Mannheim. Die Wetteraussichten sind bescheiden für den Mittwochvormittag, wenn der SV Waldhof um 10 Uhr am Alsenweg in die Rückrundenvorbereitung startet. Wind, Regen, maximal 12 Grad - was das für die Rasenplätze und die Trainingsqualität bedeutet, muss niemandem erklärt werden. Doch der sich im Abstiegskampf befindliche Mannheimer Drittligist sieht bereits die Sonne am Horizont, denn für die zweite Januarwoche sind im türkischen Side Temperaturen von bis zu 20 Grad vorhergesagt und die grauen Wolken der Kurpfalz sind dann wohl ebenfalls Geschichte.
Zudem können die Waldhöfer auch Hoffnung aus ihrer Unterkunft vom 7. bis 14. Januar schöpfen und den „guten Geist von Side“ vielleicht mit in die restliche Rückrunde nehmen. Schließlich folgte nach dem ersten Besuch des Waldhof-Trosses im „Side Star Resort“ 2019 der Drittliga-Aufstieg und nach der Rückkehr im Januar 2020 schlossen die Mannheimer die erste Drittliga-Saison auf dem neunten Platz ab.
Testspiel im Trainingslager: Gegner aus Rumänien
Sphären, die für den SVW zur Halbzeit der Spielzeit weit entfernt sind. Zwar stehen die Mannheimer einen Platz über der Abstiegszone, haben aber schon ein Spiel mehr absolviert als etwa der direkte Konkurrent Hallescher FC. Auch deshalb wird es entscheidend sein, dass die Waldhöfer eine optimale Vorbereitung absolvieren, bevor die Saison am 20. Januar mit der Partie beim ebenfalls abstiegsbedrohten VfB Lübeck fortgesetzt wird.
Um schnell in den Rhythmus zu kommen, absolviert der SV Waldhof am Tag vor dem Abflug in die Türkei noch ein Testspiel beim derzeit abgeschlagenen Drittliga-Schlusslicht SC Freiburg II. Die Partie findet um 13.30 Uhr unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Auch am Ende des Trainingslagers ist noch ein Test vorgesehen. In der Türkei ist offenbar ein rumänischer Erstligist Sparringspartner der Mannheimer.
Mit guten Trainingsbedingungen dürfte es allerdings noch lange nicht getan sein. Auch beim Personal muss der Waldhof sicher noch Anpassungen vornehmen, um sich aus dem Abstiegskampf zu befreien. „Wir suchen und wir werden Maßnahmen ergreifen“, hatte Coach Rüdiger Rehm bereits nach dem 1:0-Glückssieg am 20. Dezember im letzten Spiel des Jahres gegen 1860 München gesagt. Seitdem sondiert der Coach mit Sportchef Tim Schork den Markt, fündig wurde das Duo bislang aber nicht.
Terrence Boyd auf dem Markt
Nach den Feiertagen kommt nun aber durchaus Bewegung in die Personalpolitik der Clubs. Auch die Zweitligisten sortieren ihre Kader nochmals neu. So steht nach Informationen des „kicker“ die Vertragsauflösung von Stürmer Terrence Boyd beim 1. FC Kaiserslautern unmittelbar bevor. FCK-Trainer Dimitrios Grammozis geht dagegen davon aus, dass Boyd am Mittwoch mit ins Trainingslager reist.
Als Interessenten für den bei den Pfälzern aufs Abstellgleis gerückten Stürmer wurden die Zweitligisten 1. FC Nürnberg und VfL Osnabrück genannt, aus der 3. Liga sollen der SV Sandhausen - und der SVW ihren Hut in den Ring geworfen haben. Beim Waldhof ist der 32-jährige US-Amerikaner nicht das erste Mal im Gespräch. Angesichts der Konkurrenz und der finanziellen Vorstellungen eines Zweitliga-Stürmers dürfte der SVW aber nicht Boyds erste Wahl sein, seine Tendenz geht nach Informationen des TV-Senders "Sport1" ganz klar Richtung Sandhausen.
Aus dem Fundus der Pfälzer wird Offensivkraft Lex-Tyger Lobinger günstiger zu haben sein, der sich definitiv einen neuen Club suchen kann. Ob er dem SVW helfen könnte, steht auf einem anderen Blatt. Ebenfalls um eine Vertragsauflösung bemüht sich bei Preußen Münster der Ex-Sandhausener Andrew Wooten, der mit seinen 34 Jahren aber eher ein Kandidat für die Regionalliga ist. Hier haben wohl schon die Offenbacher Kickers Interesse angemeldet.
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