3. Fußball-Liga

Bitterer Rückschlag für den SV Sandhausen im Aufstiegskampf

Der SV Sandhausen lässt im Aufstiegskampf der 3. Fußball-Liga wichtige Punkte liegen und kommt gegen den Halleschen FC nicht über ein 1:1 hinaus, obwohl sie früh in Führung gingen - doch zahlreiche Chancen blieben ungenutzt.

Von 
Henrik Feth
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Sandhausens Torwart Nikolai Rehnen hat keine Chance gegen den Elfmeter von Jonas Nietfeld. Die Sandhäuser schauen konsterniert zu, wie ihnen der Sieg aus den Händen gleitet. © PIX-Sportfotos/Oliver Zimmermann

Sandhausen. Der SV Sandhausen muss im Aufstiegskampf der 3. Fußball-Liga einen bitteren Rückschlag hinnehmen. Vor heimischer Kulisse kommt der SVS gegen den Tabellensechzehnten Hallescher FC nicht über ein 1:1 hinaus und lässt wichtige zwei Punkte liegen. Dabei gelang es der Keller-Elf nicht, die Abgeklärtheit eines Spitzenteams an den Tag zu legen und eine frühe Führung auszubauen – die Bestrafung folgte kurz vor Abpfiff in der 90. Spielminute.

SVS-Trainer Jens Keller entschied sich gegen eine Doppelspitze und zur Rückkehr zum 4-2-3-1-System: Sowohl David Otto als auch der junge Richard Meier nahmen zunächst auf der Bank Platz und Winterneuzugang Markus Pink rückte als einzige Sturmspitze in die Startelf. Für kreative Momente sollte Patrick Greil im offensiven Mittelfeldzentrum sorgen – soweit der Plan des SVS. Doch die Hallenser machten den Gastgebern in den Anfangsminuten das Leben schwer, standen gut in der Defensive und ließen den Spielaufbau des SVS mit gezielten Störungen im Sande verlaufen.

Sandhausen Patrick Greil - hier zu sehen gegen Halle - steuert beim furiosen 6:3 gegen Jahn Regensburg zwei Treffer bei. © PIX-Sportfotos/Oliver Zimmermann

Es dauerte eine halbe Stunde, bis die Keller-Elf auf Betriebstemperatur kam und sich eine Serie von drei Ecken in Folge erarbeitete. Nachdem Max Geschwill in Folge einer dieser Standards frei zum Schuss kam, dieser jedoch von der HFC-Defensive geblockt wurde, sollte es nach dem darauffolgenden Eckball im Kasten des Hallenser Torwarts Schulze klingeln. Der äußerst umtriebige Jonas Weik kam am rechten Strafraumeck frei zum Schuss und Patrick Greil geistesgegenwärtig seinen Fuß inmitten des Getümmels im Sechzehner hinein und fälschte unhaltbar ab (31.). Somit war der SVS auf Kurs in Richtung nächsten Dreier. Noch vor der Pause drängten die Gastgeber auf das zweite Tor, doch Ben Balla (37.) aus zwölf Metern blieb genauso erfolglos wie Greil, der den Außenpfosten traf (39.).

Mit Beginn der zweiten Halbzeit blieben die Hallenser – trotz sichtbaren Bemühungen – weiterhin harmlos. Die wenigen herausgespielten Chancen, wie eine Freistoßflanke von Hallimi (54.), blieben gefahrlos. Einzig die HFC-Fans sorgten mit geworfenen Tennisbällen als Protest gegen den DFB für „Zählbares“ seitens der Sachsen-Anhalter. Doch auch der SVS verpasste es, das zweite Tor folgen zu lassen: Vielversprechende Kontermöglichkeiten blieben geradezu fahrlässig ungenutzt. Markus Pink hatte das 2:0 in der 56. Minute auf dem Fuß: Der Österreicher lief den HFC-Verteidiger Lofolomo im Spielaufbau aggressiv an und eroberte sich dadurch den Ball. Trotz versuchter HFC-Gegenwehr kam der Stürmer aus acht Metern zentral frei zum Abschluss, setzte das Spielgerät jedoch links am Kasten vorbei – eine 100-prozentige Chance für den SVS.

SV Sandhausen hat viele gute Chancen ausgelassen

Weitere teilweise hochkarätige SVS-Möglichkeiten blieben ungenutzt: Der eingewechselte Livran Burcu spielte Ben Balla am Strafraumzentrum frei, dessen Abschluss war jedoch zu harmlos (64.), ein feiner Freistoß von Burcu aus 24 Metern segelte knapp am linken Winkel vorbei (75.) und Patrick Greil hatte das Gehäuse aus der Distanz verfehlt (72.). Was schon in der Luft lag, wurde dann in der 90. Spielminute Realität: Der Chancenwucher der Sandhäuser sollte bestraft werden. Ein langer Ball der Hallenser, die inzwischen ihre volle Offensivkraft auf dem Feld hatten, segelte in den Strafraum. SVS-Verteidiger Max Geschwill unterschätzte die Flugbahn, ließ den eingewechselten Berko im Rücken stehen und wusste sich dann nur noch mit einem Trikotzupfer zu helfen – Elfmeter für Halle. Dieser wurde von Jonas Nietfeld souverän verwandelt und brachte den SVS um die verdienten drei Punkte.

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Coach Jens Keller brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: „Wir standen häufig frei vorm Tor und hätten den Sack viel früher zumachen müssen und dann hätten wir auch den Elfmeter schlucken können.” Trotz der ausgelassenen Chancen wollte Keller seinem Team jedoch nicht das Prädikat einer Spitzenmannschaft absprechen. Hier wurde Luca Zander etwas detaillierter und bemängelte fehlende Cleverness: „Das ist für unsere Ambitionen nicht genug.“ Jene Ambitionen sollte der SVS jedoch im kommenden Spiel in Münster untermauern.

SVS: Rehnen – Weik, Geschwill, Fuchs, Zander – Ben Balla, Mühling - Ehlich (Knipping, 88.), Greil (Meier, 73.), Stolze (Burcu, 62.) – Pink (Otto, 62.).

Redaktion Verantwortlicher Redakteur für die Gemeinde Ketsch

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