Fußball

Karlsruher SC siegt zweistellig bei der Spvgg Ketsch

Der Landesligist Spvgg 06 Ketsch verliert im Test gegen den Zweitligist Karlsruher SC vor über 1800 Zuschauern mit 0:18. Für die Ketscher ist das Ergebnis jedoch zweitrangig.

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Andreas Lin
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Er ist der Star des Abends: KSC-Neu-zugang Lars Stindl. © Fischer

Ketsch. Es war ein richtiges Fußballfest am Mittwochabend in Ketsch: 1800 Zuschauer – und das waren nur die zahlenden – kamen zum Freundschaftsspiel zwischen dem heimischen Landesligisten Spvgg 06 Ketsch und dem Zweitligisten Karlsruher SC, der die Partie ganz locker mit 18:0 (8:0) für sich entscheid.

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Das Ergebnis war aber eher zweitrangig. Für den KSC war die zweite Partie bei seiner „Regio-Tour“, erneut eine Station in Sachen Eigenwerbung, ein Zusammentreffen zwischen Mannschaft und Fans – vielleicht auch neuen Zielgruppen, die nach diesem sympathischen Auftritt künftig gern ins modernisierte, aber noch nicht ganz fertige Stadion im Wildpark fahren wollen – vielleicht schon zur Eröffnung am 19. Juli gegen den FC Liverpool.

Ex-Nationalspieler Lars Stindl trifft früh zur Führung für den Karslruher SC

In Ketsch war erstmals der prominenteste Neuzugang des KSC, Ex-Bundesliga- und Nationalspieler, Lars Stindl am Ball, der von Borussia Mönchengladbach zurück zu seinem Jugendverein gewechselt ist. Und perfekter hätte seine Rückkehr nicht verlaufen können: Der Wiesentaler traf schon nach knapp vier Minuten zur 1:0-Führung. Für die Ketscher, die quasi ohne richtiges Training und mit zahlreichen Neuzugängen in die Partie gegangen waren, wurde es ein schweres Unterfangen, aber sie wehrten sich nach Kräften.

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Bester Mann unter den Augen früherer Ketscher Ausnahmespieler wie Jochen Kientz,Timo Staffeldt und Jürgen Becker war zweifelsohne Torwart Julian Herzog, der in der ersten Hälfte mit mehreren Glanzparaden einen höheren Rückstand als 0:8 verhinderte. In der zweiten Hälfte schraubten die Gäste auch trotz eines fast kompletten Wechsels der Elf das Ergebnis auf 18:0. Nur Stefano Marino blieb auf dem Platz und erhöhte sein Torkonto auf fünf Treffer. Das war für Gastgeber Ketsch überhaupt nicht tragisch. Vielmehr war es ein weiteres Highlight auf dem Waldsportplatz und es spülte dank des Erlöses aus Getränke- und Verpflegungsverkauf sowie anteiligen Zuschauereinnahmen Geld in die Kasse. „Das fließt alles in unsere neue LED-Flutlichtanlage“, freute sich Vorstandsmitglied Walter Kupper.

Stimmen zum Spiel

Marco Thiede, Rechtsverteidiger des Karlsruher SC, auf die Frage zur Rückkehr von Lars Stindl und die Gefahr, wonach der Hype um den ehemaligen Nationalspieler die Ziele eventuell konterkarieren könnte: „Wir befinden uns seit vorvergangenen Mittwoch in der Vorbereitung. Man hat gleich im ersten Training mit ihm gesehen, wo die fast 400 Bundesligaspiele herkommen. Er ist ein großartiger, auf dem Boden gebliebener Typ. Er ist ein absoluter Gewinn für die Mannschaft. Um seine Person ist sicher eine gewisse Euphorie entstanden, Aber das ist völlig okay.“

Timo Wangler, Bürgermeister von Ketsch und AH-Abteilungsleiter bei der Spvgg 06 Ketsch: „Es ist eine schöne Veranstaltung, es ist schön, dass so etwas in Ketsch stattfinden kann. Dass es sportlich für unsere erste Mannschaft schwierig wird, war klar.“

Marco Rocca, Trainer der Spvgg 06 Ketsch, auf die nicht ganz ernst gemeinte Frage, ob das Ergebnis auf eine geruhsame kommende Saison in der Landesliga schließen lässt: „Klares Nein. Es war kein Wunschergebnis. Für uns war wichtig, dass wir auch für den eigenen Spielaufbau etwas versuchen und auch gegen so eine Mannschaft mutig sind. Das ist anfangs etwas misslungen. Aber einzelne Spieler haben immer wieder ihren Mut gezeigt. Viele Dinge waren völlig okay, auch in der Defensive, obwohl wir so viele Tore bekommen haben. Darauf können wir aufbauen. Man darf nicht vergessen, wir haben lediglich zweimal eigens für das Spiel trainiert. Wichtig war, dass die Spieler mal den Unterschied sehen. Insofern war es eine gute Erfahrung für die Jungs.“

Timo Staffeldt, ehemaliger KSC-Spieler und Teamkamerad von Lars Stindl und Christian Eichner mit Ketscher Wurzeln: „Ich würde mir natürlich wünschen, dass der KSC in der zweiten Liga vorne mitspielen kann. Die Rückkehr von Lars Stindl schürt Erwartungen. Man muss aber abwarten und schauen, dass diese Erwartungen nicht zu hoch geschraubt werden. Man muss dennoch geduldig bleiben beim Traum, mit diesem neuen tollen Stadion gleich aufzusteigen. Für Ketsch hoffe ich, dass sich die Mannschaft im Mittelfeld der Tabelle etablieren kann. Das würde ich dem Verein gönnen.“

Julian Herzog, Torhüter der Spvgg 06 Ketsch: „Es war sehr anstrengend. Ich stand durchgehend unter Druck und konnte nie durchatmen. Ich bin Fan des FC Schalke 04, ein Blau-Weißer, von daher stimmen zumindest die Farben. Dem KSC traue ich eine Position im oberen Mittelfeld zu. Bei uns in Ketsch macht es Spaß mit den neuen Jungs. Wenn es sich so gut weiterentwickelt wie bisher, sehe ich keinen Stress für die Runde. Aber wir sind noch am Anfang.“ mab

Tore: Stindl (4.), Seidel (10.), Marino (21., 35., 42., 54., 57., 85.), Ersungur (24.), Wanitzek (33.), Jensen (44.), Rapp (48., 75.), Öztürk (61., 69.), Nebel (64.), Sihlaroglu (78., 81.) 

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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