Es bröckelt und bröselt

Joachim Klaehn meint, dass nun genug Porzellan zerschlagen wurde

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Joachim Klaehn
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Oftersheim. Die allgemeine Verunsicherung ist in Oftersheim überall zu spüren. Spätestens seit der ersten Resolution des Gemeinderats, die unsere Redaktion am Abend des 28. Juli erreichte, dürfte jedem wissbegierigen Bürger der Hardtwaldgemeinde klar geworden sein, dass binnenklimatisch und kommunikativ vieles nicht stimmt.

Dass nun eine zweite Stellungnahme von diesmal fünf statt 22 Unterzeichnern am Donnerstagabend versendet wurde, verstärkt diese Einschätzung. Substanziell steht im Schreiben nichts Neues. Aber es ist nun mal erneut in der Welt, unterzeichnet von allen Fraktionssprechern, die sich wohl zum zweiten Mal kritische Fragen gefallen lassen müssen. Warum jetzt? Warum diese „Blaupause“ einer Veröffentlichung?

Der Frust im Gemeinderat muss fraktionsübergreifend tief sitzen. Man merkt den Verfassern an, dass sie sich in der Zwickmühle befinden – zwischen „Loyalität“, „Verschwiegenheitsverpflichtung“ sowie „geleistetem Amtseid“ lavieren und politisch durchschlängeln.

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Heißt: Beide Resolutionen im kommunalen Kontext sind eine Mischung aus Wecksignal, Hilferuf und fast verzweifeltem Rechtfertigungsversuch. Nach der Devise: Es reicht, es ist in der Vergangenheit zu viel passiert oder eben nicht passiert, wir wollen die Veränderung. Unbedingt.

Dissonanzen und Warnschüsse gab es offenbar schon länger zwischen Gemeinderat und Bürgermeister – siehe die Klausurtagung des Rates 2017 in Heidelberg ohne ihn, die Kürzung von Verfügungsmitteln und diverse, sehr kritisch formuliete Haushaltsreden. Was sich belegen und nachlesen lässt.

In „Ofdasche“ bröckelt und bröselt es momentan an allen Ecken und Enden. Alle Beteiligten müssen nach dem 18. September schleunigst gucken, dass sie wieder konstruktives Terrain betreten. Mit Mut zu Innovationen, mit deutlich verbesserter Kommunikation und einer positiven Haltung. Weiteres Porzellan zu zerschlagen, wäre geradezu fatal – für die Zukunft von Oftersheim.