Festhalle

Abschlussfeier der Brühler Marion-Dönhoff-Realschule fällt emotional aus

Bei einer sehr ideenreichen Feier hat Schulleiter Martin Jendritzki die Neunt- und Zehntklässler der Realschule verabschiedet.

Von 
Ralf Strauch
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Nicht nur die Noten im Zeugnis werden gewürdigt, sondern auch das soziale Engagement von der Licht- und Tontechnik bis zur Schülervertretung sorgten diese Schüler dafür, dass der Alltag rundlief. © strauch

Brühl/Ketsch. „Da sprach der alte Häuptling der Indianer“ hätte als Überschrift über der Verabschiedung der Entlassfeier der Marion-Dönhoff-Realschule stehen können, denn Schulleiter Martin Jendritzki verabschiedete seine 111 Stammesältesten, sprich die Neunt- und Zehntklässler, mit Federschmuck in der Karl-May-Indianersprache.

Es war der Abend der großen Roben und Tränen im Knopfloch – die offizielle Zeugnis- und Preisübergabe für die Jugendlichen, die nach erfolgreicher Prüfung ihre Schulzeit in dieser Bildungsstätte hinter sich gebracht haben. „Dies ist heute hauptsächlich euer Abend, liebe Schüler, den sich jeder Einzelne von euch verdient hat“, unterstrich der Schulleiter. Und mit Stolz fügte er hinzu, dass elf Absolventen im Schlusszeugnis eine eins vor dem Komma erreicht hätten. Drei Neuntklässler des G-Niveaus würden aufgrund ihrer guten Leistungen nicht verabschiedet, denn sie könnten nun direkt an das Realschulniveau anschließen.

Talente und Neigungen

Sicherlich hätten sich viele Jugendliche manchmal die Frage gestellt, wofür die das alles einmal brauchen sollten: binomische Formeln, Potenzgesetze, if-clauses, Genetik, Partituren und andere Themen des Lehrplans. „Diese Frage lässt sich nur mit der Vorstellung klären, was wäre, wenn wir diese Dinge nicht behandelt hätten“, ohne sie würde man ja gar nicht erkennen, wo Neigungen und Talente schlummern, man hätte keine Stärken entfalten und Durchhaltevermögen bei Schwächen entwickeln können. „Teamfähigkeit, Toleranz, Organisation, Leistungsbereitschaft, Kritik- und Konfliktfähigkeit sind neben den fachlichen Inhalten Kompetenzen, die Türen für eure Zukunft öffnen werden“, meinte er noch ohne Kopfschmuck.

Die besonders geehrten Entlassschüler

  • Die Preise und die Urkunden für die Jahrgangsbesten erhielten aus der ehemaligen Klasse 10d mit einer Gesamtnote von 1,5 Hannah Schmitt und Victoria Kemptner.
  • Als Klassenbeste im G-Zweig wurden Morena Capozzolo und Vanessa Genz aus der 9d mit einem Gesamtschnitt von jeweils 2,6 ausgezeichnet.
  • Bei den zehnten Klassen zeigten sich in der 10a Max Helm und Joshua Hornig (beide 1,7), in der 10b Valentina Burgio (2,0), in der 10c Solene Altrichter und Nina Großmann (beide 1,8) sowie in der 10d die beiden Jahrgangsbesten Schmitt und Kemptner als Klassenbeste besonders erfolgreich.
  • Für eine Gesamtleistung besser als 2,0 wurden zudem in der 10a Danny Duong (1,9), in der 10c Sama Ozeiry und Sarah Bohs (beide 1,9) sowie in der 10d Jaqueline Schottek (1,7) und Luca Barone (1,9) mit Preisen bedacht.
  • Fachpreise erhielten alle ehemaligen Schüler, die ihren Abschluss in einem Unterrichtsfach mit einer eins vor dem Komma abgeschlossen haben.
  • In der 9d waren das Alina Minzenbach (1,8) und Poiriatzidou Ismail-Iliyas (1,8) in Englisch, Vanessa Genz (1,5) in Alltagskultur, Ernährung, Soziales (AES), in Technik Nikola Javanovic (1,7), Eleni Dalina Spatharis in Ethik (1,8) und Sport weiblich (1,6), in Musik Ilaria Günes (1,8), in Bildender Kunst Eliesa Rexha (1,6), in Sport männlich David Beckenbach (1,3) und in Informatik Nikola Jovanovic (1,7).
  • Bei den Zehntklässlern erhielten jeweils einen Fachpreis in Deutsch Nikola Jovanovic (1,7), in Mathematik Max Helm (1,3) und Hannah Schmitt (1,3), in Englisch Tim Schlosser (1,4), in AES Nina Großmann (1,2), in Französisch Paul Knierim (1,3), in Geschichte Serdal Habibogullari (1,3), in Gemeinschaftskunde Luca Barone (1,4), Victoria Kemptner (1,4) und Hannah Schmitt (1,4), in Geografie Julien Mougenot (1,2), in Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung (WBS) Danny Duong, Serdal Habibogullari und Julien Mougenot (alle 1,3), in Physik Max Helm (1,1), in Chemie Valentina Burgio und Tim Schlosser (beide 1,3), in evangelische Religion Max Helm, Victoria Kemptner und Hannah Schmitt (alle 1,1), in katholische Religion Ada Kayra Bahtli, Valentina Burgio, Nina Großmann, Nils Lammers, Leonardo Mantelli und Jaqueline Schottek (alle 1,4), in Ethik Danny Duong (1,4), in Bildender Kunst Aisa Bardiqi und Victoria Kemptner (beide 1,0), in Sport Solene Altrichter (1,1), Joshua Hornig, Marc Weber und Maximilian Montilla Moraweck (alle 1,0), sowie in Informatik Max Helm und Hannah Schmitt (beide 1,0 ). ras

