München. Alles zurück auf Anfang. Die Adler Mannheim haben im Play-off-Viertelfinale der Deutschen Eishockey Liga den 1:1-Serienausgleich hinnehmen müssen. Die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins unterlag am Mittwoch dem EHC München nach einer größtenteils schwachen Leistung verdient mit 2:5 (1:1, 0:2, 1:2). Im dritten Duell am Freitag (19.30 Uhr/SAP Arena) wollen sich die Blau-Weiß-Roten die Führung in der Serie zurückholen.
Eakins vertraute der gleichen Mannschaft, die am Sonntag mit 2:1 nach Verlängerung gewonnen hatte. Dieser Sieg hatte den Adlern offenbar Selbstvertrauen verliehen. Sie starteten gut, hatten durch Ryan MacInnis auch die erste Chance (2.) und waren in Unterzahl sogar näher dran an der Führung als München. Markus Hännikäinen setzte Kristian Reichel in Szene, Torhüter Mathias Niederberger war Endstation (4.).
Nach einer überstandenen Unterzahl legt München das erste Tor vor
Die Mannheimer bestimmten das Tempo. MacInnis legte bei einem Konter ab auf John Gilmour, doch erneut ließ sich Niederberger nicht überwinden (7.). Die Adler gingen mit einem Powerplay aus dieser Situation heraus. Die Überzahl verpuffte nicht nur, sondern München holte sich das Momentum zurück. Yasin Ehliz passte zu Taro Hirose, der Mannheims Goalie Arno Tiefensee im kurzen Eck zur überraschenden Münchner Führung überwand (11.).
Der Rückstand hinterließ Wirkung, die Blau-Weiß-Roten strauchelten. Es schlichen sich Nachlässigkeiten in ihr Spiel ein. Matthias Plachta kassierte nach einem Puckverlust eine unnötige Strafe (13.), dann verpasste es Jyrki Jokipakka, die Scheibe aus der eigenen Zone zu befördern. Tiefensee musste gegen Maximilian Kastner Kopf und Kragen riskieren (15.).
Eine relativ unscheinbare Aktion sorgte dafür, dass die Adler kurz Oberwasser bekamen. Nach einer Rettungsaktion ging es für Niederberger nicht mehr weiter. Bei Schüssen von Kris Bennett und MacInnis hatte er sich wohl am linken Bein verletzt. Der Nationaltorhüter humpelte jedenfalls in die Kabine, für ihn übernahm Evan Fitzpatrick den Job zwischen den Pfosten (15.).
Gegen Adler-Kapitän Marc Michaelis blieb Fitzpatrick zwar noch stabil (17.), eine Minute später war er aber zum ersten Mal geschlagen. Luke Esposito gewann den entscheidenden Zweikampf an der Bande, Hännikäinen leitete den Puck blitzschnell zu Reichel weiter, der ihn zum 1:1 im langen Eck versenkte (18.). „Wir haben zu viele Chancen zugelassen“, sagte Hännikäinen in der ersten Pause. Dieser Einschätzung war nicht zu widersprechen.
Dumm nur aus Mannheimer Sicht: Es wurde nicht besser, sondern schlechter. Wie in Spiel eins am Sonntag waren die Adler im zweiten Drittel nicht wiederzuerkennen. Das Eakins-Team bettelte geradezu um den zweiten Gegentreffer. Nach mehreren Fehlern kassierte es das 1:2 (26.). Leon Gawanke verlor den Zweikampf, MacInnis packte vor dem Tor nicht konsequent genug zu. Filip Varejcka fiel das Toreschießen schonmal schwerer.
München – Adler 5:2
- Drittelergebnisse: 1:1, 2:0, 2:1.
- Die Adler: Tiefensee – Gawanke, Cicek; Fohrler, Kälble; Gilmour, Jokipakka; Pilu – Reichel, Esposito, Hännikäinen; Plachta, Michaelis, Kühnhackl; Fischbuch, MacInnis, Bennett; Proske, Loibl, Heim.
- Tore: 1:0 Hirose (10:47), 1:1 Reichel (17:06), 2:1 Varejcka (25:24), 3:1 Rieder (32:04), 4:1 Eisenschmid (41:51), 4:2 Fohrler (46:05), 5:2 Kastner (55:42).
- Schiedsrichter: Marian Rohatsch und Sirko Hunnius.
- Zuschauer: 10.796 (ausverkauft).
- Strafminuten: München 8 – Mannheim 10.
- Nächstes Spiel, 3. Viertelfinale: Adler – München (Freitag, 19.30 Uhr)
In einer Phase, in der es schien, als hätten sich die Adler gefangen, unterlief Nick Cicek der nächste zu billige Fehler. Der Verteidiger verlor an der gegnerischen blauen Linie Puck und Gegenspieler. Tobi Rieder ging auf und davon und überwand Tiefensee mit der Rückhand zum 3:1 (33.). Die Mannheimer taumelten. Sie überließen den Münchnern die neutrale Zone und waren nicht nur mit dem Gegner, sondern auch mit sich selbst beschäftigt. Erst in der letzten Minute des zweiten Abschnitts hatte Kris Bennett die nächste aussichtsreiche Gelegenheit. Warum in der Folge nur Daniel Fischbuch auf die Strafbank musste, nicht aber auch Fitzpatrick, der Bennetts Schläger festhielt, blieb das Geheimnis der Schiedsrichter.
Diese Entscheidung blieb nicht folgenlos, Markus Eisenschmid nutzte das Powerplay zum 4:1 (42.). Mit einem Treffer aus dem Nichts kam ein wenig Hoffnung zurück. Tobias Fohrler ließ Fitzpatrick beim 4:2 alt aussehen (47.). Auf dem Eis wurde es hitziger. Die Schiedsrichter übersahen ein klares Foul an John Gilmour, doch dies änderte nichts an der Tatsache, dass sich die Adler schon selbst hätten helfen müssen. Das taten sie nicht, im Gegenteil. Maximilian Kastner traf zum 5:2-Endstand (56.) – in Unterzahl!
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