Sandhausen. Nicht nur das Polster auf den ersten Abstiegsplatz wird beim SV Sandhausen nach der 0:1 (0:1)-Niederlage bei Borussia Dortmund II dünner, auch das Nervenkostüm des Fußball-Drittligisten scheint nach der empfindlichen Pleite mal wieder hauchdünn zu sein. „Trotz Kenan Kocak zeigen die Spieler immer wieder ein Gesicht, das nicht zum SV Sandhausen gehört“, nahm Vereinspräsident Jürgen Machmeier seinen Trainer noch in Schutz.
Die Profis, die vor allem in der ersten Halbzeit einen desolaten Auftritt lieferten und laut Neuzugang Taylan Duman „völlig zu Recht in Rückstand“ waren und „katastrophale“ 45 Minuten zeigten, bekamen vom Boss aber ihr Fett weg. „Ich habe schon länger den Eindruck, dass ein paar Spieler nicht kapieren, um was es geht“, verschaffte Machmeier seinem Ärger Luft. Den SVS trennen nach 24 Spieltagen fünf Punkte vom ersten Abstiegsplatz, den der SV Waldhof Mannheim belegt.
Fehlende „Typen“, „ungefestigtes“ Team: Sandhausen-Präsident kritisiert Kaderplanung
„Es fehlt die Mentalität“, sprach der SVS-Präsident den Spielern die Einstellung ab und bemängelte „Typen“ auf dem Feld. „In Situationen, in denen es nicht läuft, haben wir niemanden, der das Spiel an sich reißt.“ Die Kritik des aktuellen Sportdirektors, der in einem Kompetenzteam die Kaderplanung des SVS betreibt, richtete sich an seinen Vorgänger. Bei der Kaderzusammenstellung - bis Dezember Verantwortungsbereich des geschassten Matthias Imhof - seien „große Fehler“ gemacht worden, die Mannschaft sei „ungefestigt“.
Nach fünf Punkten aus den vergangenen zehn Partien ist der so ambitionierte SVS auf Rang elf abgestürzt. Dass die Situation prekär ist, scheint aber noch nicht bei allen Profis angekommen zu sein. „Wir müssen Punkte sammeln“, forderte Machmeier entsprechend. Schließlich kämen die Teams von unten „mit Wucht“. Am vergangenen Wochenende haben mit dem SV Waldhof, Rot-Weiss Essen und VfL Osnabrück drei Abstiegskandidaten dreifach gepunktet.
Am Ende dieser verkorksten Saison bahnt sich erneut ein Umbruch in Sandhausen an. „Wir werden in den kommenden Spielen sehen, wer uns hilft und wer nicht. Die Spieler, die nicht mitziehen, wollen wir nicht mehr. Das macht keinen Sinn“, kündigte Machmeier personelle Konsequenzen an. Chance auf Wiedergutmachung hat die Kocak-Elf am Sonntag, 23. Februar, gegen Wehen Wiesbaden (19.30 Uhr).
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