DFB-Pokal

SV Sandhausen schnuppert gegen Bayer Leverkusen kurz an Sensation

Der SV Sandhausen hält bei der 2:5-Niederlage im DFB-Pokal lange mit dem Bundesliga-Spitzenreiter Bayer 04 Leverkusen mit und setzt die Forderungen von Neu-Trainer Keller größtenteils um.

Von 
Nicolai Lehnort
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Alexander Fuchs (l.) und Nikolai Rehnen klären den Ball vor Leverkusens Adam Hlozek. Am Ende setzt es eine 2:5 (0:1)-Niederlage in der zweite Pokal-Runde. © dpa

Sandhausen. Lange war der Fußball-Drittligist SV Sandhausen nahe dran, dem ungeschlagenen Tabellenführer der Bundesliga die erste Niederlage der Saison beizubringen. „Wir hatten durchaus Chancen, das Ding komplett zu drehen“, trauerte Schlussmann Nikolai Rehnen der versäumten Pokalsensation nach. Am Ende stand in der zweiten DFB-Pokal-Runde für den SV Sandhausen eine 2:5 (0:1)-Niederlage gegen Bayer Leverkusen. „Ich ärgere mich ein bisschen. Unter dem Strich wäre vielleicht mehr drin gewesen“, pflichtete Trainer Jens Keller Rehnen bei seinem Heimspieldebüt am Hardtwald bei.

Gegen den auf acht Positionen veränderten Favoriten konzentrierte der SVS sich im ersten Durchgang erwartungsgemäß auf die Defensivarbeit und machte die Räume eng. Erst ein strittiger Strafstoß, weil der gefoulte Amine Adli den Ball zuvor mit dem Ellenbogen mitgenommen hatte (20.), verhalf der dominanten, aber selten zwingenden Werkself aus Leverkusen zur knappen Pausenführung.

Leverkusen-Trainer Xabi Alonso zollt dem SV Sandhausen Respekt

„In der zweiten Halbzeit war es ein typisches Pokalspiel. Sandhausen hat gut gedrückt und die Emotionen waren da“, zollte Bayer-Coach Xabi Alonso den Hausherren Respekt. Nach dem zweimaligen Ausgleich war das Spiel lange Zeit offen. Die Sandhäuser zeigten den von ihrem Trainer eingeforderten Mut und brachten den Pokalfinalisten von 2020 entsprechend etwa in Person von Alexander Mühling (80.) einige Male in die Bredouille.

„Beim Spielstand von 2:2 hätten wir einen Elfmeter bekommen können“, bemängelte Keller obendrein das fehlende Glück mit den Schiedsrichterentscheidungen und bezog sich auf die 81. Spielminute, als Adam Hlozeks Trikotzupfer am eingewechselten David Otto ohne Folgen blieb. Hätte Schiedsrichter Richard Hempel auf den Punkt gezeigt, die Pokalsensation am Sandhäuser Hardtwald wäre in diesem Moment durchaus zum Greifen nahe gewesen.

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Doch der Vierfachwechsel der Leverkusener nach rund einer Stunde, mit dem Alonso durch sein Stammpersonal mehr Qualität ins letzte Drittel des Spielfelds bringen wollte, sollte sich in der Schlussphase bezahlt machen: Vor allem die beiden Flügelspieler Alejandro Grimaldo und Jeremie Frimpong lieferten mit den Flanken zu den Treffern drei und vier ihren Beitrag zum Einzug ins Achtelfinale. Der an diesem Abend mit zwei Toren und einer Vorlage überragende Adli tat sein Übriges. Sandhausens Torschütze zum 1:1, Christoph Ehlich, fand in dieser umkämpften Phase das Haar in der Suppe: „Da standen wir vielleicht einen Tick zu offen.“

Obgleich die Enttäuschung bei SVS-Keeper Rehnen nach Schlusspfiff überwog, kann der SV Sandhausen auf seiner Pokalleistung aufbauen. „Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit einen guten Fußball gespielt“, lobte Keller den Auftritt seines Teams. „Das muss Selbstvertrauen geben.“ Selbstvertrauen, das der Absteiger nach dem Trainerwechsel gut gebrauchen kann für die anstehende Aufgabe im Heimspiel gegen Bayern-Bezwinger 1. FC Saarbrücken am Samstag (14 Uhr) in der Liga.

Volontariat Nicolai Lehnort ist seit Juli 2023 Volontär.

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