Sandhausen. Schon der 3:1-Heimerfolg gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund im September war ein Kraftakt für den SV Sandhausen. Die U23 des BVB sei für ihn individuell und taktisch „eine der besten Mannschaften der Liga“, hatte SVS-Trainer Sreto Ristic damals gesagt. Nun wartet mit dem VfB Stuttgart II an diesem Dienstag (19 Uhr) die nächste zweite Mannschaft auf den Tabellenführer der 3. Fußball-Liga. Und die schätzt der Sandhäuser Übungsleiter nicht weniger stark ein. „Das ist ein Gegner, der enormes Tempo hat – sogar noch einen Tick schneller als Dortmund“, warnt Ristic in einer Medienrunde am Vortag.
Von Tabellenplatz 16, den der Stuttgarter Nachwuchs nach zehn Spielen belegt, will der Coach sich nicht blenden lassen, verweist stattdessen auf die abermals unberechenbaren Resultate in dieser so ausgeglichenen Liga, in der Hannover II am Wochenende Zweitliga-Absteiger Wehen Wiesbaden mit 5:1 nach Hause geschickt hatte.
Stuttgart tanzt auf drei Hochzeiten
Unberechenbar ist auch das Personal, mit dem die Gäste an den Hardtwald reisen. „Ich weiß gar nicht, wen oder was er aufstellen wird“, rätselt Sandhausens Ristic im Hinblick auf die regelmäßigen Rotationen des Kontrahenten.
Zwar sind diese bei Zweitvertretungen branchenüblich, durch die Champions-League-Teilnahme der Profis des VfB fallen sie aber noch einen Tick umfangreicher aus. Schließlich finden sich vier Nachwuchskicker der U23 im Königsklassen-Kader der Schwaben, während deren drei bereits in der Youth League – der Champions League der U19 – aufgelaufen sind. Darunter auch Flügelflitzer Jarzinho Malanga, der als Topscorer des Teams mit zwei Toren und drei Assists auftrumpft. Dass die Duelle der VfB-Profis und der U19 an diesem Dienstag beziehungsweise Mittwoch bei Juventus Turin stattfinden, „erschwert die Vorbereitung enorm“, sagt der Sandhäuser Trainer, „weil ich nicht weiß, wer für die Profis spielt und wer für die A-Jugend“.
Wer sich unter dem Flutlicht am Hardtwald daran macht, die Sandhäuser Serie von sieben ungeschlagenen Drittliga-Partien fortzusetzen, weiß der Coach am Vortag ebenfalls noch nicht. „Der eine oder andere wirkte etwas müde und nicht so frisch“, berichtet er von den aktuellen Trainingseindrücken. Nach der langen Reise aus Cottbus am Samstag (1:1) sei das aber üblich. Entsprechende Rochaden kündigt Ristic in der englischen Woche an. Dabei kann er abgesehen von den Langzeitverletzten Jonas Weik und Luca Zander aus den Vollen schöpfen.
Das letzte Gastspiel einer U23 am Hardtwald war ein Schuss vor den Bug – zum richtigen Zeitpunkt, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte. Ende August – gleichzeitig die letzte Sandhäuser Niederlage in dieser Spielzeit – ließen die Schwarz-Weißen gegen den Nachwuchs von Hannover 96 alles vermissen und verloren verdient mit 0:1. Machen es die Sandhäuser an diesem Dienstagabend besser, können sie den Vorsprung an der Tabellenspitze zumindest vorübergehend auf sechs Zähler ausbauen. Die Verfolger Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld sind erst am Mittwoch im Einsatz.
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