Wetten, dass uns die öffentliche Erregtheit und Konfusion um die Geothermie weiter beschäftigen wird. Wie bei jedem kniffligen Stoff werden Wahrheit und Legende durcheinandergemischt. Oftersheim hat als eine der sieben Kommunen den „Fall“ nicht exklusiv. Überall dort, wo aber diese panzerähnlichen „Monsterfahrzeuge“ durch Kommunen fahren, entsteht höchste Irritation. Zwangsläufig, denn Vibration und Lärm erzeugen eine schwierige Gemengelage.
Erst recht, wenn den Leuten nicht klar ist, wofür es gut ist und welchen Mehrwert sie davon haben. Zumal bei einem in dieser Region vorbelasteten Thema. Siehe das Pilotprojekt von Brühl, dem der Gemeinderat von Brühl und eine Bürgerinitiative gegen Tiefengeothermie 2016 den Garaus machte. Auch die Beispiele von Landau, Staufen im Breisgau oder Straßburg werden von Kritikern herangezogen.
Im Grunde geht es um Energieerzeugung und -versorgung, wenn das Mannheimer Großkraftwerk mutmaßlich bis 2030 abgeschaltet wird. Um Messungen, Suche für Bohrziele, potenzielle drei Standorte.
Was wieder mal nicht stimmt, ist die Kommunikation. Es mangelt an Sensibilität gegenüber Bürgern, vornehmlich älteren Menschen. Die Widersprüche um verteilte (?) Flyer sind da sinnbildlich. Wissen schützt vor Vorbehalten und subtilen Ängsten, Unwissenheit hat Folgen. Einerseits verdient Wärmeenergie Aufmerksamkeit, Know-how und Prüfungsmentalität. Andererseits tut Gelassenheit gut. Im Gegensatz zu Fake News, die längst eine Geißel des modernen Menschen sind. Ach herrje!
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Geothermie: Die Folgen der Unwissenheit
Joachim Klaehn moniert die schwache Kommunikation bei der Geothermie, denn Wissen schützt vor Vorbehalten und subtilen Ängsten.