Kurpfalz-Bären zeigen starke Leistung gegen Mainz

Ketsch. Die Kurpfalz-Bären müssen sich nicht den Vorwurf gefallen lassen, sie würden in den Abstiegskampf der 2. Handball-Bundesliga der Frauen eingreifen. Das Team aus Ketsch gewann nämlich am Samstagabend beim 1. FSV Mainz 05 mit 26:24 (13:11) und verschärfte dadurch die Situation der Rheinhessinnen. Abgestiegen ist seit dem Wochenende die SG Schozach-Bottwartal, bei der die frühere Bärin Elena Fabritz unter Vertrag steht. Der Aufsteiger hat sechs Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Es stehen aber nur noch zwei Spieltage aus. Bereits zuvor stand fest, dass die SG H2Ku Herrenberg keine Lizenz mehr beantragen würde. Somit muss entweder Mainz 05, Stadtrivale Mainz-Bretzenheim oder die TG Nürtingen den Gang in die Drittklassigkeit antreten.

Den Bären ist dies egal. Dank einer starken Rückrunde arbeitete sich die Mannschaft von Trainerin Franziska Steil aus dem Keller heraus. Inzwischen ist Ketsch auf dem zehnten Rang angekommen und theoretisch wäre sogar noch Rang sieben möglich.

Enges Duell zwischen den Ketscher Bären und Mainz

Dass dies so ist, ist auch der Leistung beim Auftritt in Mainz zu verdanken. Vor etwa 300 Zuschauern entwickelte sich ein enges Duell. Erst legten die Mainzerinnen vor (4:2/8. Minute). Dann drehten die Bären den Spieß um und gingen durch Svenja Mann mit 6:4 in Führung. Die Rückraumspielerin hatte eine Woche zuvor noch gefehlt, weil sie für ihren Hauptverein Sport-Union Neckarsulm im Einsatz gewesen war. Diesmal konnte Steil auf Mann bauen, die am Ende vier Mal erfolgreich war.

Die 05erinnen arbeiteten sich wieder heran, bekamen aber Rebecca Engelhardt nicht in den Griff. Die Linksaußenspielerin der Bären war mit acht Treffern die beste Werferin des Spiels. Sie war es auch, die dafür sorgte, dass Ketsch mit einer Zwei-Tore-Führung in die Kabine gehen durfte. Nach dem Seitenwechsel gelang Rugile Bartaseviciute der Ausgleich zum 14:14. Es blieb auch bis in die Schlussphase hinein eng und spannend. Aber ein 3:0-Lauf in der 53. Minute brachte Ketsch auf Kurs. Zwei Mal traf Engelhardt und auch Kreisläuferin Nele Wenzel, die ihr drittletztes Spiel in Mainz für die Bären bestritt, ließ den mitgereisten Anhang jubeln. Von diesem Zwischenspurt erholten sich die Gastgeberinnen nicht mehr. „Es war das erwartet schwere Spiel, aber mit der riesigen Fan-Kulisse im Rücken haben wir am Ende verdient gewonnen“, sagte Steil.

Im letzten Heimspiel trifft Ketsch am Samstag in der Neurotthalle auf den SV Werder Bremen. Mit einem Sieg könnte man den Tabellennachbarn distanzieren und mindestens den zehnten Platz festigen.

Bären: Wiethoff, Polackova; Scheffler (2), Mann (4), Hinzmann (2), Bianco, Haupt, Torras Parera (2/2), Werthmann, Wenzel (4), Möllmann (3), Engelhardt (8), Hufschmidt.