XXL-Kader des SV Sandhausen: Segen und Fluch zugleich?

Sandhausen. Der XXL-Kader des SV Sandhausen hat sich in den vergangenen Wochen mehr als Segen denn als Fluch entpuppt. Hatte Kenan Kocak in der Winterpause noch mehrere Abgänge gefordert, da mit dieser hohen Anzahl an Spielern kein effektives Arbeiten möglich sei, freut sich der Trainer des Fußball-Drittligisten dieser Tage über den 33 Akteure umfassenden Kader. Nur drei Drittligisten beschäftigen genauso viele oder mehr Profis. „Ich glaube, wir haben einmal mit 20 Mann trainieren können“, sagte Kocak über die zurückliegende Trainingswoche.

Grund für die gelichteten Reihen am Hardtwald sind zahlreiche Verletzte, aber auch viele von der Krankheitswelle erfasste Profis. Die machte zwischenzeitlich auch vor dem Trainerteam nicht Halt und hatte Tortwarttrainer Daniel Ischdonat sowie Athletikcoach Rafael Lopez in den Krankenstand geschickt.

Beim SV Sandhausen fallen aktuell neun Spieler verletzt oder krank aus

Die Ausfallliste des SVS war in den vergangenen Wochen selten an einer Hand abzuzählen. Vor dem Auswärtsspiel bei der U23 von Borussia Dortmund (Samstag, 16.30 Uhr) umfasst sie neun Profis. Neben den Langzeitverletzten Timo Königsmann, Jonas Weik (beide Kreuzbandriss), Richard Meier (Knie), Lucas Wolf (Schulter) und Dominic Baumann (Syndesmoseband) fehlen derzeit Alexander Fuchs und Besar Halimi mit muskulären Problemen, während Jeremias Lorch Knieprobleme hat und Neuzugang Lucas Ehrlich erkrankt ist.

„Wir waren froh, dass wir 18, 19 oder 20 Spieler hatten“, so Kocak über seine einsatzfähigen Feldspieler. So hätten sie wenigstens mannschaftstaktische Abläufe einüben können, für die eine gewisse Anzahl an Akteuren nötig ist. 22 Feldspieler und drei Torhüter ist die Wunschgröße des Trainers, der sich in seinem Wirken gerne auf einen kleinen Kreis konzentriert, mit dem er intensiv arbeitet, wie er oft betont.

Wie am Hardtwald umgegangen wird mit Profis, die in der Planung keine Rolle mehr spielen, darüber musste Kocak sich bis dato noch gar keine Gedanken machen. „Ich habe noch nie den kompletten Kader hier gehabt“, schaut der 44-Jährige auf seine bislang von vielen Verletzten geprägte Amtszeit zurück.