2. Handball-Bundesliga Frauen

Können die Ketscher Bären die Füchse in Berlin "fressen"?

Die Ketscher Bären-Trainerin Franziska Steil sieht ihr Team beim Auswärtsspiel in Berlin als Außenseiter. Die Gastgeber zeigen jedoch im bisherigen Saisonverlauf wenig Konstanz.

Von 
Frederik Schneider
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In der Vorrunde stellt Trainerin Franziska Steil ihre Ketscher Bären perfekt auf die Füchse ein. Nun gastiert der Frauen-Handball-Zweitligist in Berlin. © Lenhardt

Ketsch/Berlin. Ohne zu zögern, schiebt Franziska Steil die Favoritenrolle den Füchsen Berlin zu. „Für mich sind sie individuell eine der stärksten Mannschaften der Liga“, sagt die Trainerin der Kurpfalz-Bären vor dem Handball-Zweitliga-Duell am Samstagabend (Spielbeginn 19.30 Uhr) in der Sporthalle Charlottenburg. „Berlins große Stärke ist die Abwehr, sie stellen momentan mit 24,8 Gegentoren im Schnitt die beste Abwehr der Liga und spielen daraus ein brutal hohes Tempo mit super Qualität.“ Allerdings fehlt es den Füchsen häufig an Konstanz in dieser Spielzeit. Auch deswegen liegen sie nach 15 Partien nur auf dem achten Rang.

Die Ketscher Handballerinnen haben den Hauptstadtclub im Hinspiel geschlagen

Dass die Bären den Club aus der Hauptstadt aber schlagen können, das haben sie zu Saisonbeginn in der heimischen Neurotthalle gezeigt. Am zweiten Spieltag setzten sich die Ketscherinnen mit 24:23 durch. „Wir haben mit Ketsch noch eine Rechnung zu begleichen“, sagte Füchse-Coach Susann Müller. „Die Bären sind eine sehr ausgeglichene Mannschaft, die von allen Positionen Torgefahr ausstrahlt und zudem mit einer 5:1-Deckung agiert. Für uns wird es vor allem darauf ankommen, in der Abwehr kompakt zu verteidigen und vorne die offensive Deckung der Bären durchdacht zu bespielen.“

Vorbereiten konnten sich die Berlinerinnen etwas länger, denn zuletzt mussten sie aufgrund einer Krankheitswelle ihr Spiel gegen den HCD Gröbenzell absagen. Inzwischen sind die meisten Spielerinnen wieder dabei – nur das langzeitverletzte Duo Lynn Molenaar und Anais Gouveia muss weiter pausieren.

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Bei den Bären hat Steil in personeller Hinsicht zumindest zwischen den Pfosten die Qual der Wahl, denn sowohl Katrin Rüttinger als auch Katarina Longo und Johanna Wiethoff sind fit. Fehlen werden weiterhin Lea Marmodee und Nell Gotta. Auch die Rückkehr von Kapitänin Amelie Möllmann verzögert sich noch etwas.

Dennoch verlangt die Trainerin, die in dieser Woche Geburtstag hatte und 40 Jahre alt wurde, ein gutes Rückzugsverhalten sowie Konsequenz in den Zweikämpfen, um die Füchse zu stoppen. Zudem warnt Steil vor zahlreichen starken Einzelspielerinnen. Besonders die Niederländerin Isa Ternede, Lara Sophie Fichtner und Michelle Stefes stechen als Torjägerinnen heraus.

Spitzengruppe vs. Abstiegskampf: Für beide Teams geht es um einiges

Die Ausgangslage ist somit geklärt: Berlin könnte mit einem Sieg an der Spitzengruppe dranbleiben. Für die Bären geht es darum, sich aus dem Abstiegsschlamassel schnellstmöglich zu befreien. Nach dem knappen 28:29 gegen die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten (wir berichteten) beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer zwei Zähler, wobei der VfL Waiblingen eine Partie mehr auf dem Konto hat. Aber auch den Atem der Verfolger spüren die Bären, denn die SG Kirchhof und die HSG Freiburg könnten an diesem Wochenende Ketsch noch mehr unter Druck setzen.

Immerhin konnte Steil der Niederlage am vergangenen Wochenende viel Positives abgewinnen: „Das war ein Spiel, an dem wir uns aufrichten können. Wir haben über weite Strecken viel investiert und nur unglücklich verloren.“

Vielleicht erhält sie von ihrer Mannschaft ja ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk in Form von zwei Punkten – Außenseiterrolle im Vorfeld hin oder her.

Freier Autor

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