Fußball

Waldhof-Frust in vorderster Reihe

Die Angreifer des SV Waldhof Mannheim wirkten bei der Niederlage in Saarbrücken noch am engagiertesten. Doch Zählbares konnten auch sie nicht erzwingen.

Von 
Alexander Müller
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Felix Lohkemper (li., hier gegen Saarbrückens Joel Bichsel) verzeichnete nach seiner Einwechslung immerhin ein paar gefährliche Vorstöße in den Strafraum. © IMAGO/Steinsiek.ch

Mannheim. Felix Lohkemper kann mit 90 Zweitliga-Spielen bekanntermaßen auf einige Erfahrung im Profi-Geschäft zurückblicken, doch selbst der 30-Jährige hatte bis Samstagnachmittag noch nicht alles gesehen, was möglich ist. „Das habe ich echt noch nicht erlebt“, blickte der Stürmer des SV Waldhof einigermaßen zerknirscht auf die ersten 36 Sekunden der Partie in Saarbrücken, als er von der Bank mitansehen musste, wie sich der SV Waldhof in Rekordzeit das bereits richtungsweisende 0:1 im Ludwigspark fing.

„So darfst du natürlich nicht ins Spiel starten“, meinte der Angreifer, der nach 63 Minuten für Kennedy Okpala ins Spiel kam. Doch Lohkemper sah nicht nur einen schlechten Start, sondern danach auch keine wesentliche Steigerung. „Wir sahen vorne nicht gut aus, wir hatten wenig Torchancen, aber wir waren auch hinten sehr unsicher. Selbst nach dem Elfmeter ging irgendwie kein Ruck durch die Mannschaft. Das war allgemein ein gebrauchter Tag“, fasste der Sommer-Neuzugang vom 1. FC Nürnberg den besorgniserregenden Auftritt im Saarland zusammen.

Das sagt André Becker zur Niederlage in Saarbrücken

Dem Sturm-Trio waren dabei noch die wenigsten Vorwürfe zu machen. Lohkemper selbst hatte nach seiner Einwechslung mit Vorstößen über die linke Seite in den Strafraum ein paar Szenen, die effektiver als die zuvor von Okpala waren und beispielsweise Julian Rieckmann in Schussposition brachten (81.).

Auch André Becker war vor allem im ersten Durchgang immer anspielbar, konnte die meisten Bälle behaupten und die Kugel auch mal vernünftig weiterleiten. Insgesamt kam hier aber auch nichts Zählbares zusammen, es blieb beim Kopfball von Marcel Seegert in der Startphase, der über die gesamten 90 Minuten halbwegs als Chance durchging.

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„Wir haben uns schwergetan, Räume zu finden, Saarbrücken hat nach dem 2:0 dann auch teilweise einen echten Bock hinten reingestellt“, beschrieb Becker die vergeblichen SVW-Bemühungen und sah auch in der Folge hier einen wesentlichen Vorteil auf Saarbrücker Seite. „Da haben sie zeitweise mit allen Mann zu hundert Prozent verteidigt und das ist es auch, worauf es ankommt: Dass du gewillt bist, alles zu geben, um die Tore zu verhindern und das hat bei uns in den ersten 15 Minuten komplett gefehlt“, sprach der Winter-Transfer-Klartext. Er bemängelte zudem die vielen leichten Fehler im Aufbau und im Passspiel. „Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen, das Spiel über die Woche abschütteln und dann den Fokus voll auf Rostock legen. Diesen Kampf müssen wir jetzt annehmen“, forderte Becker.

Immerhin kann sich nach dem erschreckenden Auftritt im Ludwigspark nun niemand mehr hinter der Legende verstecken, wie zuletzt gegen Ingolstadt, in Köln oder gegen Verl eigentlich mehr verdient gehabt zu haben. Die Realität heißt Abstiegsplatz und wenig rosige Perspektiven, die bei einem erfahrenen Profi wie Felix Lohkemper schon länger ins Bewusstsein eingesickert war.

„Ich bin kein Fan davon, wie zuletzt ständig zu wiederholen, dass wir gut gespielt haben, aber die Punkte nicht gekommen sind“, sah der 30-Jährige anders als zuvor wenig klare Möglichkeiten, die trotz spielerischer Überlegenheit zu Toren gereicht hätten. „Ingolstadt war vielleicht ein verfluchter Tag, aber insgesamt dürfen wir uns da nichts vormachen“, blieb der Stürmer realistisch – und war angesichts des 36-Sekunden-Nackenschlags um eine bittere Erfahrung reicher.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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