2. Handball-Bundesliga Frauen

Ketscher Bären kassieren die nächste Klatsche

Mit 25:44 (13:23) verlieren die abstiegsgefährdeten Kurpfalz-Bären aus Ketsch gegen den HC Leipzig.

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Frederik Schneider
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Katja Hinzmann (Nr. 7 der Kurpfalz Bären) im Spiel gegen HC Leipzig. © Dorothea Lenhardt

Ketsch. Kapitänin Rebecca Engelhardt peitschte ihre Mannschaft mit erhobenen Händen an, Sara Goudarzi suchte in der Halbzeitpause den Kontakt zu ihren Mitspielerinnen. Nur allzu gerne hätten die beiden verletzten Leistungsträgerinnen der Kurpfalz-Bären eingegriffen. Doch am Ende mussten sie auf der Tribüne, auf der übrigens auch der neue Trainer Sascha Kuhn Platz genommen hatte, tatenlos mitansehen, wie die Ketscher Zweitliga-Handballerinnen zum zweiten Mal nacheinander gewaltig unter die Räder kamen. Mit 25:44 (13:23) verlor der abstiegsgefährdete Club vom Altrhein gegen den HC Leipzig.

Noch vor dem Spieltag lautete die große Frage: Würden die Bären nach dem 19:39 gegen den HC Rödertal wieder ein anderes, ein kämpferisches Gesicht zeigen können, oder sich ihrem Schicksal ergeben? 60 Spielminuten später fiel die Antwort zweigeteilt aus: Auf der einen Seite waren die Bären dem Gast aus Sachsen in allen Belangen klar unterlegen. Zum anderen ließen die Schützlinge von Trainerin Franziska Garcia die Köpfe aber nie hängen. Klar ist allerdings, dieses harte Urteil fällte auch die 41-Jährige, ihr Team ist gegen Gegner dieses Kalibers überfordert. „Wir müssen so ehrlich sein und zugeben: Uns fehlt die Qualität gegen solche Mannschaften“, sagte Garcia. Dieses Spiel sei erneut eine „Ohrfeige, eine Batsch“ gewesen, sagte sie.

Auszeit mit Trainerin Franziska Garcia im Spiel gegen HC Rödertal. © Dorothea Lenhardt

Zuschauer schütteln entgeistert den Kopf

Vor allem in den Anfangsminuten wurden die Bären überrollt. Die Leipzigerinnen, dank Schützenhilfe nun Tabellenzweite, trafen im Minutentakt. Nicht wenige der 300 Zuschauer in der Ketscher Neurotthalle schüttelten entgeistert den Kopf. „Wir haben einen Riesenstart erlebt“, sagte HCL-Coach Erik Töpfer. „Davon profitieren wir das ganze Spiel über.“

Nach nicht einmal zehn Minuten führte der HCL mit 12:2, sieben Zeigerumdrehungen später mit 18:7. „Wir haben keine Einstellung gefunden“, sagte Garcia und fügte hinzu: „Natürlich ist es dann auch eine Frage der mentalen Belastung, wenn man so etwas schon die Woche davor erlebt hat.“ Die Gastgeberinnen rannten an, leisteten sich aber einmal mehr zu viele Aussetzer. In die Statistik wanderten 17 technische Fehler und 27 Würfe, die den Weg ins Tor nicht fanden. „Das müssen wir abstellen“, so Garcia.

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Nun waren Leipzig und Rödertal Kontrahenten eines anderen Kalibers. Auch am kommenden Samstag dürfte beim Aufeinandertreffen mit dem Spitzenreiter beim SV Union Halle-Neustadt kaum etwas zu holen sein (Spielbeginn: 19 Uhr). „Aber danach kommen Gegner, gegen die wir etwas holen können“, sagte Geschäftsführer Armin Wagner. Und auch müssen, um sich zu retten – so ehrlich sollte man sein.

Erster Nichtabstiegsplatz ist immer noch nur einen Zähler entfernt

In den Schlussminuten wäre es aus Bären-Sicht dann beinahe noch schlimmer gekommen. Die gegen den HCL mit acht Treffern beste Torschützin, Katja Hinzmann, humpelte nach einem unnötig harten Einsteigen von Pauline Uhlmann vom Feld. Eine Zwangspause droht der Spielmacherin allerdings nicht. Und eine gute Nachricht gibt es mit Blick auf die Tabelle doch noch: Mit Ausnahme des VfL Waiblingen haben alle anderen Konkurrenten an diesem Wochenende verloren. Das bedeutet der erste Nichtabstiegsplatz ist weiter nur einen Zähler entfernt.

Bären: Wiethoff, Longo (1); Mann (2/1), Hinzmann (8/4), Scheffler (4), Marmodee (5/3), Geigle, Lerche, Steinhart, Schranz (1), Stitzel (3), Hufschmidt (1).

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