BFV-Pokal

SV Sandhausen mit einem Torfestival statt der Lokalsensation

Drittligist SV Sandhausen lässt dem Verbandsligisten 1. FC Mühlhausen im Finale des BFV-Pokals keine Möglichkeit, das Match zur Sensation zu machen. Mit einer konsequenten Spielweise verdient sich das Team das DFB-Pokalticket.

Von 
Noah Eschwey
Lesedauer: 
Da ist das Ding. © PIX-Sportfotos/Oliver Zimmermann

Walldorf. Vermeintlich bestehende Hoffnungen des Verbandsligisten 1. FC Mühlhausen (FCM), das BFV-Pokalfinale im ausverkauften (2.500 Zuschauer) Dietmar-Hopp-Sportpark in Walldorf zur Derbysensation zu machen, zerschlug der SV Sandhausen (SVS) schon nach kurzer Zeit. Dank eines disziplinierten und professionellen Auftritts des Drittligisten, kann die Mannschaft von Interimstrainer Gerhard Kleppinger die Saison mit einem 8:0-(5:0)-Sieg beenden.

v.li.: Christoph Ehlich (SVS, 3) gegen Nico Melder (Mühlhausen, 4) im  Zweikampf. © PIX-Sportfotos/Oliver Zimmermann

Er habe die Mannschaft vor der torgefährlichen Offensive der Mühlhausener gewarnt, sagt Kleppinger im Anschluss an das Pokalfinale des badischen Verbands. Das Spiel selbst dreht sich allerdings schon früh nach Anpfiff des Unparteiischen Fabian Reuter um das Pendant des Drittligisten. Die Toptorschützen des SVS in dieser Saison, Patrick Greil (6.) und David Otto (13.), können beide schon in der wichtigen Anfangsviertelstunde einnetzen. Zwar steht die Defensivkette des FCM von der ersten Minute an stabil, allerdings konzentrieren sich die Bemühungen des Underdogs eher darauf, die Mitte dicht zu halten. Hierdurch entstehen Räume, zu Anfang vorwiegend auf der rechten Platzseite, die von den Verteidigern Christoph Ehlich und Felix Göttlicher gerne beackert werden. Mit scharfen Flanken kreieren die Defensivkräfte über das ganze Spiel hinweg Gefahr im gegnerischen 16-Meterraum.

Spieler vom SV Sandhausen (SVS), jubeln über das Tor zum 0:1. © PIX-Sportfotos/Oliver Zimmermann

SV Sandhausens Markus Pink mit Doppelpack

Mit dieser frühen Entlastung im Nacken zeigen die Sandhausener ein Spiel, geprägt von der Leichtigkeit, die sie in der Liga zuletzt vermissen ließen. Dank vieler Steckpässe auf die Außen oder direkt durch die Mitte, durchbricht das Team die gegnerische Abwehrkette fast im Minutentakt. Es braucht trotzdem eine ganze Weile – und ein Abseitstor in der 32. Minute – bis Stürmer Markus Pink nach einer attraktiven Passstafette auf 3:0 (34.) erhöhen kann. Durch das Tor beflügelt, luchst Pink nur eine Minute später dem zögernden FCM-Torhüter Kai Mutschall den Ball ab und legt ihn zum 4:0 (35.) ins lange Eck. „Dass wir das Spiel gewinnen war einfach enorm wichtig für einen versöhnlichen Saisonabschluss und einen schönen Urlaub“, sagt Pink nach Abpfiff. Ein Schlenzer von Jonas Weik am Mühlhausener Schlussmann vorbei (38.), besiegelt den Halbzeitstand von 5:0.

Mehr zum Thema

Dietmar-Hopp-Sportpark

Badisches Pokalfinale gegen Mühlhausen: Letzter Rettungsanker für den SV Sandhausen

Veröffentlicht
Von
Noah Eschwey
Mehr erfahren
Fußball-Kreisklasse B

SV 98 Schwetzingen II erkämpft sich die Meisterschaft

Veröffentlicht
Von
Andi Nowey
Mehr erfahren
3. Fußball-Liga (mit Fotostrecke)

Dennis Diekmeiers emotionaler Abschied beim SV Sandhausen ohne Happy End

Veröffentlicht
Von
Frederik Schneider
Mehr erfahren

Zwar beginnt der Verbandsligist die zweite Hälfte deutlich mutiger und verpasst kurz nach Wiederanpfiff durch einen Abschluss im Fünfmeterraum von Tim-Sebastian Buchheister nur um wenige Zentimeter den Ehrentreffer. Trotzdem kann der SVS auch in den letzten 45 Minuten ihrer Saison das Heft in die Hand nehmen.

Die zweite Halbzeit des Pokalfinals gehört Sandhausens Jokern

Auch bei den Einwechslungen zeigt der Interimstrainer den richtigen Riecher. Joker Joseph Charles Richardson kann das halbe Dutzend füllen (72.), kurz darauf macht der ebenfalls eingewechselte Tim Maciejewski das 7:0 (77.). Zum 8:0 Endstand trifft Franck Evina (87.), der seit 59. Minute mitspielt.

Feiern können nach Abpfiff beide Teams – Zum „Man of the Match“ wird nämlich einigermaßen überraschend Mühlhausens Niklas Schaffer gewählt.

Dennis Diekmeier (SVS, 18) hält den Pokal in den Händen. © PIX-Sportfotos/Oliver Zimmermann

„Klar war es ein Pflichtsieg. Das aber so reibungslos und diszipliniert über die Bühne zu bringen ist aber trotzdem nicht einfach und dafür habe ich riesen Respekt“, sagt der nun ausscheidende SVS-Kapitän Dennis Diekmeier gegenüber dieser Zeitung. Trotz seines verletzungsbedingten Ausfalls, nimmt der Kapitän den Pokal als erstes entgegen. Nun könne das Team entspannt auf die nächste Saison blicken – dann mit dem neuen Trainer Sreto Ristic. Dass der genau einen Tag vor dem Pokalfinale bekannt gegeben wurde, habe nichts mit der Partie gegen den Verbandsligisten zutun gehabt, erklärt Kleppinger. Für die erste Runde im nun doch noch qualifizierten DFB-Pokal wünsche er sich einen Gegner, gegen den seine Jungs gewinnen, so der Interimstrainer.

Volontariat Noah Eschwey ist Volontär in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung

VG WORT Zählmarke