Dann er erinnerte der Häuptling an die verschiedenen Charaktere von Lehrern und Schülern – von Indianer Büffelnder Bär und von Sportlehrer Harter Hund, blickte zurück auf die Vergangenheit, als „so manche Friedenspfeife auf dem Hügel des Pausenhofs geraucht wurde, um den Manitu des Gemeinschaftsdienstes zu besänftigen“, so Jendritzki zur Winnetou-Musik.

Wege in die Zukunft

Er widmete sich aber auch der Zukunft, wenn sich viele „ins Tal der gesuchten fleißigen Facharbeiter begeben oder auf den Berg der weiterführenden Schulen steigen“. Die Lehrer und Eltern, die sie auf diesen Ritt in die Morgensonne jenseits des Schulhofs vorbereitet hätten, würden jedenfalls hoffen, dass die ehemaligen Schüler einen Beruf für sich finden könnten, der sie erfülle und Freude bereite. „Macht es gut, ihr Lieben – Hugh!“

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Nach diesen Karl-May-Festspielen kam Bürgermeister Dr. Ralf Göck als Vorsitzender des Schulverbandes fast schon fast prosaisch daher – trotz traditionellem Oberteil aus Burkina Faso. Er dankte – wie auch schon sein Vorredner – den Eltern und Lehrern, die gemeinsam eine tolle Arbeit geleistet hätten, die Schüler auf dem Weg zum Abschluss zu begleiten.

Den Entlassschülern wünschte er, dass sie ihren weiteren Lebensweg erfolgreich beschreiten mögen und später gern an ihre Zeit in der Marion-Dönhoff-Schule zurückdenken würden.

Stattlich war die Anzahl der Schüler, die Fächer mit einer eins vor dem Komma abgeschlossen haben – Konrektor Daniel Gérard (3. v. l.) präsentiert sie stolz bei der Entlassfeier in der Festhalle. © strauch

Den zweiten Teil, den eher informellen, eröffnete die Schulband, die den ganzen kurzweiligen Abend in der Festhalle musikalisch gekonnt begleitete. Instrumentalisten und Sängerinnen bekamen für ihre Auftritte durchweg euphorischen Applaus der Festgesellschaft. Danach würdigten Klassenlehrer und Schüler wechselseitig die gemeinsame Zeit.

Mal Instagram, mal Video

In Form einer Instagram Story blickte beispielsweise Lehrerin Pamela Kohl auf die Schuljahre und das Heranwachsen ihrer Schüler zurück. Klassenlehrerin Teresa Dolzer hatte ihre Rede mit Zitaten aus den Büchern von Astrid Lindgren gespickt, die sie geschickt auf die Schüler ummünzte.

Schulleiter Martin Jendritzki (l.) und die besten Schüler aus den einzelnen Entlassklassen freuen sich über die guten Zeugnisnoten. © strauch

Eine besondere Idee hatte sich die Klasse 9d einfallen lassen: In einem Video stellte sie gegenüber wie der Sport-, Englisch- und Musikunterricht an der Dönhoff-Schule in ihrer Fantasie hätte aussehen können und wie er – natürlich ironisch überspitzt – tatsächlich abgelaufen sei. Ansonsten fanden die Schüler und Lehrer in Reden teilweise sehr emotional die passenden Worte für eine Entlassfeier.

Ein Chor des Kollegiums ließ die Entlassfeier mit ihrer umgedichteten Version des Johannes-Oerding-Songs „An guten Tagen“ humorvoll ausklingen. Der neue Text stammte aus der Feder von Lehrerin Cordula Puchta.

Und im Gespräch in geselliger Runde bekam so mancher noch einen Spruch mit auf den weiteren Lebensweg: „Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf. Uff!“

Redaktion

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