Ketsch. Johanna Wiethoff hatte eine Vorahnung. Die Leistung in der Defensive könnte das Spiel zwischen ihren Kurpfalz-Bären und dem TSV Nord Harrislee entscheiden, glaubte die Torfrau im Vorfeld des Duells in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen. Und sie sollte mit ihrem Bauchgefühl richtig liegen. Denn dank einer Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel entschied die Ketscher Mannschaft das Spiel mit 27:22 (10:12) zu ihren Gunsten. Nur zehn Gegentore ließ die Bären-Defensive nach Wiederbeginn zu - der Schlüssel für den vierten Erfolg in der noch jungen Saison.
Torhüterin Katrin Rüttinger wird bei den Ketscherinnen reaktiviert
Bei den Gastgeberinnen fehlte am sechsten Spieltag Torhüterin Katarina Longo aufgrund einer Knieverletzung. Sie wurde von der reaktivierten Katrin Rüttinger vertreten und auch Kreisläuferin Nell Gotta stand wegen einer Fußverletzung zum zweiten Mal nacheinander nicht zur Verfügung.
Vor 320 Zuschauern starteten zunächst die Gäste besser. Anna und Leonie Thomssen sorgten nach fünf Minuten für eine 3:0-Führung. Für die Bären, die nicht gut in den Vergleich fanden, setzte Amelie Möllmann einen Wurf an die Latte, Rebecca Engelhardt scheiterte an Schlussfrau Lea Tiedemann und Sara Goudarzi beförderte den Ball ins Fangnetz hinter dem TSV-Gehäuse.
Es sollte aber zeitnah besser werden, denn nach etwas mehr als zwölf Minuten stand es schon 3:3. Kapitänin Möllmann, Katja Hinzmann und Gianina Bianco waren dafür verantwortlich. Es entwickelte sich ein Spiel mit vielen Wellenbewegungen, denn sieben Zeigerumdrehungen später lag Nord Harrislee wieder mit drei Toren in Front. Inzwischen hatte Steil schon eine Auszeit genommen, um auf das Spiel einzuwirken (16.).
Der TSV behauptete lange Zeit die Führung, denn es dauerte bis zur 43. Minute, ehe die Bären wieder ausglichen. Die überragend auftretende Svenja Mann erzielte mit einem ihrer zehn Tore das 18:18. Der Widerstand der Gäste war nach und nach gebrochen. Engelhardt und ein Doppelpack von Möllmann sorgten für das 21:18. Steil nahm noch einmal eine Auszeit und nach diesem Time-out beseitigte Ketsch alle Zweifel an einem Heimsieg.
Im Duell der Torhüterinnen gab es indes keine Siegerin. Wiethoff, die vor der Partie auf dem vierten Platz im Liga-Vergleich lag, hatte nach 60 Spielminuten neun Paraden zu Buche stehen. Ihre Kontrahentin, Lea Tiedemann, ebenfalls. Die Torfrau der Gäste war als beste Keeperin der Liga ins Spiel gegangen.
Die Bären können nun mit entsprechendem Selbstvertrauen ins nächste Heimspiel starten. Am kommenden Samstag gibt der HC Rödertal in der Neurotthalle seine Visitenkarte ab. Spielbeginn ist um 19 Uhr.
Torschützinnen der Bären: Wiethoff, Rüttinger; Mann (10/2), Goudarzi, Hinzmann (2), Bianco (4), Scheffler (1), Torras Parera (2/1), Möllmann (5), Schranz, Stitzel, Engelhardt (1), Hufschmidt.
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