Mannheim. Die Abwehr der Adler Mannheim für die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga ist fast komplett. Am Freitag gab der Club bekannt, dass John Gilmour (wir berichteten) und Jyrki Jokipakka Zweijahresverträge bei den Blau-Weiß-Roten unterschrieben haben. „Bei den Verpflichtungen in der Verteidigung haben wir darauf geachtet, dass die Spieler gut mit der Scheibe umgehen können und einen starken ersten Pass spielen. Zudem haben wir auf läuferische Qualitäten gesetzt“, so Adler-Sportmanager Jan-Axel Alavaara im Interview mit dieser Redaktion.
Jokipakka kommt aus der finnischen Liiga. Für Ilves Tampere stand der 31-Jährige noch am Donnerstag auf dem Eis, er gewann mit seinem Club das Spiel um Platz drei der Meisterschaft gegen IFK Helsinki mit 3:2. In der abgelaufenen Saison sammelte Jokipakka, der über die Erfahrung von 150 Einsätzen in der nordamerikanischen Profiliga NHL verfügt, in 62 Spielen 24 Scorerpunkte (6 Tore, 18 Vorlagen) für Ilves.
„Jyrki ist ein mobiler Verteidiger mit einem guten Auge. Unsere Stürmer werden sich freuen, dass seine Pässe immer genau auf ihrem Schläger landen“, sagt Alavaara.
Läuferisch eine Augenweide soll Gilmour sein. Der 29-jährige Kanadier wechselte 2020 aus der Organisation der Buffalo Sabres in die osteuropäisch geprägte KHL. Mit ZSKA Moskau gewann er den Gagarin Cup. Zuletzt lief Gilmour für den belarussischen Verein Dinamo Minsk auf. „John bewegt sich mit und ohne Scheibe gut“, betont Alavaara.
Mit Jokipakka, Gilmour, dem Anfang der Woche aus Wolfsburg verpflichteten Jordan Murray, Korbinian Holzer, Denis Reul, Fabrizio Pilu sowie Arkadiusz Dziambor stehen bereits sieben Verteidiger unter Vertrag. Dazu kommt Paul Meyer, den die Mannheimer von den Jungadlern nach oben ziehen. Der 17-Jährige soll mit Pilu und Dziambor um einen U-23-Platz kämpfen.
Kälble wohl kein Kandidat mehr
Ganz abgeschlossen sind die Planungen für die Abwehr damit aber noch nicht. Alavaara geht allerdings nicht davon aus, dass sich der gebürtige Mannheimer Lukas Kälble zur nächsten Saison den Adlern anschließt. Im Interview mit dieser Redaktion hatte der Sportmanager in dieser Woche erklärt, Kälble werde wohl erst im Juni oder Juli entscheiden, wie es für ihn weitergeht.
Am Freitag sagte Alavaara zu dieser Personalie: „So lange können wir wahrscheinlich nicht abwarten.“ Stattdessen halte der Club Ausschau nach einem rechtsschießenden Verteidiger: „Wenn einer auf den Markt kommt, der uns weiterhilft, schlagen wir zu.“
Dass die Adler mit ihren Personalplanungen schon relativ weit sind, hängt auch mit ihrer Qualifikation für die Champions Hockey League (CHL) zusammen. Um in der Königsklasse zu bestehen, wollen sie früh eine schlagkräftige Truppe beisammen haben. Auf wen die Blau-Weiß-Roten in der CHL treffen, entscheidet sich bei der Auslosung im Mai bei der WM in Finnland.
Die Arbeit für Alavaara wird indes nicht weniger. Anfang nächster Woche schaut er bei der U-18-WM vorbei, außerdem stehen Gespräche mit dem in die Oberliga abgestiegenen Kooperationspartner Heilbronner Falken an. In der DEL2 könnte der Club künftig mit den Bietigheim Steelers zusammenarbeiten.
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