Mannheim. Nur noch acht Spiele, davon drei innerhalb der nun anstehenden englischen Woche: In der 3. Liga ist die Zeit angebrochen, in der die Entscheidungen fallen. In unserem großen Abstiegscheck geben wir eine Prognose ab, mit welchen Chancen auf den Klassenerhalt die zwölf noch gefährdeten Vereine in den Endspurt gehen.
9. SV Wehen Wiesbaden (41 Punkte, -4 Tore)
Der nächste Gegner des SV Waldhof (Samstag, 14 Uhr, Brita-Arena) stagnierte zuletzt auf niedrigem Niveau (nur zwei Siege in den letzten sieben Spielen). Allerdings haben die Hessen immer noch ein Fünf-Punkte-Polster auf die Abstiegszone und brauchen nur noch einen Dreier und ein paar Unentschieden, um komplett auf der sicheren Seite zu sein. Abstiegswahrscheinlichkeit: 10 Prozent.
10. Alemannia Aachen (40, 0)
Seit der Niederlage in Mannheim am 2. März (1:2) hat die Alemannia drei Siege in vier Partien geholt – darunter ein erstaunliches 3:0 bei Aufstiegskandidat Ingolstadt. Ein Aufschwung zur rechten Zeit. Das Restprogramm hält zudem noch fünf Duelle mit Gegnern bereit, die in der Tabelle hinter dem Aufsteiger stehen. Aachen hat sein Tief hinter sich und wirkt momentan sehr stabil. Abstiegswahrscheinlichkeit: 20 Prozent.
11. Erzgebirge Aue (40, -7)
Überhaupt kein Freund ist der Trend momentan bei den Sachsen. Drei Niederlagen in Folge hat Aue zuletzt eingefahren und kämpft mit immensen Verletzungssorgen. Dem Spiel am Samstag gegen den VfB Stuttgart II kommt deshalb gewaltige Bedeutung zu. Ein Sieg, und der FC Erzgebirge hat den Negativtrend gebrochen. Eine Niederlage oder ein Remis, und die Eigendynamik des Misserfolgs dürfte Aue noch einmal in akute Bedrängnis bringen. Abstiegswahrscheinlichkeit: 35 Prozent.
12. TSV 1860 München (39, -11)
Der Trainerwechsel zu Ex-Waldhof-Coach Patrick Glöckner hat die Löwen halbwegs stabilisiert, die Gefahr ist aber noch nicht gebannt. In den Heimspielen gegen Cottbus, Sandhausen, Aachen, Essen und Aue schlummern jedoch ausreichend Chancen, um die nötigen sechs bis acht Punkte für den Klassenerhalt einzufahren. Abstiegswahrscheinlichkeit: 25 Prozent.
13. VfL Osnabrück (38, -6)
Osnabrücks Trainer Marco Antwerpen macht wie schon in der Vorsaison beim Waldhof seinem Ruf als Experte für den Abstiegskampf beim VfL alle Ehre. In der Rückrundentabelle steht der ehemalige Tabellenletzte mit stattlichen 23 Punkten auf dem ersten Platz. Das klingt alles nach Antwerpens nächster erfolgreicher Rettungsmission. Restsorgen muss nur das vergleichsweise schwere Restprogramm machen, bei dem bis Ostern nur noch Top-Teams der Liga warten. Abstiegswahrscheinlichkeit: 20 Prozent.
14. SV Waldhof (37, +1)
Wie ein Abstiegskandidat ist der SV Waldhof in den zurückliegenden Wochen nicht aufgetreten. Mit einem Zwei-Punkte-Schnitt in den vergangenen sieben Spielen stimmten auch die Ergebnisse. Setzt sich dieser positive Trend in den nächsten fünf Spielen in Wiesbaden, gegen Haching, gegen 1860, bei Hannover II und gegen Stuttgart II fort, wird sich der SVW vorzeitig retten. Sollte allerdings in diesem Block an Partien gegen Gegner auf Augenhöhe etwas schiefgehen, droht ein absolutes Zitterfinale gegen die Aufstiegsanwärter Cottbus, Dresden und Bielefeld. Abstiegswahrscheinlichkeit: 30 Prozent.
15. RW Essen (37, -6)
Als Zweiter der Rückrundentabelle immer noch akut abstiegsgefährdet: Das Beispiel RW Essen beweist, wie eng und manchmal verrückt es in der 3. Liga zugeht. Das 0:3 am vergangenen Spieltag in Verl war allerdings ein schmerzhafter Rückschlag für RWE. Der Druck ist wieder gestiegen. Insgesamt wirkt Essen unter Trainer Uwe Koschinat aber in einer Form konsolidiert, dass der Klassenerhalt gelingen sollte. Abstiegswahrscheinlichkeit: 25 Prozent.
16. VfB Stuttgart II (37, -10)
Die Zweitvertretung des DFB-Pokalfinalisten wehrt sich imponierend gegen den Abstieg. In der Formtabelle der vergangenen sieben Spiele steht die U23 des VfB auf dem fünften Platz, schlug unter anderem die Top-Teams Cottbus, Dresden und Saarbrücken. Das Restprogramm – es geht noch gegen Aue, Viktoria Köln, Haching, Verl, Waldhof, Aachen, Dortmund II und Essen - bietet den Schwaben noch etliche realistische Chancen zu punkten. Abstiegswahrscheinlichkeit: 30 Prozent.
17. Borussia Dortmund II (36, -2)
Aus dem gesicherten Mittelfeld der Tabelle ging es für die U23 des BVB schrittweise immer weiter nach unten – bis auf einen Abstiegsplatz nach dem 0:0 beim SV Waldhof. Die Dortmunder tun sich enorm schwer mit dem Toreschießen (nur vier Treffer in den letzten sieben Spielen) und müssen aufgrund ihres Abwärtstrends in den vergangenen Monaten als extrem gefährdet gelten. Abstiegswahrscheinlichkeit: 50 Prozent
18. SV Sandhausen (32, -6)
Wahrscheinlich ist das Heimspiel am Sonntag gegen Verl die letzte Chance, das kleine Fünkchen Resthoffnung beim SVS am Glimmen zu halten. Generell spricht nach einem beispiellosen Absturz vom 1. auf den 18. Platz nichts mehr für das Team um den glücklosen Trainer Kenan Kocak. Sandhausen zeigt alle Symptome eines Absteigers und hatte zuletzt nur noch Durchhalteparolen zu bieten. Abstiegswahrscheinlichkeit: 70 Prozent.
19. Hannover 96 II (27, -21)
Konkurrenzfähig war die zweite Mannschaft des Zweitligisten in vielen Spielen, holte aber auf Strecke einfach zu wenig Punkte. In der nächsten Saison geht es in die Regionalliga Nord zurück. Abstiegswahrscheinlichkeit: 90 Prozent.
20. SpVgg Unterhaching (19, -23)
Die Hachinger haben eine Saison zum Vergessen hinter sich. Sportlich ein einziges Desaster, dazu die peinlichen Vorgänge rund um die Stadionsperrung beim Heimspiel gegen Rostock, das momentan die DFB-Gerichte beschäftigt. Am Ende wird ein Abstieg stehen, den sich die Spielvereinigung redlich verdient hat. Abstiegswahrscheinlichkeit: 100 Prozent.
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