Ketsch. Auch ohne große Werbung ist die Kerzenwachssammlung für die Ukraine in Ketsch in den vergangenen Wochen sehr erfolgreich verlaufen. Die Sammelbox am katholische Pfarrheim musste mehrmals wöchentlich, oft auch täglich, geleert werden. Eine Aufgabe, der Dieter Rey und Marianne Faulhaber sehr gerne nachkommen, haben sie doch diese Aktion vor gut zwei Jahren ins Leben gerufen.
Unterstützt von weiteren Sammelstellen in der Enderlegemeinde – und auch im Pfarrhaus Brühl – konnten sich die beiden über eine regelrechte „Kerzenwachsflut“ freuen. Verpackt in Bananenkartons stapelten sich seit Mitte November nach und nach 25 Kartons des für die Menschen in der Ukraine so kostbaren Gutes im Pfarrheim.
„Mag es wie ein Tropfen auf den heißen Stein wirken – für das kriegsgebeutelte Land ist es eine große Hilfe im alltäglichen Leben. Wachs ist seit Ausbruch des Krieges ein kostbarer Rohstoff geworden – und die aus den Wachsresten gegossenen Büchsenlichter bedeuten Wärme, Licht und die Möglichkeit, ein warmes Essen zu haben“, so die Organisatoren.
Ralf Link und der Verein „DoVira“ sammeln Kerzenwachs in Ketsch und ganz Deutschland
Kooperationspartner für diese Sammlung in Ketsch ist Ralf Link vom Kölner Verein „DoVira“ – dem ukrainischen Begriff für Vertrauen. Seit Oktober 2022 sammelt er kreuz und quer durch Deutschland Kerzenwachs und sorgt mit seinen Helfern für den Weitertransport in die Ukraine. Von allen Sammelstellen hat Ketsch eine vorrangige Stellung in freundschaftlicher Verbundenheit mit Rey und Faulhaber.
Mittlerweile zum siebten Mal kam Ralf Link mit seinem Helfer Johann Becker in dieser Woche in unsere Enderlegemeinde, um die gesammelten „Schätze“ zu übernehmen. „Die Stromversorgung in der Ukraine funktioniert in vielen Gebieten – wenn überhaupt – nur stundenweise ohne feste Zeiten und Ankündigung“ wusste Ralf Link zu berichten.
Licht und Wärme für die Ukraine aus der Enderlegemeinde Ketsch
Die Herstellung der Büchsenlichter findet ausschließlich in der Ukraine statt. Mit Wellpappe ausgekleidete Blechdosen werden dazu mit flüssigem Wachs befüllt und sorgen auf diese Weise für Wärme und Licht mit einer Brenndauer von gut zwölf Stunden.
Zu der längst eingekehrten Routine wird auch an technischer Weiterentwicklung getüftelt. Die von Frauen übernommene Aufgabe sorgt für Ablenkung im schwierigen Alltag. Auch an die Front werden die kleinen Licht-und Wärmequellen verschickt - in Gedanken an Familienmitglieder und Freunde, die dort ihren Dienst verrichten.
Kerzenwachssammlung in Ketsch: Ein Akt der Solidarität
Gerne sitzt das „Kerzenwachsteam“ nach dem Verladen der Kartons noch zusammen und lässt Ralf Link vom Wirken mit seinem Verein „DoVira“ und seinen Erlebnissen erzählen. Mit viel Herzblut sind er und seine Helfer als gemeinnütziger Verein zur humanitären Unterstützung der Menschen in der Ukraine ehrenamtlich unterwegs.
„Dafür gilt es großen Respekt zu zollen –für die eingebrachte Zeit und letztlich auch die Kosten für Fahrzeug und Benzin, die aus Spenden finanziert werden. In gemeinsamem Wirken Not zu lindern schafft ein tiefes Gefühl der Verbundenheit – mit herzlichem Dank an alle Spender. Die Kerzenwachs-Sammelaktion läuft weiter, da leider auch der Krieg weitergeht – Wärme und Licht schenken ist so leicht!“, sagen die Organisatoren dieser Aktion abschließend.
Weitere Informationen zu „DoVira Help Foundation e.V.“ unter www.dovira-help.de
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