Fußball

SV Waldhof hat im Trainingslager noch viel Arbeit vor sich

Beim 2:2 im Derby beim VfR Mannheim fehlt es dem SV Waldhof nach harten Trainingstagen sichtlich an Frische. Jetzt steht das Trainingslager an - zwei Spieler bleiben aber zu Hause.

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Moritz Kaltwasser
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Terrence Boyd erzielte nach 20 Minuten die 1:0-Führung für den SV Waldhof. Am Ende musste sich der Drittligist beim VfR Mannheim mit einem 2:2 begnügen. © Adler/PIX-Sportfotos

Mannheim. Mit einem kleinen Dämpfer im Gepäck haben sich die Drittliga-Profis des SV Waldhof am frühen Sonntagmorgen auf den Weg ins einwöchige Trainingslager nach Leogang im Salzburger Land gemacht. Beim 2:2 (2:1)-Unentschieden im Testspiel am Samstag beim Oberligisten VfR Mannheim stimmten weder Leistung noch Ergebnis das blau-schwarze Umfeld zufrieden. Folgerichtig wurden nach der Partie nicht nur Autogramme gegeben und Selfies gemacht – auch der eine oder andere kritische Kommentar aus dem Anhang war zu vernehmen.

Zwar ging der SVW durch Terrence Boyd (20.) und Nicklas Shipnoski (34.) nach einer guten halben Stunde mit 2:0 in Führung, doch aufseiten des VfR glichen Pasqual Pander (44.) sowie Vincent Hofer (66.) aus und sicherten dem Außenseiter einen kleinen Prestigeerfolg. Dass der Zwei-Klassen-Unterschied auf dem Rasen kaum sichtbar wurde, stimmte den Oberligisten zufrieden.

Für Terrence Boyd ein „klassisches Vorbereitungsspiel“

Waldhofs Mittelstürmer Terrence Boyd wollte den Auftritt im Stadtderby allerdings nicht überbewerten. Der 34-jährige Routinier ordnete die Partie stattdessen in den Gesamtkontext ein. Da der SVW vormittags noch eine Trainingseinheit absolvierte und 48 Stunden zuvor ein intensives Testspiel beim Karlsruher SC bestritten hatte, wirkten die Beine etwas schwer und die Köpfe ein wenig müde. „Somit war das für mich ein klassisches Vorbereitungsspiel“, erklärte Boyd, der Torschütze zum 1:0. Dominik Glawogger, Cheftrainer der Blau-Schwarzen, stieß in dasselbe Horn. „In solchen Duellen wird immer viel gewechselt. Des Weiteren ist die unterklassige Mannschaft meistens einen Ticken motivierter“, sagte der Coach.

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Für sein Team und den SVW-Staff ihn steht nun ein mehrtägiges Trainingslager im österreichischen Leogang an. In diesem werden auch zwei Testspiele absolviert. Am Mittwoch duelliert sich der SVW mit dem Zweitligisten VfL Bochum (13 Uhr) und Metalist 1925 Charkiw (18 Uhr), am Samstag (13 Uhr) steht ein Härtetest gegen den Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth an. Der SVW fährt mit einem 24-Mann-Kader in die Alpen. Lediglich Jascha Brandt, der sich nach einer Verletzung in der Heimat behandeln lässt, und Rico Benatelli , der in den vergangenen Tagen erneut Vater geworden ist, haben die Reise nach Österreich nicht angetreten.

Trainingslager als Basis für den Teamgeist

Boyd, der in seiner Karriere bereits etliche Trainingslager absolvierte, ist überzeugt: Die anstehenden Tage werden für die Entwicklung der Mannschaft von hoher Bedeutung. „Zum einen werden wir gemeinsam leiden, das stärkt den Zusammenhalt“, erläuterte er. Das Trainingslager, so viel steht fest, dürfte trotz idyllischer Alpenlandschaft kein Zuckerschlecken werden. Abseits des Platzes können die nächsten Tage laut Boyd ebenfalls einiges bewirken. Abends wird die Mannschaft zusammensitzen und nach einem strapaziösen Training Zeit miteinander verbringen.

„In solchen Situationen blühen plötzlich Spieler auf, die sonst kaum ein Wort herausbringen. Es entstehen einfach Momente, die zusammenschweißen“, erklärte Boyd. Für den zuletzt verletzungsgeplagten Mittelstürmer hat die anstehende Vorbereitungsphase aber auch persönlich nochmals einen besonders hohen Stellenwert. Er möchte unbedingt wieder zurück zur alten Stärke finden und dafür seien die kommenden Tage in Leogang essenziell. „Aufgrund der vergangenen Rückrunde weiß ich ganz genau, dass ich dieses Trainingslager unbedingt brauche“, gestand Boyd. Um in der 3. Liga bestehen zu können, muss er einfach fit sein. Daher sei es erforderlich, diesen „Höllenritt“ zu vollziehen.

VfR Mannheim – SV Waldhof 2:2 (1:2)

VfR Mannheim: Nreca-Bisinger, Sentürk (61. Makanda), Kuhn, Mißbach, Akoto (69. Tubluk), Rona (46. Seifert), Marx (69. Okwubor), Krüger (69. Wemhoener), Esswein (60. Paraschiv), Pander (46. Veselaj), Thum (46. Hofer)

SV Waldhof: Hawryluk (46. Niemann), Voelcke (46. Sechelmann), Hoffmann, Karbstein (46. Seegert), Thalhammer (46. Yigit), Rieckmann (46. Cardoso), Diakhaby (46. Abifade), Sietan (46. Rexhepi), Shipnoski (46. Wardak), Iwe (46. Okpala), Boyd (46. Lohkemper)

Tore: 0:1 Boyd (20.) 0:2 Shipnoski (34.) 1:2 Pander (44.) 2:2 Hofer (66.)

Zuschauer: 2100

Schiedsrichter: Alessio Remili

Dass der SVW solch einen Höllenritt vielleicht auch benötigt, zeigte sich auch beim Test gegen den VfR, der mit deutlich mehr Frische agierte. Zur Einordnung: In der vergangenen Sommervorbereitung unterlag der VfR dem SVW noch 2:5 (1:2). „Mit dem Ergebnis und der Art und Weise, wie wir gespielt haben, bin ich absolut zufrieden. Vor der Partie hat kaum einer gedacht, dass wir ein Unentschieden holen“, fasste VfR-Keeper David Nreca-Bisinger glücklich zusammen. Der ausgerufenen Marschroute, vor dem höherklassigen Gegner nicht in Ehrfurcht zu erstarren, sondern auch im Spiel mit dem Ball eigene Akzente zu setzen, wurde bestens umgesetzt.

Die Rasenspieler wirkten spritzig und präsentierten sich als eine gut miteinander harmonierende Einheit. Auf dem Platz war zu spüren, dass große Teile des Teams schon länger miteinander zusammenspielen und kein großer personeller Umbruch eingeleitet wurde. In der Startformation standen mit Alexander Mißbach und Lennart Thum lediglich zwei Neuzugänge. „Wir haben einen Stamm zusammengehalten und diesen gezielt verstärkt“, erläuterte VfR-Coach Marcel Abele. Nach dem starken Auftritt gegen den SVW scheint man für den Oberligastart in knapp drei Wochen bestens gewappnet zu sein.

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