Entenpfuhl auf der To-do-Liste

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Zum Artikel „Entenpfuhl droht weiter der Baggerbiss“ (SZ-Ausgabe vom 16. März) wird uns geschrieben:

In dem Bericht wird befürchtet, dass das öffentliche Interesse nachlässt und die Kiesfirma Krieger ihren Plan durchsetzt. Dem ist nicht so. Es gibt schon lange Bürgerinitiativen, den Umweltstammtisch und viele natur- und politikinteressierte Bürgerinnen und Bürger, die sich noch immer stark für dieses Thema interessieren.

Wir denken, alle, auch die der umliegenden Gemeinden wollen das 42 Hektar große Waldgebiet Entenpfuhl erhalten. Wir sind sicher, die Schwetzinger Stadtspitze mit Matthias Steffan und Dr. René Pöltl, der Ketscher Bürgermeister Wangler, Landrat Dallinger und der Grüne Landtagsabgeordnete Dr. Baumann, der CDU-Abgeordnete Sturm, der SPD-Abgeordnete Born haben diese Angelegenheit auf ihrer persönlichen To-do-Liste. Sie alle haben sich schon für den Erhalt ausgesprochen und ein Nachlassen des öffentlichen Interesses können wir nicht feststellen.

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In unserer Region und in der Schwetzinger Hardt hat die Politik schon einiges bewegt. Es hat sich manches zum Positiven entwickelt, was vor Jahren angesprochen wurde. Man muss nur etwas Geduld haben mit den Politikern. So wird zum Beispiel der Rod & Gun Club im Hardtwald bei Oftersheim renaturiert, es wurden im Wald Suhlen gesäubert und instandgesetzt, der Waldumbau von Kiefer zum Eichwald findet statt. Radwege wurden instandgesetzt. Es wurden sogar Futterplätze für Eichelhäher aufgestellt.

Richtig sind selbstverständlich die Sorgen der Bürger und Bürgerinnen um das Trinkwasser, auch um die Lärmbelästigung durch das Kieswerk. Der Entenpfuhlwald ist Sauerstoffproduzent und hat auch eine Kühlfunktion für das lokale Klima. Aber an erster Stelle der Argumentationsliste ist der Verlust von Naturschutzgebiet zu nennen. Wir haben kürzlich in den Schwetzinger Wiesen einen Sprung von acht Rehen gesehen, der sich, durch Wanderer gestört, in ein kleines Waldstück zurückgezogen hat.

Kleine Waldgebiete sind wichtig für die Tierwelt. Rehe gehören zu unserer Kulturlandschaft wie der Spargel und die Braugerste. Das Entenpfuhlwaldgebiet ist Lebensraum von heimischen Tierarten und Insekten – wie zum Beispiel von Hirschkäfern, Mäusen, Kohlmeisen, Amseln, Eichelhähern, Mäusebussarden, Fledermäusen und einige andere mehr.

Sollen hier wirklich 42 Hektar Lebensraum und Naturschutzgebiet für den Kiesabbau geopfert werden? Es kann nicht angehen, dass unsere Region andauernd Waldgebiete durch Autobahnbau, Gewerbegebiete sowie Kieswerke verliert und keine anderen Lösungen gesucht beziehungsweise umgesetzt werden.

Werner und Ingrid Jäkel,

Schwetzingen