Verein „TonArt“

Ketscher Pianisten zeigen ihre Improvisationskunst

54 Teilnehmer im Alter von sechs bis 70 Jahren zeigen ihr Können beim Improvisationswettbewerb des Ketscher Vereins „TonArt“ und der Musikschule Tatjana Worm.

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Pressemitteilung
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Die Preisträger des Improvisationswettbewerbs in Ketsch. © Musikschule Worm

Ketsch. Auch dieses Jahr fand wieder der alljährliche Improvisationswettbewerb für Pianisten der Musikschule Tatjana Worm statt – ein Fest der Spontaneität, Kreativität und Freiheit der musikalischen Eingebungen. 54 Teilnehmer im Alter von sechs bis 70 Jahren bewiesen dabei eindrucksvoll, dass musikalische Improvisation keine Frage des Alters ist.

Die Musiker traten in neun Altersgruppen an – teils solistisch, teils im Duett – und stellten sich der Herausforderung, innerhalb eines gegebenen Rahmens frei zu gestalten. Bewertet wurde anonym, die Jury kannte keine Namen, nur den Klang des Moments.

Die Jury setzte sich zusammen aus dem Vorsitzenden des Vereins „TonArt“ Dr. Michael Rittmann sowie den beiden ehemaligen Preisträgern des Wettbewerbs und erfahrenen Improvisatoren Zeynep Murat und Can-Luka Downey. Diese Konstellation versprach nicht nur fachliche Tiefe, sondern auch lebendige Diskussionen. Dieses Versprechen wurde erfüllt.

Die Preisträger

Mit einem Lob wurden in diesem Jahr ausgezeichnet: Annette Geßner, Züleyha Toptik, Evelyna Gerhardt, Johanna Berhalter, Tyra Franger, Klara Mannert und Michelle Gerhardt.

Den 3. Preis erhielten: Hanna Dosch und Theodor Geßner.

Über den 2. Preis durften sich freuen: Sabrina Petragallo, Sabrina Fabry-Grau, Kate Weiß, Luisa Adam, Lisanne Bulst, Elias Baumann und Leonardo Weiß.

Den 1. Preis vergab die Jury an: Kübra Toptik, Alexander Gehres, Sansa Grau, Lenia Dosch, Liora Rist, Anna Leti, David Hauck, Elif Murat und Marco Rofrano.

Ein Sonderpreis wurde an Katharina Nürnberger vergeben – für ihre stilistisch mutige, bluesig-jazzige Improvisation, die das Publikum wie auch die Jury berührte.

Der Preis „Tatjana Worm“ – benannt nach der Initiatorin und langjährigen Beobachterin des Wettbewerbs – ging in diesem Jahr an Sara Textor für eine feinsinnige Solo-Improvisation mit elegantem, rhythmisch durchdachtem Wechsel der Tonarten.

Wo der Vorsitzende und Downey sich bei der Bewertung oft einig waren, hielt Murat mehrfach standhaft dagegen. Sie lernte, Begründungen für ihre Sichtweise zu finden und machte, wie sie selbst sagt, „eine der wichtigsten Erfahrungen überhaupt: mit Haltung, aber ohne Sturheit zu argumentieren“.

„Improvisation ist nicht nur musikalisch bedeutend“, erklärt Dr. Rittmann. „Sie lehrt uns Lebenskunst: zu nehmen, was kommt – und es zu gestalten. Fehler gibt es nicht, wenn wir lernen, mit ihnen kreativ umzugehen.“ Auch das Jurieren selbst wurde zum Lernfeld. „Jede Entscheidung relativiert sich, sobald man die Vielfalt der Perspektiven erlebt“, so Rittmann. Gerade diese Erfahrung – zu urteilen, ohne zu verurteilen – gehört für ihn dabei zu den Kernkompetenzen der Juroren.

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Dass dieser Wettbewerb lebt, spürte man auf beiden Seiten: In der Jury ebenso wie unter den Teilnehmenden herrschte Spannung, Freude, manchmal auch Ringen um die beste Lösung – und immer wieder: Musik, die aus dem Augenblick geboren wurde. Die Kunst der Improvisation bleibt damit, was sie immer war: ein riskantes, berührendes, zutiefst menschliches Spiel mit Klang – und mit dem Leben selbst.

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