Jens Keller haderte mit dem Ergebnis, aber vor allem mit der fehlenden Effektivität. Beim 1:1 (1:0)-Unentschieden auswärts gegen Arminia Bielefeld war mehr drin für den SV Sandhausen. „Wir müssen schon in der ersten Halbzeit mindestens zwei oder drei Tore erzielen. Ich bin da überhaupt nicht zufrieden“, sagte der Coach am Samstagnachmittag.
Allerdings musste er sich auch eingestehen, dass es beinahe überhaupt nichts Zählbares für seine Mannschaft herausgesprungen wäre. Denn in der vierten Minute der Nachspielzeit hätte Nicklas Shipnoski für die Ostwestfalen fast den zweiten Treffer erzielt. Nur die Latte rettete Sandhausen zumindest einen Zähler. „Natürlich haben wir da Glück“, sagte Keller, der die Startformation auf zwei Positionen veränderte: Anstelle von Franck Evina und Tim Maciejewski bot er Livian Burcu und Sebastian Stolze auf.
Klos mit fünftem Saisontor
Vor etwa 16 000 Zuschauern legten aber die Bielefelder mit mehr Zug zum Tor los und belohnten sich dafür auch. Kaito Mizuta fand mit einer Flanke Torjäger Fabian Klos, der mit seinem fünften Saisontor das 1:0 erzielte. Wenig später versuchte es der Japaner selbst, scheiterte aber an Nikolai Rehnen im Tor des SVS. „Wir nehmen uns vor, eine Serie zu starten. Dann bekommen wir aus dem Nichts den Gegentreffer“, sagte Angreifer Rouwen Hennings.
Erst in der Phase kurz vor dem Seitenwechsel wurden die Gäste etwas stärker. Zunächst zog Hennings gegen Jonas Kersken den Kürzeren, dann behielt der Arminia-Torhüter gegen David Otto die Oberhand. Spätestens nach dem Seitfallzieher des starken Hennings war es eine schmeichelhafte Führung für Bielefeld. Sie hatte dann aber auch nur noch bis zur 54. Minute ihre Gültigkeit, denn dann wendete sich das Blatt: Hennings traf per Schlenzer zum längst überfälligen Ausgleich.
Gegen Ende der Partie investierte dann die Arminia wieder mehr ins Spiel. Zunächst probierte es Louis Oppie nach einem missglückten Abwehrversuch, dann zog Shipnoski ab und traf mit seinem Abschluss die Latte. Rehnen, der seine Rückkehr nach Bielefeld genossen hatte, wäre machtlos gewesen.
„Es war ein sehr gutes Auswärtsspiel“, fand Sportdirektor Matthias Imhof. „Noch vor dem Arminia-Treffer müssen wir bereits klar in Führung liegen, da wir gute Torchancen herausgespielt haben. Das Gegentor war haltbar und darf so nicht passieren. Dennoch waren wir in der ersten Hälfte besser und haben auch den zweiten Durchgang bestimmt. Lediglich in den letzten Minuten kamen wir in Bedrängnis. Doch wenn wir unsere Chancen nutzen, kommen wir nicht in diese Situation. Da wir klar die bessere Mannschaft waren, sind es zwei verschenkte Punkte.“
Weiter im Mittelfeld
Der SVS bleibt mit 21 Zählern im Tabellenmittelfeld stecken und hinkt den eigenen Erwartungen weiter hinterher. Der Aufstiegsrelegationsplatz ist vor dem Aufeinandertreffen mit dem MSV Duisburg am Samstag, 24. November (Anpfiff: 14 Uhr), aber noch in Reichweite. jetzt steht allerdings erst einmal das Spiel im badischen Pokal mit dem SV Waldhof auf dem Programm.
SVS: Rehnen – Ehlich, Fuchs (79. Evina), Geschwill, Weik – Mühling, Ben Balla, Stolze, Hennings (89. El-Zein), Burcu (79. Zander) – Otto (70. Meier). fred
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