Ketsch. Auf einen möglicherweise entscheidenden Faktor können sich die Kurpfalz-Bären im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen nun noch weniger verlassen - besonders nicht nach dem 15:43 gegen Spitzenreiter FA Göppingen: die Tordifferenz. Durch die „Lehrstunde in allen Bereichen“, wie Trainerin Franziska Steil es ausdrückte, hat sich die Ketscher Mannschaft in eine noch schlechtere Ausgangslage gebracht als bereits zuvor. „Wir haben die denkbar schlechtesten Karten, was das angeht“, so Steil. „Wir müssen damit umgehen, dass die Tordifferenz uns nicht gerade hilft.“
53 Treffer besser steht Konkurrent VfL Waiblingen da. Auch die SG Kirchhof, als Tabellen-13. direkt hinter Ketsch platziert, hat einen 42-Tore-Vorteil gegenüber den Bären. Aber Steil weiß den Auftritt in Göppingen gut einzuordnen und will es im Saisonendspurt erst gar nicht auf diese Statistik ankommen lassen. Es kommen schließlich noch andere Spiele, in denen die Wahrscheinlichkeit höher ist, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Trotzdem zeigte sich Steil unzufrieden mit dem Auftritt: „So etwas sollte und darf in der 2. Bundesliga nicht passieren. Aber am Ende sind wir alle Menschen. Wir haben einfach keinen Zugriff gefunden. Keine Spielerin hat Normalform erreicht.“
Für ein Talent dürfte der Auftritt positiv in Erinnerung bleiben. Janneke Geigle erzielte in ihrem zwölften Saisoneinsatz ihre ersten beiden Zweitliga-Treffer. „Das ist erfreulich. Sie hat sich eine Halbzeit lang nach Kräften gewehrt und konnte Erfahrung sammeln. Sie hat ihre Sache ganz ordentlich gemacht“, sagte Steil über die 18-Jährige.
Deutlich mehr unter Druck stehen die Bären am Samstag im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten HSG Freiburg. Mit einem Sieg hätten die Kurpfälzerinnen den Klassenerhalt weiter in der eigenen Hand. „Wir müssen Göppingen abschütteln und den Fokus auf das Duell mit Freiburg legen. Da geht es darum, ein anderes Gesicht zu zeigen und da bringt es auch nichts, die Mädels jetzt niederzumachen“, betonte Steil.
Kurpfalz Bären Ketsch - HSG Freiburg, Samstag, 4. Mai, 19 Uhr (Neurotthalle)
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