Aus dem Regen in die Traufe

Der Neulußheimer Gemeinderat beschloss, den Solarpark auf besten Ackerböden derzeit nicht in Angriff zu nehmen. Redakteur Andreas Wühler hält es mit dem geteilten Beschluss - teils, teils.

Veröffentlicht
Kommentar von
Andreas Wühler
Lesedauer

Ist das Glas nun halbvoll oder halbleer? Zu seinem einstimmigen (!) Beschluss, den Solarpark auf besten Ackerböden derzeit nicht in Angriff zu nehmen, kann man dem Rat nur gratulieren. Zumal er mit der Begründung gefasst wurde, dass noch viele Fragen offenen seien, das Thema der Energieversorgung breit diskutiert werden müsse. Zwar hält sich der Rat damit alle Option offen, doch ist das sein gutes Recht. Wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen, dann kann objektiv entschieden werden.

Blickt man hingegen auf die Begründung, warum der Rat mehrheitlich am geplanten Gewerbegebiet festhält, so bleibt am Ende nur ein Argument übrig – weil es ihm sonst weggenommen würde. Entweder jetzt, nach drei Jahrzehnten handeln, oder die Geduld der Planungsbehörden könne erschöpft sein, andere Kommunen kämen zum Zuge.

Mehr zum Thema

Photovoltaik

Gemeinderat Neulußheim vertagt Entscheidung über Solarpark und Gewerbegebiet

Veröffentlicht
Von
Andreas Wühler
Mehr erfahren
Versorgungssicherheit

Debatte um Solarpark und Gewerbegebiet im Neulußheimer Gemeinderat

Veröffentlicht
Von
Andreas Wühler
Mehr erfahren
Solarpark

Landwirt aus Neulußheim hält möglichen Bau des Solarparks für Fehler

Veröffentlicht
Von
Andreas Wühler
Mehr erfahren

Ein dürftiges Argument für eine Entscheidung, mit der die von der Solaranlage geschonten Ackerflächen aus dem Regen in die Traufe kommen. Auch in diesem Punkt wäre es richtig, das Thema von allen Seiten nachhaltig zu diskutieren.

Doch der Kardinalfehler liegt wohl nicht bei der Gemeinde, sondern an der Politik. Solange beim Thema Gewerbeflächen Kirchturmpolitik vorherrscht, wird es immer wie zu Konflikten kommen. Anstatt über den Tellerrand zu blicken, schauen, in welchen Kommunen Brachen sind, die sich sinnvoll schließen lassen und wie der Ertrag gemeinsam abgeschöpft werden kann.

Redaktion Zuständig für die Verwaltungsgemeinschaf