Sandhausen. Gemeinsam mit der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz ist der SV Sandhausen in der Fußball-Regionalliga Südwest die letzte Mannschaft ohne Punkte. Auch wenn dem ehemaligen Zweitligisten nach dem kompletten Neuanfang in Liga vier von seiner Führungsetage die Vorgabe geduldigen und langfristig orientierten Arbeitens auferlegt wurde, ist Platz 17 sicherlich nicht das, was sich die Entscheider vorgestellt haben, liegt die Tabellenspitze, wohin sich der SV Sandhausen im Geheimen sicherlich gewünscht hat, immerhin schon neun Punkte (SGV Freiburg und TSV Steinbach) entfernt.
Nun steht an diesem Dienstag, 19. August, im Hardtwaldstadion die nächste Partie auf dem Spielplan: Ab 19 Uhr ist der KSV Hessen Kassel zu Gast.
Die Mannschaft von Cheftrainer Olaf Janßen scheint trotz ihres Null-Punkte-Starts in die Saison auf einem guten Weg. Gegen RB Leipzig spielte der Viertligist beim 2:4 in der ersten DFB-Pokal-Runde phasenweise auf Augenhöhe. „Das war eigentlich ausnahmslos positiv, muss ich echt sagen“, betont Janßen entsprechend. „Tatsächlich war mehr drin, so ´ne wirkliche Pokalsensation. Wir hatten am Ende vor dem 2:4 sogar die Chance auf den Ausgleich.“
Olaf Janßen: SV Sandhausen bietet „zeitweise mehr als Paroli“
In der Nachbetrachtung habe er beim Videostudium acht oder neun Einschussmöglichkeiten seiner Mannschaft gezählt. „Leipzig ist schon eine Topmannschaft der Bundesliga, das konnte man auch an den Einzelspielern sehen, aber wir haben zeitweise mehr als Paroli geboten und hatten unsere Torchancen. Unter dem Strich haben wir es nicht geschafft, aber wir haben ganz viel mitnehmen können für unseren weiteren Weg.“
Fünfmal waren der FSV Frankfurt und der TSV Steinbach in den ersten beiden Partien des SVS in der Regionalliga bisher gegen die Schwarz-Weißen erfolgreich. Gegen Leipzig habe er einen deutlichen Fortschritt bemerkt, unterstreicht Janßen. „Wir sind zweimal bitterböse in der Regionalliga bestraft worden. Wenn wir das auch gegen RB schlecht gemacht hätten, hätten wir zweistellig verloren. Haben wir aber nicht. Wir nehmen also mit, dass wir in Sachen Verteidigung toll unterwegs waren.“
Die Niederlage sei bereits abgehakt, meinte der SVS-Cheftrainer am Montag nach dem Pokal-Aus. „Wir konzentrieren uns jetzt auf Kassel und nehmen alles Positive aus dem Leipzig-Spiel mit - aber auch das Negative.“ Positiv seien unter anderem auch die weiterhin spürbare Aufbruchstimmung, „die Fans und Zuschauer, die uns pushen - auch vor und nach dem Spiel. Ich habe das Gefühl, da wächst Vertrauen, dass der Weg, den wir gehen wollen und der sehr steinig ist, uns ans Ziel führt“, führt Janßen aus. „Das bleibt hängen und ist brutal wichtig, dass wir dieses ,Wir schaffen etwas´-Gefühl haben.“
„Jungs wollen den ersten Sieg“ gegen Hessen Kassel einfahren
Basis der guten Leistung im DFB-Pokal sei der „unglaubliche Zusammenhalt“ gewesen, „da war jeder für den anderen da. Das war extrem positiv. Trotz Qualität des Gegners hatten wir Phasen mit dem Ball und Gelegenheiten zum Torerfolg. Einige davon toll herausgespielt, weil wir viel umgesetzt haben, das wir uns vorgenommen haben. Herausstechend war die Leidensfähigkeit, wie wir verteidigt haben. Das war schon top“.
Negativ sei das Verhalten beim ersten und dritten Gegentor durch RB gewesen. Beim ersten durch das „laissez faire“-Auftreten seiner Spieler, beim dritten durch die Art und Weise, „wie der Torwart beim Herauskommen agiert hat. Das war nicht ideal“. Die Gegentore seien vermeidbar gewesen, das Jammern auf hohem Niveau.
Gegen Hessen Kassel habe es keine weiteren Ausfälle gegeben, seine Mannschaft regeneriere gut, der Tank werde bis Dienstagabend aufgefüllt sein, berichtete Olaf Janßen weiter. Der Wechsel von der großen DFB-Pokal-Bühne zum Alltag in der vierten Liga gelinge sicherlich problemlos. „Unser Fokus liegt darauf, den ersten Sieg nach zwei Niederlagen einzufahren. Die Jungs haben nicht den Eindruck gemacht, als ob der Pokal bei ihnen nachhängen würde, sie wollen den ersten Sieg.“
Athletische und konditionelle Herausforderung für SV Sandhausen
Hessen Kassel habe - „für Experten sicher überraschend“ - in Homburg 1:1 gespielt und dabei sogar einen Rückstand aufgeholt. „War ein Ausrufezeichen! Und 3:0 gegen Mainz II spielt man auch nicht mal so eben mit Links, ich glaube, dass uns da eine schwierige Aufgabe ins Haus steht.“ Kassel sei gut gestartet und wie alle anderen Mannschaften „gegen uns besonders motiviert“. Im Gegensatz zum SVS seien die Gäste zudem komplett ausgeruht, was die Partie zu einer athletischen und konditionellen Herausforderung mache.
„Wir müssen schlau sein. Ich bin sicher, dass das Spiel auf Augenhöhe geführt wird und Kleinigkeiten den Ausschlag geben werden. Wir müssen in unseren Rhythmus finden und versuchen, Hessen Kassel zu stören“, unterstreicht Janßen abschließend. „Sie haben bisher stark verteidigt und schalten gut um. Das wird relativ komplex für uns. Aber je schwieriger, desto schöner ist es, wenn man das Ziel erreicht.“
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/sport/vereine_artikel,-sv-sandhausen-nach-rb-leipzig-kommt-hessen-kassel-an-den-hardtwald-_arid,2323033.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,6.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.schwetzinger-zeitung.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-trotz-pokal-aus-sv-sandhausen-betreibt-eigenwerbung-_arid,2322882.html