Altlußheim. Damit der Brandschutz und der Schutz der Bevölkerung in den Städten und Gemeinden zu jeder Tages- und Nachtzeit gesichert ist, ist man auf die ehrenamtliche Arbeit der Menschen in den Freiwilligen Feuerwehren angewiesen, Berufsfeuerwehren gibt es nur in Städten mit mehr als 100 000 Einwohner.
24 Feuerwehrleute beenden ihre Ausbildung erfolgreich
Somit war es erfreulich, dass im Unterkreis Schwetzingen nun erneut 24 Feuerwehrleute die Ausbildung zum Truppführer erfolgreich absolviert haben. Dazu trafen sich die Teilnehmer an drei Wochenenden immer freitagsabends und den kompletten Samstag zur Ausbildung. Neben dem Theorieteil wurden die Kameraden auch mit verschiedenen Übungen auf ihre Aufgaben und die Verantwortung als Truppführer vorbereitet.
Gastgeber für den Lehrgang des Unterkreises Schwetzingen war dieses Mal die Feuerwehr Altlußheim. Von den Räumlichkeiten, Fahrzeugen, Übungsobjekten bis hin zur Verpflegung stellte die Wehr alles zur Verfügung. Neben Übungen zur Brandbekämpfung, dem richtigen Stellen von Leiter und den wichtigen Aufgaben einer Brandsicherheitswache drehte sich an einem Samstag dann alles um das Thema technische Hilfeleistung.
Auch wenn die angehenden Truppführer einige dieser Übungen schon bei ihrer Feuerwehrgrundausbildung ober bei Übungen in der eigenen Wehr absolviert hatten, taten sie es nun aus einem anderen Blickwinkel, nämlich aus dem des Truppführers. In dieser Position tragen die Einsatzkräfte eine deutlich größere Verantwortung, denn sie sind für die sichere und richtige Ausführung des Einsatzbefehls verantwortlich. Sie müssen das ganze Umfeld in ihrem Arbeitsbereich im Blick haben, um Gefahren sofort zu erkennen, beziehungsweise dies erst überhaupt nicht entstehen zu lassen.
Eine dieser Übungen hierzu war zum Beispiel, dass ein Arbeiter unter einem Container eingeklemmt war und gerettet werden musste. Dazu wurde der Container mit den hydraulischen Rettungsgeräten ange-hoben. Jedoch war hierbei wichtig, dass dieser immer gegen weg- oder zurückrutschen gesichert wurde. Die Truppführer mussten auch die Entscheidung treffen, wo genau sie das Gerät ansetzten um den Patienten nicht weiter zu verletzten, aber so schnell wie möglich zu retten. Ganz wichtig ist hierbei die Kommunikation mit den Kameraden und dem Gruppenführer, der die Ein-satzbefehle gibt. Ähnliches wurde geübt, bei der Annahme, dass eine Person unter einem Fahrzeug liegt.
Können, Gerätekenntnis und Taktik war auch beim Retten aus Höhen und Tiefen gefragt. Hierbei wurde angenommen, dass eine Person in einem Kellerschacht und eine auf einer Empore verunglückte. Bei beiden Örtlichkeiten gab keinen direkten Zugang über eine Treppe. In diesen Fällen mussten sich Frauen und Männer über eine Leiter Zugang zu den Patienten verschaffen und diese mit Hilfe einer Schleifkorbtrage und von Leitern retten. Hierbei wurde die Trage auf die Leiter gestellt und an dieser nach oben gezogen, beziehungsweise beim Retten von der Empore kontrolliert nach unten abgelassen.
Eine weitere Aufgabe war das richtige Vorgehen beim Austritt von Gefahrgut und die Rettung eines verunglückten Atemschutzgeräteträgers. Die Ausbilder achteten bei allen Übungen genau auf das Vorgehen der Truppführer und reflektierten die Übungen im Anschluss.
Am letzten Tag des Lehrganges mussten alle Teilnehmer eine schriftliche und eine praktische Prüfung ablegen, um zu zeigen, dass sie das Wissen eines Truppführers besitzen und dieses in der Praxis richtig, sicher und verantwortungsvoll einsetzten. Alle Teilnehmer und die Ausbilder absolvierten den Lehrgang ehrenamtlich und in ihrer Freizeit. Ihr Wissen und Können werden sie ab sofort in ihren Feuerwehren zum Schutz der Bevölkerung einsetzten.
Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren tragen dafür rund um die Uhr einen Funkmeldeempfänger bei sich, der bei einem Alarm laut piept. Ist dies der Fall, machen sich die Wehrleute unverzüglich auf den Weg in ihr Gerätehaus, legen dort ihre Einsatzkleidung an und besetzten das Fahrzeug mit dem es zur Einsatzstelle geht.
Dies alles zeigt, welch wichtige Aufgabe die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehren leisten und welch große Bereitschaft dahinter steckt. Ganz egal, ob sie bei der Arbeit, beim Essen, beim Geburtstag oder gerade im Tiefschlaf sind – wenn der Funkmeldeempfänger laut gibt, zählt für sie nur noch eines – Helfen.
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