Fußball-Landesliga

Verlängerung wird Ketschs Falle

Schock für Spielgemeinschaft und Jubel bei Schwetzingen

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wy
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Der SV 98 gewinnt mit 4:0 gegen Viernheim. Stephan Abel (blau) lässt dabei in der Schwetzinger Abwehr nichts anbrennen. © Fischer

Der Ball rollte auch am Feiertag in der Fußball-Landesliga. Der SV 98 Schwetzingen fuhr dabei einen Sieg ein, Eppelheim nahm einen Punkt mit und die Spvgg 06 Ketsch erlebte beim ASC Neuenheim ihr eigenes Manchester-Trauma.

SV 98 Schwetzingen – TSV Amicitia Viernheim 4:0 (2:0)

Der SV 98 unterstrich gegen den starken Neuling TSV Amicitia Viernheim seinen derzeit guten Lauf. Von der ersten Minute an machten die Platzherren Druck. In der Abwehr kompakt, im Mittelfeld kreativ und im Angriff entschlossen – so präsentierten sich die Schwetzinger. „Das war noch einmal eine Steigerung gegenüber der guten Leistung beim 4:2-Sieg im St. Leon“, bestätigte der Schwetzinger Trainer Seydou Sy. Kevin Roderig sorgte mit seinem sehenswerten Tor aus spitzem Winkel für die 1:0-Führung (37.). Florian Djahini begeisterte mit zum Teil spektakulären Einlagen, Einsatz und seiner Treffsicherheit. Noch vor dem Seitenwechsel sorgte er für die 2:0-Pausenführung (41.). Der Gastgeber ließ auch im zweiten Spielabschnitt nichts anbrennen und erhöhte sogleich durch Djahini auf 3:0 (47.). Die erste und einzig nennenswerte Torchance der Gäste hatte Laurenz Baaß (50.). Der Schwetzinger Trainer feuerte seine Mannschaft von außen an, auf dem hohen Level weiterzuspielen, was auch gelang. „Wir haben zu keiner Zeit nachgelassen, den Gegner weiter unter Druck gesetzt, das hat mir imponiert“, ließ sich Sy zitieren. Burak Cavdaro, der lange Zeit verletzt war, zeigte, wie schon im Spiel zuvor, dass mit ihm zu rechnen ist. Auch er krönte seine gute Leistung, als er, nach Vorarbeit von Djahini, den Treffer zum 4:0 markierte (54.). Die Viernheimer konnten am Ende froh sein, nicht noch höher verloren zu haben. Mert Aydin (Kopfball, 60.) Marco Seibert (Pfostenschuss, 70.) sowie Akay Meisel (Lattenknaller, 85.) ließen weiter hochkarätige Tormöglichkeiten für die Hausherren aus.

SV 98: Polat; Rau, Wenz, Örum (77. Würges), Abel, Aydin, Dirks, Roderig (63. Seibert), Zimmermann (82. Meisel), Djahini, Cavdaro (59. Neugebauer). lof

ASV Eppelheim – Türkspor Mannheim 1:1 (1:0)

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Nach einer fairen Partie trennten sich beide Teams leistungsgerecht. Die technisch versierten Gäste übernahmen nach einer anfänglich recht ausgeglichenen Begegnung das Spielgeschehen. Eine der wenigen Möglichkeiten in der ersten Hälfte nutzte Yannick Martin (29.) nach einer präzisen Flanke von Tim Uebele zum 1:0 für Eppelheim. Kurz danach lag das 2:0 in der Luft, aber Tim Barth verfehlte aus kürzester Distanz das Tor. In den letzten Minuten vor dem Pausenpfiff waren die Gäste dem Ausgleich nahe, doch zunächst Patrick Lehr und dann der Eppelheimer Torwart Dominik Machmeier verhinderten dies. In der zweiten Hälfte drängten die Gäste auf den Ausgleich. Eppelheim versäumte, aus den sich bietenden Kontermöglichkeiten Kapital zu schlagen. Türkspor gelang schließlich per Eckball durch Can Aydingülü der Ausgleich (90. +1), der auch den Endstand bedeutete.

Eppelheim: Machmeier; Uebele, Karl, Berete (77. Schwarz), Martin (70. Sommer), Lehr, Domingos, Weiss, Barth (75. Bauer), Ziemski (62. Heinl), Brömmer. ms

ASC Neuenheim – Spvgg 06 Ketsch 3:2 (0:0)

Die Spvgg 06 Ketsch hat beim ASC Neuenheim ihr eigenes Manchester-Trauma erlebt. Bis zur 92. Minute führte die Elf von Trainer Marco Rocca beim Tabellensiebten mit 2:1 und stand am Ende doch mit leeren Händen da. „Ich weiß nicht, wie wir das Spiel noch verlieren konnten“, zeigte sich Rocca nach dem Schlusspfiff rat- und sprachlos. Doch nun zum Spielfilm: Die Nullsechser starteten gut in die erste Halbzeit und verbuchten durch Gökhan Kaya die erste Torchance. Auf der Gegenseite präsentierte sich Ketschs Schlussmann Jannik Hauschild auf dem Posten, als er einen Kopfball von Fabian Springer nach einem Eckstoß gut parierte. Danach wog die Partie hin und her ohne nennenswerte Aktionen, bis die 36. Minute die Gemüter erhitzte. Nach einem Foul von Ketschs Dane Rosenberger an Kajally Njie revanchierte dieser sich und schlug Rosenberger ins Gesicht. Der Unparteiische zögerte nicht und zeigte dem Neuenheimer Akteur rot. Das 0:0 trugen beide Teams in die Kabinen, aus denen die Gastgeber gedankenschneller zurückkehrten. Nach einem langen Ball schlief die Ketscher Mannschaft und Ralf Berger erzielte das 1:0 (46.). Rocca reagierte und brachte mit Leonce Eklou und Nils Haubrich zwei frische Kräfte, was sich dann auch auszahlen sollte. Kaya gelang in der 72. Minute der Ausgleich, danach drückten die Ketscher auf die Führung und belohnten sich dann auch in der 81. Minute mit dem 2:1-Führungstreffer durch Aiman Kurt. Zu diesem Zeitpunkt waren auch die Ketscher nach Michael Hinzmanns Platzverweis nur noch zu zehnt. Als die Nachspielzeit anbrach, zeigte der Schiedsrichter eine vierminütige Verlängerung an. „Da haben wir es einfach nicht geschafft, clever die Kugel zu halten“, monierte Rocca. Ralf Berger glich in der zweiten Minute der Nachspielzeit aus und bei der letzten Aktion fiel Lucas Ring nach einem Eckball das Spielgerät vor die Füße und der Neuenheimer Angreifer staubte ab zum 3:2 (90.+5). Der Schock saß tief in den Ketscher Reihen, der Unparteiische pfiff die Partie erst gar nicht mehr an. Die Gäste bleiben damit Zwölfter und treten weiter auf der Stelle.

Ketsch: Hauschild; Rosenberger, Kaya, Kurt (90.+3 Marzoll), Marx (80. Steffen Jung), Stephan Jung, Korpilla (64. Haubrich), Hinzmann, Alexov (57. Eklou), Spaqi, Feßler. wy

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