Mannheim. Der Himmel am Alsenweg ist wolkenverhangen, als Malte Karbstein am Montag um 14:18 Uhr als erster Waldhof-Profi in Badelatschen auf den Trainingsplatz spaziert. Der Beginn der Einheit hat sich eine Viertelstunde nach hinten verschoben, weil eine Videoanalyse auf dem Programm steht. Auch wenn es noch einmal schmerzt: Die 1:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund II am Freitagabend, durch die der SVW auf einen Abstiegsplatz abrutschte, muss natürlich sehr kritisch aufgearbeitet werden.
Baxter Bahn zurück im Training des SV Waldhof
Wieder seine Runden dreht am Montag auch ein echter Hoffnungsträger, dass es bei den Mannheimern bald wieder aufwärts geht: Der erfahrene Mittelfeld-Antreiber Baxter Bahn ist zuversichtlich, dass er am Freitag (19 Uhr) im enorm wichtigen Duell beim Tabellen-13. SpVgg Unterhaching wieder mitwirken kann, nachdem er wegen schmerzhaften Rückenproblemen zuletzt in Bielefeld (1:3) aussetzen musste und gegen Dortmund nur auf der Bank saß.
Natürlich gehöre ich aufgrund meiner Laufbahn und meines Alters schon zu den Führungsspielern. Dem will ich gerecht werden.
„Wir schauen uns das in dieser Woche an und dann bin ich für Freitag optimistisch“, sagte der 31-Jährige nach dem Training dieser Redaktion. „Aber es ist egal, wer in Haching spielt, wir wollen die Punkte holen.“
Bahn gehört mit seinen Qualitäten als Laufwunder und mit seiner Erfahrung im zentralen Mittelfeld bis hoch in die 2. Liga zu den fast Unersetzlichen im aktuellen Waldhof-Kader. Als Trainer Rehm nach dem Dortmund-Fiasko davon sprach, dass jetzt die Führungsspieler gefordert sein, „in die Bresche zu springen“, meinte er auch Bahn.
Baxter Bahn gehört zu den Führungsspielern beim SV Waldhof
Der gebürtige Hamburger nimmt diese Rolle an, will aber lieber mit Taten auf dem Rasen vorangehen als große Reden zu schwingen. „Natürlich gehöre ich aufgrund meiner Laufbahn und meines Alters schon zu den Führungsspielern. Dem will ich gerecht werden“, sagt der frühere Rostocker. „Aber es geht im Fußball nur nach Leistung. Wenn ein 19-Jähriger wiederholt gute Leistungen gebracht hat, kann er auch den Mund aufmachen“, sagt der frühere Rostocker.
Phasen wie die aktuelle gehörten zu einem Fußballerleben dazu. „Aus ihnen muss man gestärkt herausgehen“, meint Bahn. Die Stimmung im Team nach dem Nackenschlag gegen Dortmund II sei niedergeschlagen gewesen. „Solche Spiele tun immer weh, daran hat man ein paar Tage zu knabbern. Aber was gewesen ist, kann man nicht wiedergutmachen. Man kann nur die Zukunft beeinflussen“, formuliert er. Schon im Montagstraining sei zu registrieren gewesen, dass sich der Fokus jetzt Richtung Haching drehe.
Es ist ein wichtiges, ein sehr wichtiges Spiel für die ins Straucheln geratenen Mannheimer, die seit vier Partien auf einen Sieg warten (1 Unentschieden/3 Niederlagen). „Wenn man drei, vier Spiele wenig punktet, steigt natürlich der Druck. Das ist nicht die Tabellenregion, wo wir uns alle sehen. Da gilt es schleunigst wegzukommen“, sagt Bahn. Beim ebenfalls kriselnden Aufsteiger vor den Toren Münchens erwartet der Mittelfeld-Antreiber „ein Duell auf Augenhöhe. Wir müssen unseren Plan umsetzen und dann bin ich optimistisch, dass wir den Karren aus dem Dreck gezogen bekommen“.
Krise des SV Waldhof: Baxter Bahn ist zuversichtlich
Bahns Rezept, wie der SVW die Krise meistern kann, klingt rustikal. Es ist aber wohl der einzig richtige Ansatz in der prekären aktuellen Situation. „Grundsätzlich geht es in der 3. Liga darum, eklig zu sein. Von A bis Z. Wir müssen mehr rackern, mehr ackern, mehr Zweikämpfe gewinnen. Dann stehen die Chancen schon einmal nicht schlecht, dass man keine Gegentore bekommt und in der Offensive belohnt wird“, sagt der Mann aus der Jugend des HSV.
Wenn die Rückbesinnung auf die Grundlagen des Spiels funktioniert, ist Bahn nicht bange, dass sich der Waldhof zeitnah wieder aus dem Tabellenkeller verabschieden kann. „Es ist nicht einfach, aus dieser Situation herauszukommen, aber dafür spielen wir alle lange genug Fußball, um das schaffen zu können. Wir müssen das auf dem Platz lösen.“
Beim Montagstraining hat Trainer Rehm außer den länger Verletzten Luca Bolay und Fridolin Wagner übrigens alle SVW-Profis auf dem Platz. Um 14:22 Uhr pfeift der Waldhof-Coach, nach einem kurzem Pfiff beginnt die Einheit am Alsenweg. Dortmund II ist seit Montag Geschichte, in Unterhaching will der SV Waldhof die Trendwende einleiten.
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