Ketsch. Eigentlich wollten die Kurpfalz-Bären in der spielfreien Zeit die Kräfte bündeln und mit vollen Akkus dem Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen näherkommen. Doch die Mission „Nichtabstieg“ hat einen heftigen Dämpfer erlitten, denn in der Pause haben sich zwei wichtige Akteurinnen verletzungsbedingt abgemeldet. Lea Marmodee plagen Fersenprobleme. Der Einsatz der Spielmacherin im Vergleich mit dem HC Rödertal am Samstagabend in der Neurotthalle (Anwurf: 19 Uhr) ist fraglich.
Schlimmer hat es Leistungsträgerin Rebecca Engelhardt erwischt. Die 28 Jahre alte Linksaußen hat sich ein Band im Daumen gerissen und wurde umgehend operiert. „Sie wird lange Zeit ausfallen und kommt in dieser Runde vielleicht gar nicht mehr zurück“, sagte Trainerin Franziska Garcia. „Das ist für uns natürlich ein herber Schlag, da müssen wir nicht drüber reden. Sie ist unsere Kapitänin, unsere Spielführerin, aber vor allem wird sie uns wegen ihrer handballerischen Qualitäten, die sie zuletzt vor allem im Rückraum aufbieten konnte, arg fehlen.“
„Werden einen harten Kampf liefern“
Die beiden Ausfälle haben zur Folge, dass voraussichtlich nur zehn Spielerinnen im Kader aufgeführt sein werden und andere in die Bresche springen müssen. „Wir können uns jetzt hinstellen und jammern, das werden wir aber nicht tun“, meinte Garcia. „Wir werden, auf gut Deutsch gesagt, die Arschbacken zusammenkneifen und Rödertal vor heimischer Kulisse einen harten Kampf liefern. Dann werden wir am Ende sehen, was herauskommt.“
Immer noch liegen die Bären punktgleich mit dem VfL Waiblingen und TuS Lintfort auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Der SV Werder Bremen ist dank eines Remis etwas herangerückt. Doch Ketsch hat weiterhin alles in der eigenen Hand.
Das Spiel gegen Rödertal ist jedoch der Auftakt einer Phase von Aufeinandertreffen, in denen die Bären stets die Rolle des Außenseiters einnehmen werden. „Dennoch ist uns bewusst, dass wir im Kampf um die Klasse jeden einzelnen Punkt, jede einzelne Aktion brauchen werden, um auch realistisch gesehen weiter im Rennen zu bleiben“, so Garcia. Nach dem Kräftemessen mit dem HCR empfangen die Bären den HC Leipzig und gastieren dann bei Spitzenreiter SV Union Halle-Neustadt.
Mit dem HC Rödertal kommt indes der Tabellenzweite in die Neurotthalle, der jedoch zuletzt zwei Niederlagen nacheinander kassierte – besonders das 26:29 gegen den HCL vor heimischem Publikum tat weh. Der Aufstieg, den nur der Tabellenerste in Angriff nehmen darf, ist schon weit weg.
Hohe Hürde: HC Rödertal kommt in Neurotthalle
„Rödertal ist eine körperlich sehr, sehr robuste Mannschaft, die körperlich sehr agil ist, die im Tempospiel sehr geradlinig spielt und vor allem durch ihre hohe und offensive 3-2-1-Abwehr vielen, vielen Mannschaften das Leben schwer macht“, hat Garcia analysiert, dass auf ihre Mannschaft eine „ambitionierte Aufgabe“ und „große Herausforderung“ wartet.
Und was macht die unmittelbare Konkurrenz am Wochenende? Lintfort hat daheim gute Chancen, gegen das Schlusslicht TSG Mainz-Bretzenheim zwei Punkte einzufahren. Waiblingen gastiert bei Mainz 05 und die HSG Bad Wildungen Vipers wird im Duell mit Leipzig versuchen, einen Überraschungserfolg einzufahren. Auch Werder Bremen ist gegen Buchholz-Rosengarten wahrlich nicht in der Favoritenrolle. Doch das gilt für die Bären aus Ketsch eben auch.
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