Ketsch. Dass die Handballerinnen der Kurpfalz-Bären am Samstagabend in die Erfolgsspur zurückgekehrt sind, hat zwei Faktoren: Zum einen ist der 32:25 (15:17)-Erfolg beim Zweitliga-Aufsteiger HCD Gröbenzell der überragend haltenden Johanna Wiethoff im Tor zu verdanken. Zum anderen darf sich aber auch Trainerin Franziska Steil auf die Schulter klopfen lassen. Mit ihrer Umstellung zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte Steil den Gegner vor große Probleme und leitete mit ihrem taktischen Kniff die Wende in einem umkämpften Duell ein.
„Es war ein wildes Spiel. Am Ende haben wir nach der Pause den richtigen Zugriff hinten gefunden und gehen als verdiente Sieger vom Feld“, sagte Steil. Nach zwei Siegen und zwei Niederlagen aus den ersten vier Partien war die Partie mit den noch sieglosen Bayern vonseiten der Bären als richtungsweisend definiert worden. Doch besonders in der Anfangsphase hatten die Bären, die kurzfristig neben Katarina Longo auch auf Nell Gotta verzichten mussten, große Probleme.
Ketschs Torfrau Wiethoff überragt mit 18 Paraden
Gröbenzell legte vor und führte nach zehn Minuten mit 7:4. Zwar hatte Steil auf das Kreisläufer-Spiel des HCD hingewiesen, in den Griff bekam ihre Mannschaft Isabel Kattner jedoch viel zu selten. Nach und nach fand das Ketscher Team dann aber einen Weg, um sich in das Spiel hineinzubeißen. Gianina Bianco vollendete einen 3:0-Lauf zum 7:7, in die Kabine ging es dann aber wieder mit einem Zwei-Tore-Rückstand.
Steil reagierte und setzte fortan auf eine offensive 3:2:1-Deckungsvariante - mit Erfolg. Der Neuling kam mit dieser Formation überhaupt nicht zu recht. „Die Umstellung war der entscheidende Faktor“, sagte Steil. Und wenn die Schützinnen der Gastgeberinnen vor etwas mehr als 250 Zuschauern in der Paul-Barth-Halle doch mal durchkamen, hieß die Endstation Johanna Wiethoff. Überragende 18 Paraden und eine Fangquote von über 42 Prozent standen nach 60 Spielminuten für die einzige Torfrau im Bären-Kader zu Buche.
Erste Führung der Ketscher Kurpfalz-Bären beim 19:18
Bianco erzielte nach 38 Minuten die erste Führung (19:18) und die ebenfalls glänzend aufgelegte Rebecca Engelhardt baute den Vorsprung aus. Beim 30. Treffer der mit neun Toren besten Werferin war die Partie entschieden.
Die Bären festigten ihren Platz im Mittelfeld und Steil sagte: „Wir sind sehr glücklich über diesen Sieg. Die Ergebnisse in der Liga machen deutlich, dass wir uns wenig Schwächephasen erlauben dürfen. Ich bin sehr stolz, wie wir diese Aufgabe gemeistert haben.“ Ein Sonderlob heimste auch Nachwuchstalent Viviane Schranz ein, die am Kreis für Gotta einsprang. „Sie wurde ins kalte Wasser geworfen und hat ihre Aufgabe mit Bravour gelöst“, fand Steil.
Ketsch zeigte nach den Niederlagen gegen den TuS Lintfort und den FSV Mainz 05 die richtige Reaktion. Im Heimspiel am Samstag, 28. Oktober, wollen die Bären nachlegen. Dann kommt der TSV Nord Harrislee, der in der Tabelle hinter den Kurpfälzerinnen liegt, in die Neurotthalle.
Kurpfalz-Bären: Wiethoff; Mann (6/4), Goudarzi (2), Hinzmann (2), Bianco (6), Scheffler, Torras Parera (1), Möllmann (4), Schranz (2), Stitzel, Engelhardt (9), Hufschmidt.
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