3. Fußball-Liga

SV Sandhausen: Trotz Ergebniskrise „nicht durchdrehen“

„Wenn du mal zwei Spiele verlierst, ist gleich alles scheiße", sagt Dennis Diekmeier. Die Mannschaft vom Hardtwald will trotz Krise Ruhe ausstrahlen.

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Nicolai Lehnort
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Trainer Danny Galm bleibt trotz der Ergebnisse gelassen. © Michael Ruffler

Dennis Diekmeier hat in seiner langen Karriere schon viel erlebt und weiß, wie das Fußballbusiness funktioniert. „Wenn du mal zwei Spiele verlierst, ist gleich alles scheiße“, sagte der 33-Jährige auf der Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Auswärtsspiel des SV Sandhausen in der 3. Fußball-Liga beim SSV Jahn Regensburg (Samstag, 14 Uhr), um gleich im Anschluss klarzustellen: „Aber so ist das nicht“. Damit schlug der Kapitän in dieselbe Kerbe wie sein Trainer. Trotz nur sieben Punkten aus sechs Spielen strahlt man am Hardtwald Ruhe aus und will sich nicht von seinem Weg abbringen lassen.

Für Trainer Danny Galm stand das Heimspiel gegen Preußen Münster (0:2) symbolisch dafür, wie eng es in der 3. Liga zugeht. Nach einer guten Anfangsphase „fällt durch einen Standard das Tor für den Gegner, was dazu führt, dass er noch tiefer steht“, analysierte er. Hätte hingegen das Abseitstor von David Otto zu Beginn Anerkennung gefunden, wäre die Partie gänzlich anders verlaufen. Ob der Stürmer bei seinem Kopfball tatsächlich im Abseits stand, sei ihm mangels Fernsehbildern bis heute nicht bekannt. Vergleichbar sei die Situation auch beim Halleschen FC (1:4) gewesen, ehe es im zweiten Durchgang bergab ging, blickte der Übungsleiter zurück.

Pendel immer im Gleichgewicht

Galm war weder nach dem gelungenen Saisonstart besonders euphorisch noch malt er in der aktuell schlechten Phase alles schwarz: „Wir dürfen uns nicht zu sehr von den Ergebnissen blenden lassen.“ Innerhalb der Mannschaft stimme der Zusammenhalt und die Stimmung weiterhin, wie Diekmeier aus dem Innenleben berichtet. Der Kapitän geht beispielhaft voran: „Ich bin immer ein sehr positiver Typ und versuche, die Jungs mitzuziehen.“ Der gute Spirit innerhalb des Teams helfe ihnen, „in solchen Phasen nicht durchzudrehen“, wie Galm meint - und auch ausstrahlt.

Dennoch weiß auch der 37-Jährige: „Es geht darum, Ergebnisse einzufahren.“ Damit beim Absteigerduell in Regensburg die ersten Auswärtspunkte aufs Konto fließen, wurde in der Trainingswoche fleißig am Torabschluss gefeilt - oder wie Galm es in fußballdeutsch ausdrückt: „Wir haben die Jungs in Situationen gebracht, in denen sie im Strafraum tätig sind.“ Diese brauche es diesmal - mit Verweis auf das letzte Heimspiel - über einen längeren Zeitraum als 30 Minuten. „Wir müssen es mal dreckig zu Ende spielen“, forderte er.

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Die noch ungeschlagenen Oberpfälzer, die vor dem 7. Spieltag mit zehn Zählern auf dem vierten Tabellenplatz stehen, würden einen geradlinigen Fußball spielen. „Sie wählen oft die langen Bälle und gehen dann auf die zweiten Bälle“, gibt Galm Einblicke in die Gegneranalyse und ergänzt: „Im Umschaltspiel geht es sehr zielstrebig nach vorne.“

Die Vorgaben des Trainers bestmöglich umsetzen wird am Samstag eine auf mehreren Positionen veränderte Startelf. Gab es in den vergangenen Wochen stets nur geringfügige Anpassungen, kündigte Galm diesmal eine größere Umstellung an. Ob Luca Zander und Livan Burcu Teil davon sind, gilt es noch abzuwarten. Hinter beiden steht ein Fragezeichen: Zander laboriert an einem Bänderriss im Sprunggelenk und Youngster Burcu konnte krankheitsbedingt nicht trainieren. Fix weiterhin keine Option sind Lucas Laux und Alexander Fuchs, dessen Genesung jedoch planmäßig verlaufe.

Ob der Abwärtstrend auswärts beim SSV Jahn gestoppt werden kann oder nicht: Beim SV Sandhausen vertraut man auf den eingeschlagenen Weg - „Wir werden nicht alles auf links drehen“, wiederholt Danny Galm unermüdlich - und weiß nach Abstieg und Umbruch um die eigene Situation. Zuletzt habe Galm Kontakt mit Markus Anfang gehabt, dem Trainer der SG Dynamo Dresden, die 2022 aus der 2. Liga abgestiegen war, wie er in der Medienrunde erzählte. „Er meinte zu mir: ’Ihr seid da, wo wir vor zwölf Monaten waren.’“ Aktuell steht die SGD an der Tabellenspitze der 3. Liga.

Volontariat Nicolai Lehnort ist seit Juli 2023 Volontär.

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