Schwetzingen. Die Menschen feiern fröhlich ein Fest – und plötzlich fährt ein Auto in die Menge. Was jetzt schon viel zu oft passiert ist, das wird sich wohl niemals ausschließen lassen. Aber die Behörden und Veranstalter tun alles, um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Deshalb haben sich in der Stadt Schwetzingen auch die Feuerwehr, das Ordnungsamt und das Stadtmarketing zusammengesetzt, um ein neues 32 Seiten dickes Sicherheitskonzept für den Spargelsamstag auszuarbeiten.
Wenn am Samstag, 3. Mai, in der Innenstadt von 10 Uhr morgens bis nach Mitternacht gefeiert wird, dann werden einige Dinge anders sein als im vergangenen Jahr. Und doch sollen die Besucher es eigentlich gar nicht merken, dass sich etwas verändert hat. „Es gab auch schon einige Feste, bei denen wir den Schlossplatz komplett für den Verkehr gesperrt haben. Das machen wir zum Spargelsamstag wieder, sagt Ordnungsamtsleiterin Yvonn Rogowski beim Redaktionsgespräch mit unserer Zeitung. „Schon beim Weihnachtsmarkt hatte es immer wieder mal Beschwerden von Eltern gegeben, die bemängelt hatten, dass der Verkehr mitten durch die beiden Platzhälften geführt wurde“, ergänzt Pressesprecherin Andrea Baisch.
Zusätzliche Sicherheitskräfte und mehr Autosperren beim Schwetzinger Spargelsamstag
Aufgerüstet hat die Stadtverwaltung nochmals bei den sogenannten City Safes – das sind mobile Autosperren, die verhindern, dass Wagen in gesperrte Bereiche einfahren können. Die finden zum Beispiel auf den Kleinen Planken Verwendung und auf den Zufahrten zur Dreikönigstraße und die Heidelberger Straße. Meist in Verbindung mit querstehenden Fahrzeugen, die zur Seite gefahren werden, wenn beispielsweise eine Band ihre Instrumente zum Aufbau auf der Bühne zufahren muss.
Das heißt aber auch, dass dort zusätzlich Sicherheitskräfte stehen müssen, die eben dafür sorgen, dass nur berechtigte Autofahrer Zugang erhalten. „Unser Aufwand wächst dadurch, es wird teurer für uns als Veranstalter“, sagt Stadtmarketing-Manager Oliver Engert im Redaktionsgespräch. Für die Kleinen Planken sieht Engert auch keine große Gefahr, weil ja dort eh die Bühne der Schwetzinger Zeitung wie ein Riegel mitten auf der Straße steht.
Positiv sieht Engert die Sperrung des Schlossplatzes: „Das gibt uns für die zahlreichen Stände und für die Aktionen mehr Platz. Wir wollen den Spargelweitwurf dann auf der Straße mit Panoramablick aufs Schloss durchführen. Auch Ballspiel und viele andere Aktionen können wir hier auf der erweiterten Fläche anbieten, das ist eine tolle Sache für das Fest“ , sagt Engert. Er zeigt sich zufrieden mit dem neuen Konzept, das sich übrigens an den Empfehlungen der Polizeibehörden und an der Ausarbeitung des neuen Feuerwehrkommandanten Lars Oehring orientiert.
Straßenverkehr soll während des Spargelsamstags großräumig umgeleitet werden
Für den Straßenverkehr bedeutet das am Spargelsamstag natürlich Einschränkungen. So wird auch diesmal wieder die Clementine Bassermann-Straße in die andere Einbahnrichtung gewendet. Und an den Ortseingängen von Schwetzingen soll ähnlich wie vor dem Fasnachtszug fünf Tage vorher eine Beschilderung aufgestellt werden, die die Innenstadtsperrung am Spargelsamstag ankündigt. Offen bleibt übrigens die Schlossstraße, die hinter der Bühne vorbeiläuft. Menschen aus der Region empfiehlt die Verwaltung sowieso die Anreise mit dem Fahrrad oder mit dem ÖPNV. Und Anwohner, die an dem Tag nicht ihre Parkplätze im Sperrgebiet anfahren können, erhalten schon bisher kostenlose Tickets fürs Parkhaus und den Alten Messplatz.
Bleibt die Frage, ob der hohe Aufwand für ein Fest, das nur einen Tag dauert, gerechtfertigt ist. Immer wieder wird ja in Schwetzingen diskutiert, ob nicht wieder zu einem zweitägigen Spargelfest zurückgekehrt werden könnte. Oliver Engert sagt es so: „Sicherlich könnten wir dann höhere Gebühren bei Standbetreibern verlangen und einen verkaufsoffenen Sonntag anbieten. Und der Aufwand wäre zwar etwas höher als jetzt, aber längst nicht doppelt so hoch.“
Beim Sommertagszug in Schwetzingen gibt es einen neuen Weg
Um sich den großen Absperraufwand zu sparen, soll jetzt am Samstag, 5. April, der Sommertagszug nicht mehr durch die Innenstadt ziehen. Die Gruppen werden sich auf dem Parallelweg zur Zähringerstraße entlang des Schlossgartens aufstellen und dann durch den dortigen Schlosseingang in den Park ziehen, um später auf der Blumenwiese den Abschluss zu machen. Da haben Stadt- und Schlossverwaltung Hand in Hand gearbeitet und eine schöne Lösung abseits jedes Straßenverkehrs hinbekommen. Zumal die Zugteilnehmer samt Eltern und Angehörigen so gratis in den Park dürfen und sicherlich auch noch einen Blick auf die in voller Blüte stehenden Zierkirschen werfen können.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/startseite_artikel,-schwetzingen-sicherheitskonzept-fuer-spargelsamstag-in-schwetzingen-steht-_arid,2295683.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen.html
Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Kommentar Sicherheitskonzept zum Schwetzinger Spargelsamstag: Mit Augenmaß vorgegangen