Brühl. „Wir hatten uns eigentlich mehr gewünscht – aber damit können wir jetzt leben“, sagte Gabi Rösch (SPD) und fasst damit im Grunde die Stimmung im Ausschuss für Technik und Umwelt des Gemeinderates ungewollt zusammen. Besprochen wurde da das gemeindliche Einvernehmen zu einem Bauantrag in der Geierstraße, dessen vorgelegte Planung bereits in Teilen schon Realität ist.
Der Bauantrag war zum erstenmal in der Aprilsitzung des Ausschusses behandelt worden. Es geht dem Bauherren darum, ein bislang rein als Wohnhaus genütztes Gebäude in Teilen des Erdgeschosses für eine gewerbliche Nutzung umzubauen. Dazu soll ein Büroraum entstehen, eine Ausstellungsfläche, ein Besprechungszimmer und ein Flur mit Toilette
Gemeindliches Einvernehmen verweigert: Neuer Antrag mit Teilrückbau gefordert
Zunächst wurde das gemeindliche Einvernehmen von den Fraktionen bis auf Weiteres einstimmig versagt. Nach einer Vor-Ort-Besichtigung im Mai war der Antrag erneut nicht durchgegangen. Es wurde gefordert, dass ein Teilrückbau und eine Entsiegelung der sonstigen Flächen des Vorgartens, die nicht als Stellplätze für die Teilnutzungsänderung benötigt werden, in eine neue Planung aufzunehmen. Die fast durchgängig gepflasterte Fläche solle durch Grünbereiche aufgelockert werden.
Dieser Forderung ist der Bauherr inzwischen nachgekommen. So kam mehr Grün in den gepflasterten Vorbereich des Hauses. Gleichzeitig wurden deutlich die Parkmöglichkeiten im öffentlichen Straßenraum für drei Fahrzeuge dokumentiert. Doch auch dieser überarbeitete Freiflächengestaltungsplan war seitens der Ausschussmitglieder noch nicht als genehmigungsfähig akzeptiert worden.
Nach einer Vor-Ort-Besichtigung vor wenigen Tagen wurde mit Bürgermeister Dr. Ralf Göck ein noch weitreichenderer Plan zur Bepflanzung des Vorgartens präsentiert worden. Danach wurden die drei Pflanzbeete jeweils vergrößert und zudem noch Fahrradstellplätze rechts des Eingangsbereiches angeordnet. Im öffentlichen Straßenraum können zudem nachweislich insgesamt vier Kraftfahrzeuge Platz zum Parken finden. „Die Gemeindeverwaltung ist der Auffassung der Teilumnutzung und der beiden Befreiungen nun abschließend erneut zuzustimmen“, erklärte Göck in der jüngsten Sitzung des Ausschusses.
Dieser Meinung schloss sich auch Hans Faulhaber für die CDU-Fraktion ohne Wenn und Aber an. „Mit der Lösung können wir jetzt leben“, zeigte sich Klaus Pietsch (FW) schon ein wenig kritischer. Er merkte noch an, dass man den ganzen Ärger des Rückbaus hätte verhindern können, wenn der Bauherr sich an die übliche Reihenfolge – rechtzeitig beantragen und erst nach der Genehmigung umsetzen – gehalten hätte.
Auf Nachfrage erfuhr Rösch noch, dass in einem allgemeinen Wohngebiet auch Gewerbeansiedlung in gewissem Maße möglich sei. Auch Dr. Peter Pott (GLB) unterstrich: „Wir können der Sache so zustimmen, aber wir sind nicht wirklich glücklich mit der Lösung.“
Am Ende erhielt die begrüntere Variante des umgestalteten Vorplatzes den einstimmige Segen des Rates.
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