Sandhausen. Jens Keller suchte den direkten Weg zu Schiedsrichter Nicolas Winter. Der Coach des SV Sandhausen hatte großen Redebedarf. Konkret ging es um die entscheidende Szene, die den Schwarz-Weißen im Duell mit dem SC Verl ganz spät in der Partie der 3. Fußball-Liga drei Punkte kostete. Alexander Fuchs versuchte kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit beim Stand von 4:3 für den SVS gegen Verls Berkan Taz an den Ball zu kommen. Sandhausens Abwehrspieler traf Taz nicht. Trotzdem stürzte der ehemalige Kicker des SV Waldhof Mannheim und bekam einen Strafstoß zugesprochen. Diesen verwandelte er für die Hausherren zum 4:4 (1:2)-Endstand.
„In der 87. Minute sind wir meiner Meinung nach mit dem Elfmeter um den Lohn unserer Arbeit gebracht worden. Es ist mir ein Rätsel, wie man in dieser Szene auf Strafstoß entscheiden kann. Deshalb ist es für uns eine gefühlte Niederlage“, sagte Keller. Bemerkenswerte Worte wählte SCV-Trainer Alexander Ende: „Er sucht den Kontakt. So erziehen wir unsere Kinder und Jugendlichen, sich fallen zu lassen. Natürlich profitieren wir heute davon, aber das ist ein Thema, das mich sehr aufregt.“
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Sandhausens Sportdirektor Matthias Imhof sagte: „Wir haben am Ende einen Elfmeter gegen uns bekommen, der keiner war. Aber daran möchte ich es nicht festmachen, denn das Spiel hätten wir lange vorher klarmachen müssen. Deshalb müssen uns an die eigene Nase fassen.“
SV Sandhausen gegen Verl: Greil trifft doppelt
Aber der Reihe nach: In der 27. Minute nahmen die Gäste ein Ostergeschenk an. Patrick Greil war bei einem Fehler im Aufbauspiel der Nutznießer. Die Partie nahm jetzt an Fahrt auf. Yari Otto glich per Kopf aus und Greil brachte noch vor der Pause Sandhausen wieder in Front. In der Entstehung des 1:2 prallte Jonas Weik unglücklich mit Torhüter Luca Unbehaun zusammen. Der Keeper musste raus, für ihn kam Tom Müller.
Nach fast einer Stunde stand Müller im Fokus, denn er parierte einen Elfmeter von David Otto. Dieser Fehlschuss rächte sich, denn Tom Baack und Maximilian Wolfram drehten das Spiel zu Gunsten der Hausherren. Ein Ende des Schlagabtauschs war noch lange nicht in Sicht. Richard Meier und Sebastian Stolze sorgten wieder für die Führung des SVS. Der so wichtige Sieg im Aufstiegskampf schien zum Greifen nahe. Doch dann wurde Taz für seine schauspielerische Einlage belohnt - zum Ärger von Gegenspieler Fuchs. „Ich habe wirklich nichts gemacht. Ich stehe eigentlich nur neben ihm. Das tut extrem weh, weil die Mannschaft so einen Spirit an den Tag gelegt hat - das ist einfach traurig und schade.“
In der Tabelle beträgt Sandhausens Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz sechs Zähler. Der direkte Weg in die 2. Fußball-Bundesliga ist sieben Zähler entfernt. „Man hat gemerkt, dass es ein richtungsweisendes Spiel ist“, sagte Präsident Jürgen Machmeier. „Druck kann auch hemmen und einige Spieler waren gehemmt.“ Über die Gesamtsituation sagte der Clubchef: „Der Aufstieg wird im April entschieden. Wir dürfen einen Fehler nicht machen: Anfangen zu rechnen. Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen.“
Schon am Samstag, 6. April, geht es für den SVS daheim gegen Borussia Dortmund II weiter. In der Hinrunde feierte Jens Keller gegen die zweite Mannschaft des Champions-League-Vertreters einen Einstand nach Maß, nachdem er als Nachfolger von Danny Galm präsentiert worden war. Spielbeginn ist um 14 Uhr.
SVS: Rehnen - Zander (83. Diekmeier), Fuchs, Geschwill, Weik - Schuster (76. Meier), Ben Balla, Maciejewski (73. Stolze), Greil (76. El-Zein), Burcu - Otto (73. Pink). fred
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