Sandhausen. Rund 15 schwache Minuten waren im Spiel bei den Münchner Löwen ursächlich, am vergangenen Samstag gegen Halle waren es nur wenige Zeigerumdrehungen: Beide Male musste der Fußball-Drittligist SV Sandhausen nach einer Führung den 1:1-Ausgleichstreffer schlucken. Für Trainer Jens Keller überwiegt dennoch, dass die Hardtwaldkicker zwei gute Spiele gemacht haben – mit einem Wermutstropfen: „Wir haben unsere Torchancen nicht genutzt.“
Bei allem berechtigten Ärger über „verschenkte Punkte“, wie es am Samstag unter anderem von Sportdirektor Matthias Imhof und Alexander Mühling hieß, stand die Defensive der Sandhäuser in den vergangenen Wochen wie eine Eins. Vier Partien ohne Niederlage in Serie basieren auch auf nur zwei Gegentoren. „Im Defensivverbund arbeiten wir als Mannschaft sehr gut“, hob Keller den Abwehrriegel gerne hervor.
Kein Anlass für Umstellungen beim SV Sandhausen
In der Begegnung beim SC Preußen Münster (Samstag, 14 Uhr) kann der Übungsleiter endlich wieder auf einen größeren Personalpool zurückgreifen. Einzig bei Rouwen Hennings und Franck Evina, die sich im Lauf- beziehungsweise Individualtraining befinden, ist eine Rückkehr ins Mannschaftstraining derzeit nicht absehbar.
Für Rochaden am anderen Ende des Spielfelds gebe es aktuell hingegen keinen Anlass. Heißt: Weder der eigentliche Abwehrchef Tim Knipping, der jedoch „noch nicht bei hundert Prozent“ sei, kehrt wohl in die Startelf zurück, noch kommt Zugang Edvinas Girdvainis zu seinem Debüt im schwarz-weißen Dress. „Wenn er im Kader steht, wird er eher von der Bank kommen“, sagte Keller über den Litauer.
An der Stellschraube Torjäger könnte der Übungsleiter theoretisch drehen – „wir sind froh, dass wir mehrere Optionen haben“ –, erzwingt das im Trainingsbetrieb aber nicht mit bestimmten Übungen. „Es wird wieder eine Phase kommen, in der die klaren Chancen reingehen“, zeigt der sich Übungsleiter zuversichtlich und verzichtet auf Extraeinheiten in Sachen Torabschluss.
Preußen Münster in 2024 noch ungeschlagen
Die elffach erfolgreichen Abschlüsse von Malik Batmaz und der mit neun Toren nicht minder treffsichere Stürmer Joel Grodowski sorgen unterdessen beim Aufsteiger aus dem Münsterland für einen starken elften Tabellenplatz. Analog zum SV Sandhausen ist der SCP im neuen Jahr noch ungeschlagen. Analog zum SV Sandhausen stehen zwei Siege und zwei Remis zu Buche – zuletzt ein 2:2 beim SV Waldhof Mannheim.
Den kommenden Gegner nur wenige Meter entfernt von der eigenen Haustür habe Jens Keller am vergangenen Sonntag nicht live im Carl-Benz-Stadion gesichtet. Obwohl er das gelegentlich selbst übernehme, sei ein Mitarbeiter aus dem Trainerteam vor Ort gewesen. Für die gegnerischen Torjäger werde es gemäß Kellers Philosophie aber keine Sonderbewachung geben. „Die Zeit ist vorbei, in der man sagt ,Du gehst sogar mit ihm auf die Toilette.‘ Wir werden das als Mannschaft auffangen.“
Den SV Sandhausen aufgefangen haben ebenfalls die Drittliga-Konkurrenten mit ihren jüngsten Resultaten: Trotz nur zwei Punkten aus den vergangenen beiden Wochen beträgt der Abstand auf Relegationsrang drei, den derzeit der SSV Ulm inne hat, aber weiterhin nur drei Zähler.
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