„David gegen Goliath“, „Spiel des Lebens“, „eigene Gesetze“ – sind diese Vergleiche beziehungsweise Begriffe vermehrt im Umlauf, ist in der Welt des Profifußballs klar: die erste Runde des DFB-Pokals steht an. Dort gastiert Zweitligist SV Sandhausen am Sonntag beim Regionalligisten BSV Schwarz-Weiß Rehden (13 Uhr). Dass diese Duelle mit einem klassentieferen Verein immer automatisch als „Pflichtaufgaben“ deklariert werden, ist für Trainer-Urgestein Alois Schwartz nichts Neues. Vor der Reise nach Niedersachsen mahnt der SVS-Coach dennoch zu gesunder Demut: „Der Gegner hat unseren Respekt. Wir wissen, dass es im Pokal schon große Überraschungen gab und in einer Partie sehr viel passieren kann.“
Durch einen knappen 1:0-Erfolg im Landespokalfinale gegen Drittligist SV Meppen löste Rehden zum vierten Mal in seiner Geschichte das Ticket für den DFB-Pokal. Dennoch treffen die Hardtwald-Kicker gewissermaßen auf eine Wundertüte. Die Saison in der Regionalliga Nord beginnt erst nächste Woche, zudem fand beim BSV im Sommer ein umfassender personeller Umbruch statt, der dem des SV Sandhausen vor etwa einem Jahr nicht nachsteht.
„Wir haben sie beobachtet. Sie werden wie jede Mannschaft, die nichts zu verlieren hat, Vollgas geben und alles reinhauen“, prognostizierte Schwartz, machte aber den eigenen Anspruch deutlich: „Wir müssen unser Spiel durchdrücken und unsere individuelle Klasse durchsetzen. Wir fahren dorthin, um eine Runde weiterzukommen.“
Kein Traumlos
Personell hat der gebürtige Schwabe weiterhin die volle Auswahl, bis auf Benedikt Grawe (Blinddarm-OP) sind alle Mann an Bord – auch Cebio Soukou. „Er hat in dieser Woche zum ersten Mal wieder komplett mit der Mannschaft trainiert. Er hat natürlich noch Trainingsrückstand, aber ist auf einem sehr guten Weg“, freute sich Schwartz über den Rückkehrer. Eine echte Rolle wird Soukou je-doch erst wieder im Ligabetrieb spielen können.
Bezüglich der Startaufstellung ließ sich der Übungsleiter erwartungsgemäß nicht in die Karten schauen. Die gesamte Mannschaft habe unter der Woche „gut trainiert, viele Zweikämpfe bestritten“. Auch im Spiel gegen Darmstadt 98 hätten die Einwechselspieler es gut gemacht, so Schwartz. „Als Trainer freut es mich, dass ich Alternativen habe. Es kann sein, dass ein bisschen rotiert wird. Wir werden aber nicht experimentieren“, stellte er klar.
Apropos „Spiel des Lebens“. Der ganz große Wurf ist der Club aus der Kurpfalz für Rehden nicht. Trotzdem bezeichnete BSV-Trainer Kristian Arambasic den SVS nach der Auslosung als Traumlos. „Ich bin jetzt das vierte Mal als Coach im DFB-Pokal dabei. Beim Sandhausen-Los schwang die Hoffnung mit, dass uns der Gegner vielleicht nicht so weh tut, wie ich es in der Vergangenheit erlebt habe. Mein Respekt vor dem SVS und Alois Schwartz ist aber riesig“, äußerte sich Arambasic im Gespräch mit dem Fanblog „No Pressure SVS“.
Seine bisherige Pokalbilanz weist drei Niederlagen bei 1:23 Toren auf. Am Hardtwald hat man sicher nichts dagegen, die Zahlen am Sonntag weiter zu Arambasics Ungunsten auszubauen.
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