3. Fußball-Liga

SV Sandhausen hat seine gute Ausgangslage verspielt

Nach den beiden Niederlagen vor der Winterpause muss der SV Sandhausen in der Rückrunde liefern. Die jüngste Pleitenserie gefährdet die hart erkämpfte Tabellenposition.

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Nicolai Lehnort
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Enttäuschung nach der Pleite gegen Lübeck: Luca Zander (l.) und Dennis Diekmeier sind bedient. © PIX-Sportfotos/Oliver Zimmermann

Sandhausen. Wie sich die Bilder beim SV Sandhausen binnen dreier Tage doch gleichen: Sie hätten all ihre Tugenden nach der Halbzeit in der Kabine gelassen, hatte Tim Knipping nach der 0:4 (0:0)-Pleite in der 3. Fußball-Liga beim FC Ingolstadt am Samstag gesagt. Mit zurück in den Bus nach Sandhausen haben sie sie wohl nicht genommen.

Mit hängendem Kopf und Schultern – obenrum in Winterjacke, unten in Badeschlappen – schlurfte der Kapitän des SV Sandhausen nach der 1:2 (0:2)-Heimniederlage gegen den VfB Lübeck am Dienstag aus der Kabine zu den Pressevertretern. Mit „angefressen“ beschrieb er seine Gemütslage. „Wenn du das letzte Spiel des Jahres verlierst und weißt, dass du erst im Januar wieder die Chance hast, ein anderes Gesicht zu zeigen, ist das jetzt gerade absolut enttäuschend“, führte Knipping aus. Die Chance, das Ingolstadt-Gesicht vergessen zu machen, wurde vertan.

Im Duell mit dem zuvor drei Spiele lang sieg- und torlosen Aufsteiger aus Lübeck kassierten die Sandhäuser durch den Doppelschlag von Manuel Farrona Pulido (17.) und Tarik Gözüsirin (20.) gleich mit den ersten beiden Torchancen der Begegnung zwei Nackenschläge. Das spielte den ohnehin tief stehenden Gästen natürlich in die Karten.

Verletzungspech beim SV Sandhausen: David Otto und Franck Evina ausgewechselt

Die einzige nennenswerte Einschussmöglichkeit im ersten Durchgang für die über weite Strecken harm- und ideenlos agierenden Hausherren ließ David Otto liegen (22.). Der Stürmer blieb dabei auch noch im Rasen hängen und musste kurz darauf, wie auch Offensivkollege Franck Evina, verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Bei beiden handelt es sich laut Trainer Keller um eine muskuläre Verletzung.

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Mit dem Auftritt seiner Mannschaft in den ersten 45 Minuten zeigte Keller sich „sehr, sehr unzufrieden“. Die von seiner Elf erwartete Reaktion nach dem „Ausrutscher“ am Samstag blieb aus. Stattdessen habe man „nahtlos angeknüft an Ingolstadt“, sagte er im Interview bei Magenta Sport.

„Ich glaube, in der zweiten Halbzeit kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Da hat sie noch mal alles versucht“, meinte Kapitän Knipping. Auch Keller verwies in der zweiten Hälfte auf „Großchancen“, etwa von Alexander Mühling (70.), die jedoch deutlich weniger Gefahr versprühten als Cyrill Akono (47.) oder Mats Facklam (67.) für die Hansestädter. „Es wäre mit Sicherheit noch ein drittes Tor drin gewesen“, sagte Lübecks Interimstrainer Bastian Reinhardt, waren seine Mannen der Vorentscheidung doch stets näher als die Gastgeber dem Anschlusstreffer.

Lange Mängelliste im Offensivspiel des SV Sandhausen

„Keine Ballgeschwindigkeit, die Räume nicht angespielt, nichts im Tempo gemacht“, verlas Keller die lange Mängelliste im Offensivspiel. Dass die Norddeutschen das Spiel weitestgehend in ihrer eigenen Hälfte verbringen werden, war erwartet worden, der Matchplan, den Ball schnell laufen zu lassen, nicht aufgegangen. „Im letzten Drittel hätten wir es besser spielen müssen“, sprach Torschütze Livan Burcu nach dem zu späten Anschlusstreffer (89.), gleichzeitig sein Premierentor im Profibereich, das Offensichtliche an.

War der SV Sandhausen dank der Serie von acht ungeschlagenen Partien zwischenzeitlich auf Rang vier geklettert, könnte die Keller-Elf nach den jüngsten beiden Pleiten sogar noch auf Platz neun abrutschen. Der Abstand auf Relegationsplatz drei beträgt vor der Winterpause dennoch nur drei Zähler. „Wir haben uns richtig gut was erarbeitet und machen uns das jetzt mit zwei Spielen kaputt“, stellte der eingewechselte Dennis Diekmeier fest – und erwartet im neuen Jahr ein hartes Stück Arbeit: „Jetzt wird es noch mal ein Stück schwieriger in der Rückrunde.“

Volontariat Nicolai Lehnort ist seit Juli 2023 Volontär.

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