Eishockey

Ein halber Zahn für zwei Punkte für die Adler Mannheim

Die Adler Mannheim haben sich am Freitagabend beim Retro-Spiel in der SAP-Arena zwei Punkte geholt. Adler-Torhüter Arno Tiefensee hat den schmeichelhaften Sieg gegen Nürnberg schmerzhaft erkaufen müssen

Von 
Christian Rotter
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Gefeierter Mann: Torhüter Arno Tiefensee hielt den Adler-Sieg fest. © Ruffler/PIX-Sportfotos

Mannheim. Oft haben die Adler Mannheim in den vergangenen Wochen betont, dass ihnen der Prozess der Mannschaft am wichtigsten ist. Sie würden selten auf die Tabelle blicken. Nun, wenn sich die Adler an ihren eigenen Worten messen lassen wollen, sollten sie am Freitagabend nicht ohne Sorgen ins Bett gegangen sein. Das Beste nach dem Duell gegen Nürnberg war aus ihrer Sicht, dass sie beim Retro-Spiel vor 13.099 Zuschauern in der SAP Arena zwei Punkte in Mannheim behielten. Beim 3:2-Erfolg nach Penaltyschießen hätte es gegen die Ice Tigers gut und gerne gar kein Zähler sein können.

„Wir haben zwei Punkte geholt. Das ist immer noch besser als keiner“, sagte Arno Tiefensee, der als einer der wenigen Profis richtig zufrieden mit seiner Leistung sein durfte. Der 21-Jährige parierte 26 Schüsse, im Penaltyschießen entschärfte er alle sechs Nürnberger Versuche, zweimal half ihm dabei Latte und Pfosten.

Große Chance vertan

Der Blick auf die Tabelle schadet fünf Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) allerdings nicht. Denn es war am Freitagabend offensichtlich, dass die Adler trotz ihres Siegs eine große Chance vertan hatten – nicht zum ersten Mal im bisherigen Saisonverlauf. Mit einem Dreier hätten die Mannheimer an den Kölner Haien vorbei auf den siebten Tabellenplatz ziehen können. Stattdessen blieben sie punktgleich hinter den Domstädtern, haben aber noch ein Spiel in der Hinterhand. Genau wie im Duell um Rang sechs mit den Schwenninger Wild Wings, die zwar drei Zähler mehr haben als das Team von Trainer Dalles Eakins (76:73), aber auch nur noch viermal die Gelegenheit zum Punktesammeln haben.

Der Adler-Coach äußerte in der Pressekonferenz kaum Kritik an seiner Mannschaft. Ja, das Puckmanagement könne verbessert werden, aber es gäbe da ja auch noch ein anderes Team, das auf dem Eis um den Sieg kämpft. Und die Nürnberger hätten es geschafft, sein Team zu frustrieren. In der Anfangsphase deutete noch überhaupt nichts darauf hin. Die in den schwarz-gelben Retro-Trikots angetretenen Adler gingen durch David Wolfs Powerplaytor in Führung (6.), zeigten zehn Minuten lang eine ordentliche Leistung. Danach ging die Formkurve aber gleich wieder nach unten.

Erst nach John Gilmours Überzahltreffer zum 2:1 (28.) waren die Mannheimer in einer weiteren guten Phase drauf und dran, für die Vorentscheidung zu sorgen. Doch viel zu schnell begaben sich die Adler wieder in den alten Trott und konnten von Glück sagen, dass die Nürnberg inklusive im Penaltyschießen sechsmal nur das Gestänge trafen. Im Duell mit dem Tabellenneunten ERC Ingolstadt am Sonntag (16.30 Uhr) muss eine Leistungssteigerung her, um den Druck auf den Rang sechs, der zum direkten Einzug ins Play-off-Viertelfinale berechtigt, zu erhöhen.

Tiefensee riskiert Kopf und Kragen

Unterm Strich blieb im Duell mit den Ice Tigers positiv zu konstatieren, dass die Special Teams funktionieren und auf Tiefensee Verlass ist. Und das, obwohl der 21-Jährige den Sieg schmerzhaft erkaufte. In der 46. Minute musste der junge Torhüter Kopf und Kragen riskieren, er parierte den Schuss von Cole Maier, kollidiert dabei aber mit dem Nürnberger Angreifer. Tiefensee musste auf dem Eis behandelt werden und suchte – das wurde erst nach der Partie klar – einen Teil eines Schneidezahns. „Ich haber immer noch einen ziemlichen Brummschädel. Beim Zusammenprall habe ich ein Stück eines Zahns verloren. Leider habe ich es auf dem Eis nicht mehr gefunden“, sagte der Mannheimer Sieggarant.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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