2. Handball-Bundesliga Frauen

Kurpfalz-Bären: 19:39-Klatsche wirft Fragen auf

Die Ketscher Kurpfalz-Bären werden in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen vom zweitplatzierten HC Rödermark in Grund und Boden gespielt.

Von 
Frederik Schneider
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Auszeit mit Trainerin Franziska Garcia (M.) im Spiel gegen den HC Rödertal. Geholfen hat es nicht - mit 19:39 werden die Ketscher Bären regelrecht vorgeführt. © Dorothea Lenhardt

Ketsch. Ohne erkennbare Regung klatschte Franziska Garcia ihre Spielerinnen ab. Anschließend steckten sie und Armin Wagner die Köpfe zusammen. Aufzuarbeiten hatten Trainerin und Geschäftsführer der Kurpfalz-Bären mehr als genug, denn die Leistung der abstiegsbedrohten Ketscherinnen bei der 19:39 (9:19)-Pleite gegen den zweitplatzierten HC Rödertal lässt sich mit der Beschreibung „desaströs“ wohl am besten zusammenfassen. Derart unterlegen war der Handball-Zweitligist schon lange nicht mehr. Kurzum: Es war ein Auftritt, der Fragen aufwirft.

Klar, mit Kapitänin Rebecca Engelhardt, den Rückraumspielerinnen Marlis Mader, Sara Goudarzi und Linkshänderin Amelie Möllmann, die ab April wieder dabei sein wird, fehlten wichtige Optionen. Und ja, ein Sieg gegen den HC Rödertal wäre mehr als überraschend gewesen. Wenn aber Wille und Einsatz fehlen, dann wird die Hoffnung auf zwei Punkte früh im Keim erstickt.

„Weit weg von Zweitliga-Niveau“

Sie wolle jetzt nicht „draufkloppen“, erklärte Garcia in ihrer ersten Analyse und tat dies in gewisser Weise dann doch. Allerdings nahm sie sich selbst nicht aus der Schusslinie. „Was sagt man als Trainerin bei einer 20-Tore-Niederlage“, fragte sie mit angeschlagener Stimme die Zuhörer der Pressekonferenz – und lieferte die Antwort umgehend: „Am Ende trage ich als Trainerin die Verantwortung, die übernehme ich auch. Offenbar habe ich es in der Pause und auch im Training nicht geschafft, die Mannschaft so einzustellen, dass sie einem Spitzenteam dieser Liga Paroli bieten kann. Dafür muss man sich ganz klar entschuldigen – auch die Spielerinnen. Was wir geboten haben, war weit weg von Zweitliga-Niveau.“

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Rumms, diese Worte saßen. Die Stimmung im Bären-Lager dürfte sich nach dem Blick auf die Ergebnisliste weiter verfinstert haben. Denn einige Konkurrenten konnten an diesem Wochenende punkten. Und in Sachen Torverhältnis hat sich Ketsch mit einem neuen Wert von minus 109 noch weiter in Bedrängnis gebracht. Dass es am Ende um jedes Tor gehen könnte, war vor 400 Zuschauern in der Neurotthalle zu selten zu erkennen.

Abhängigkeit von Mann

Zudem war einmal mehr die Abhängigkeit von Haupttorschützin Svenja Mann klar sichtbar. Mit neun Toren stemmte sich die 24-Jährige gegen die Klatsche. Doch letztlich schafften es die Gäste, die sich kaum verausgaben mussten, auch der zunehmend erschöpften Mann den Zahn zu ziehen.

Laut Statistik leisteten sich die Gastgeberinnen 29 technische Fehler. Wenig hilfreich war es auch, dass Viviane Schranz nach einem heftigen Zusammenprall eine Rote Karte kassierte. Doch selbst in der wilden Phase, als der HCR wegen Zeitstrafen nur noch drei Spielerinnen auf dem Feld hatte, schafften es die Bären nicht, ihre Überzahl ordentlich auszuspielen und Ergebniskosmetik zu betreiben.

„Natürlich hatten wir mit einigen Herausforderungen zu kämpfen in der Vorbereitung auf dieses Spiel. Aber das ist keine Entschuldigung für so eine Darbietung“, sagte Garcia. „Wir haben aber noch neun Partien zu absolvieren.“

Jetzt kommt Leipzig in die Neurotthalle

Schon am kommenden Samstag (Spielbeginn: 19 Uhr) gastiert mit dem HC Leipzig ein weiterer Club aus der Spitzengruppe in Ketsch. „Ich kann nur darum bitten, dass die Zuschauer wieder so zahlreich erscheinen“, so Garcia. „Die Mannschaft kann es besser, wir können es besser und das wollen wir im Heimspiel gegen Leipzig unter Beweis stellen.“

Bären: Wiethoff, Longo; Mann (9/1), Hinzmann (3/3), Scheffler (2), Marmodee, Geigle (2), Lerche (2), Steinhart, Schranz, Stitzel, Hufschmidt (1). fred

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