und dem bevorstehenden Auslandssemester von Amelie Möllmann befindet sich der sportliche Führungszirkel ohnehin auf der Suche nach so dringend benötigter Verstärkung im Abstiegskampf – Ausgang offen.Bis es bezüglich der Kaderplanung Fortschritte oder gar Einigungen zu vermelden gibt, müssen Garcia und Co. auf das aktuelle Aufgebot zurückgreifen. Im Duell mit dem 21-maligen deutschen Meister stehen neben Mader auch die weiterhin verletzte Katharina Hufschmidt und die aus persönlichen Gründen verhinderte Johanna Wiethoff nicht zur Verfügung. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Bären die Reise nach Leipzig ohne Veränderungen im Vergleich zum 21:37 beim HC Rödertal antreten werden.
Kurpfalz-Bären wollen in 2. Handball-Bundesliga mit klarem Kopf spielen
„Das Spiel haben wir aus den Köpfen bekommen. Wir wollen in Leipzig die Leistung aufs Parkett bringen, zu der wir imstande sind, und dann am Ende sehen, was dabei herauskommt“, sagt Garcia. Es gehe in erster Linie darum, die Sachsen vor Aufgaben zu stellen. „Im Angriff müssen wir mit einer klaren Struktur und klarem Kopf spielen und vor allem im Abschluss so effektiv wie möglich agieren“, sagt die Trainerin.
In Rödertal ließen die Abschlüsse häufig zu wünschen übrig. Auch die Anzahl der technischen Fehler, Garcia zählte 21, war viel zu hoch, um in dieser Spielklasse auch nur ansatzweise konkurrenzfähig zu sein. Gastgeber Leipzig rechnet sich als favorisierter Tabellensechster etwas aus, Coach Erik Töpfer warnt aber auch: „Der Gegner braucht unbedingt Punkte, um sich Richtung Klassenerhalt zu bewegen. Deshalb wird es für uns eine schwere Aufgabe gegen eine sehr kämpferische Mannschaft, die alles reinhaut, die versuchen wird, ihre Zweikämpfe zu gewinnen – mit allem, was sie hat. “
Garcia warnt derweil vor Joanna Granicka, die beim 35:32-Auswärtserfolg beim Absteiger HSG Bad Wildungen Vipers neunfach traf. Auch das Tempospiel des HCL sollten die Bären unterbinden, wollen sie die Heimreise mit etwas Zählbarem im Gepäck antreten. Töpfer möchte dies verhindern. „Wir müssen aus den letzten Wochen alles mitnehmen, was wir gegen die jeweiligen offensiven oder defensiven Abwehrsysteme positiv umgesetzt haben. Wir werden uns auf uns selbst konzentrieren und versuchen, uns weiterzuentwickeln.“ Das ist dann wohl das Ziel beider Teams, wobei die Bären einmal mehr die Rolle des Außenseiters einnehmen.
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