Mannheim. Nach dem Saisonende vor fast drei Wochen war es beim Fußball-Drittligisten SV Waldhof im Gegensatz zu manchem Konkurrenten lange ruhig – einigen Anhängern fast schon wieder zu ruhig. Doch am Donnerstag setzte der SVW nun ein erstes Ausrufezeichen und zwar nicht mit einer externen Verstärkung, sondern mit der Einigung mit einem Leistungsträger der vergangenen Spielzeit: Verteidiger Lukas Klünter verlängerte seinen am 30. Juni auslaufenden Vertrag bei den Kurpfälzern. Der ehemalige Bundesliga-Profi des 1. FC Köln und von Hertha BSC spielt bereits seit der Winterpause 2023 für den SVW. Über eine Vertragslaufzeit machte der SVW keine Angaben.
„In den vergangenen zwei Spielzeiten habe ich bereits viel mit dem Verein erlebt“, spielte Klünter auf zwei Saisons an, in denen die Mannheimer jeweils knapp dem Abstieg in die Regionalliga entkommen waren. Diese Erfahrungen haben den Rechtsfuß aber offenbar nicht abgeschreckt. „Besonders beeindruckt hat mich, wie die Stadt und die Fans in schwierigen Phasen zusammengehalten haben. Nach den Gesprächen mit den Verantwortlichen war für mich klar, dass ich weiterhin für den SV Waldhof Mannheim auflaufen möchte“, begründete Klünter in einer Vereinsmitteilung seine Entscheidung.
Lukas Klünter vom SV Waldhof stand auch im Fokus höherklassiger Vereine
Dass Klünter bleibt, darf durchaus als Erfolg für die Mannheimer gewertet werden, da der Defensivspezialist mit seiner Übersicht und seiner Schnelligkeit zu den wenigen SVW-Profis gehörte, die ein dauerhaft starkes Niveau auf den Platz brachten. Klünter absolvierte 35 der 38 Spiele, stand bei 34 Partien über die volle Spielzeit auf dem Rasen.
Die letzten beiden Spiele gegen Dresden und Bielefeld verpasste er aufgrund einer Knieverletzung, die er sich bei der Partie in Cottbus zugezogen hatte. Durch seine konstant guten Leistungen spielte er sich in den Fokus von höherklassigen Vereinen, entschied sich nun aber für den Verbleib in der Quadratestadt. Vor diesem Hintergrund dürfte sich auch sein Gehalt nach oben entwickelt haben. Dem Waldhof war es diese Investition aber sicher wert, schließlich ist sie nicht weniger als ein Signal nach innen und außen.
„Dass wir mit Lukas den Vertrag verlängern konnten, ist ein sehr gutes Zeichen für den gesamten Verein“, bestätigt in dieser Hinsicht auch Sportdirektor Mathias Schober. „Mit dieser Vertragsverlängerung ist uns ein sehr guter Startschuss im Rahmen der Kaderplanung zur neuen Saison gelungen. Lukas hat für eine große Stabilität in unserer Abwehr gesorgt“, so Schober weiter. Sport-Geschäftsführer Gerhard Zuber freute sich ebenfalls über den Coup. „Lukas war in der vergangenen Saison ein sehr stabilisierender Faktor in unserer gut organisierten Defensive. Mit seiner Routine und seinem Führungsstil bringt er wichtige Qualitäten in unser Team ein. Er identifiziert sich stark mit dem Verein, daher freut es uns besonders, dass wir den gemeinsamen Weg fortsetzen“, sagte Zuber, der damit einen absoluten Leistungsträger halten konnte.
Saarbrücken winkt bei SV Waldhof-Angreifer Felix Lohkemper ab
Um das defensive Gerüst weiter zu stabilisieren, soll nun auch der auslaufende Vertrag mit Torhüter Jan-Christoph Bartels verlängert werden. Der Keeper zählte im nervenaufreibenden Abstiegskampf ebenfalls zu den Stützen des SVW. Weiter im Gespräch sind die Blau-Schwarzen auch mit Julian Rieckmann und Tim Sechelmann. Die Verträge von Janne Sietan und Samuel Abifade haben sich über eine Klausel automatisch verlängert.
Ob Angreifer Felix Lohkemper (zehn Saisontore) von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch macht, ist weiter offen. Der Stürmer zeigte sich über den Saisonverlauf enttäuscht und wurde zuletzt mit den Liga-Konkurrenten FC Ingolstadt und dem 1. FC Saarbrücken in Verbindung gebracht. Saarbrücken winkte nun aber ab. „Wir wollen die Struktur der Mannschaft auch verjüngen. Nein, Felix Lohkemper ist kein Thema bei uns“, sagte FCS-Sportdirektor Jürgen Luginger der „Bild“-Zeitung.
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