Der Trainer des Fußball-Landesligisten SV 98 Schwetzingen, Seydou Sy, sollte mit seiner Ansprache vor dem Spiel gegen den Liga-Neuling SV Treschklingen recht behalten: „Wenn wir nicht mit der nötigen Einstellung und Zusammenhalt ins Spiel gehen, dann kann uns jeder Gegner schlagen.“
So geschah es dann am Samstagnachmittag im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten. Zwar ging die Heimpartie nicht verloren, sondern endete 1:1 (0:1), dennoch fühlte sich das Ergebnis – gemessen an den bisher gezeigten Leistungen der Schwetzinger Akteure – als Niederlage an.
Der Gastgeber konnte nach überstandener Schulterverletzung wieder seinen Stammtorhüter Burak Polat aufbieten. Die erste Viertelstunde ließ sich für den SV 98 erwartungsfroh an. Ilias Soultani hatte bereits in der fünften Minute eine gute Chance auf dem Fuß. Florian Djahini setzte einen Vollspannschuss knapp über das Gästetor (10.) und erneut war es Soultani, der wenig später mit seinem eleganten Heber nicht den gewünschten Erfolg hatte (12.).
Auf Konter spekuliert
Die Gäste versammelten sich von Beginn an mit Mann und Maus im eigenen Strafraum und spekulierten auf Konter. Der ließ auch nicht lange auf sich warten. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, schnappte sich Sefa Sökmen das Spielgerät und erzielte aus dem Nichts, den Führungstreffer für Treschklingen (36.). Das Tor spielte den Gästen in die Karten und versetzten den Gastgeber in zunehmende Hektik.
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild. Die Schwetzinger versuchten es weiter mit der Brechstange statt mit spielerischen Mittel zum Erfolg zu kommen. Wie es geht, zeigte dann Fabian Wild, der kurzen Prozess machte und den Ball zum Ausgleich ins linke untere Eck beförderte (56.).
Noch war genügend Zeit, nach dem Anschlusstreffer die Partie in die richtigen Bahnen zu lenken und den vor dem Spiel angestrebten Dreier zu realisieren. Doch die Platzherren verfielen weiter in ihren Trott. Vom konstruktiven Spielaufbau der Spargelstädter war nichts zu erkennen.
Nicht die nötige Ruhe
„Wir haben es einfach nicht verstanden, die nötige Ruhe zu bewahren und verfielen immer mehr in Unkonzentriertheit und Hektik“, konstatierte hernach der Schwetzinger Trainer.
Der SV 98 versuchte es vielmehr immer wieder mit hohen Bällen, das kompakte Gästebollwerk zu überwinden. Was sich unterdessen gegen die kopfballstarken Gäste alles andere als ein probates Mittel herausstellte. „Uns fehlt auch derzeit ein Vollstrecker, der die sich bietenden Tormöglichkeiten nutzt“, erklärte Seydou Sy. Damit sprach der Trainer das Fehlen der beiden Verletzten Harun Solak und Nazmi Bulut an, die über solche Vollstreckerfähigkeiten verfügen.
Der SV 98 ließ sich zum Bedauern der heimischen Fans die große Chance entgehen, mit einem Dreier den Abstand zu den oberen Rängen zu verkürzen.
SV 98 Schwetzingen: Polat-Rau, Berisha, Dirks (90. Golubovic), Abel, Örum (80. Aydin), Wild, Neugebauer, Seibert (46. Würges), Soultani (64. Zimmermann), Dajahini.
Tore: 0:1 Sökmen (36.), 1:1 Wild (56.).
Schiedsrichterin: Franziska Vögele.
Zuschauer: 150.
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