Sandhausen. Die gute Nachricht ist, dass den Verantwortlichen und Spielern des SV Sandhausen kaum Zeit bleibt, um über die herbe 0:4-Niederlage nachzudenken. Zumal der SV Darmstadt 98 eigentlich auch keine vier Tore besser war am Freitagabend. Das belegen einige Statistiken. Der Unterschied zwischen beiden Mannschaften war aber die Effektivität. 17 Abschlüsse hatte der SVS nach Abpfiff zu verzeichnen, doch ein Treffer gelang der Mannschaft von Trainer Alois Schwartz nicht.
„Wir haben bis zum Ende alles reingeworfen. Während wir unsere Möglichkeiten nicht nutzen konnten, hat es Darmstadt besser gemacht. So etwas kommt hinzu, wenn du unten drinstehst: Der Ball war nicht vollständig über der Linie, ein anderer wird von der Linie gekratzt und mehrere gehen knapp vorbei“, ärgerte sich der Coach, der mit seinen Spielern schon am Dienstagabend im DFB-Pokal wieder gefordert sein wird. Gegner ist der Vorjahresfinalist SC Freiburg, der auch in dieser Saison in der Bundesliga eine herausragende Rolle spielt.
„Jetzt gilt es, die Köpfe aufzurichten und gegen Freiburg an der Sensation zu arbeiten“, sagte der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca, der kurz vor dem Ende der Wechselfrist mit Marcel Mehlem noch einen neuen Spieler an den Hardtwald locken konnte. Da sich Merveille Papela einen Riss des Syndesmosebandes zuzog und in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen wird, erweist sich der Mehlem-Transfer als glückliche Fügung. Denn auch der neue Spieler kann im zentralen Mittelfeld spielen.
Gegen Darmstadt stand er direkt in der Startelf und sagte über sein Debüt: „Es ging alles ziemlich schnell. Ich wurde von einer sehr geilen Truppe aufgenommen, die es mir einfach gemacht hat. So habe ich mich direkt wohlgefühlt. Nach ein paar guten Trainingseinheiten stand schon das Spiel an. Die Jungs haben mich motiviert und mir Mut zugesprochen – das ist nicht selbstverständlich. Da mein Bruder dem SV Darmstadt guttut, war ich auf der einen Seite ein bisschen froh, dass er nicht dabei sein konnte. Andererseits hätte ich trotzdem gerne gegen ihn gespielt. Ich glaube, meine Mutter war daheim ganz froh, dass es keinen Nervenkitzel gab.“
Der SVS könnte an diesem Spieltag noch zurückfallen. Schwartz und seine Truppe wissen aber, dass sie den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen können. Um das zu erreichen, müssen die Kicker vom Hardtwald aber vorne wieder häufiger ins Tor treffen und hinten die Fehler abstellen.
Das Pokalspiel könnte eine willkommene Abwechslung sein. Sandhausen bezwang in der ersten Runde den BSV Rehden und behielt anschließend gegen den Karlsruher SC nach Elfmeterschießen die Oberhand. Freiburg setzte sich gegen die Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern und St. Pauli durch. Auch in der Europa League stehen die Breisgauer im Achtelfinale. Es gibt also kaum einen Zweifel, wer am Dienstagabend der Favorit sein wird.
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