Literatur

Brigitte Kemptner aus Brühl entführt in fantastische Welten

Die 72-Jährige überzeugt beim Geschichtenwettbewerb des „Edition Paashaas-Verlags“  mit ihrem neuen Werk „Nhyron“. Dabei können die Leser mit der Protagonistin in eine fiktive Welt und eine Liebesgeschichte eintauchen.

Von 
Jakob Roth
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Autorin Brigitte Kemptner aus Brühl hat es mit ihrer Kurzgeschichte in die Anthologie heißt "Fantastische Liebe" geschafft. © Kemptner

Brühl. Für Brigitte Kemptner aus Brühl ist das Fantastische schon Alltag, denn die 72-jährige Autorin veröffentlicht seit Jahrzehnten eigene Erzählungen, die ihre Leser fast immer auf eine Reise in eine zweite, fiktive Welt einladen.

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Seit frühen Kindertagen schreibt Kemptner bereits – zuerst begeisterten die Brühlerin dabei kreative Aufsatzaufgaben in der Schule. Angefangen hatte zunächst allerdings alles mit Gedichten: „Oft, wenn ich am Fenster stehe und auf die Natur schaue, habe ich sofort einen Vers auf den Lippen“, schwärmt sie. Später veröffentlichte Kemptner ihre Dichtungen dann im Internet – und ab dem Jahr 2002 auch Kurzgeschichten in verschiedenen Literaturforen.

Von Kurzprosa zu Romanen

Nebenbei arbeitete die gebürtige Hessin im Arbeitsamt als Phonotypistin, hat einen Ehemann und zwei mittlerweile erwachsene Töchter. Im Internet habe sie gleich zu Beginn ihrer Karriere als Kurzprosaautorin auch ziemlich schnell Rückmeldungen ihrer Leser bekommen. „Es hat mich immer sehr motiviert, wenn gleich positive Resonanz zu meinen Geschichten kam“, berichtet Kemptner heute. Ihr Erfolgsrezept ist einfach, aber stimmig: Ihre Erzählungen seien nicht etwa monate- oder sogar jahrelang geplant. Sie entstünden impulsartig, also aus einem Gefühl heraus. Sie sei eine „Bauchschreiberin“, sagt sie über sich selbst.

Mit ihrem Schreibstil überzeugt Brigitte Kemptner auch immer wieder bei verschiedensten Geschichtenwettbewerben in ganz Deutschland – schon oft wurden ihre Texte in großen Sammelbänden oder Anthologien veröffentlicht. Und jetzt kommt eine weitere „Erfolgsgeschichte“ der Geschichtenerzählerin hinzu: Beim „Edition Paashaas-Verlag“ aus dem nordrhein-westfälischen Hattingen konnte sie die Jury mit ihrem neuen Werk „Nhyron“ überzeugen.

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Die Wettbewerbsvorgabe des Verlages war dabei, dass sich ein Mensch in ein fantastisches Wesen verlieben muss – und das Ganze in nur 5000 Wörtern. Nach nur einer Woche Arbeitszeit war Brigitte Kemptner schließlich mit ihrem ersten Manuskript fertig. Wie bei fast jeder ihrer Erzählungen schlägt auch „Nhyron“ Brücken in eine fantastische Welt.

Brigitte Kemptner erklärt den groben Zusammenhang: „Ein Mädchen geht schwimmen – und verliert im Wasser plötzlich das Bewusstsein. Als sie aufwacht, befindet sie sich dann jedoch in einem Königreich mit dem Namen „Nhyron“. Dessen Bewohner sehen sehr besonders aus: Alle haben blonde Haare und tragen weiße Kleidung. Schließlich lernt Kemptners Protagonistin den Sohn der Königin, also den Prinzen von „Nhyron“, kennen. Zwischen den beiden entwickelt sich dann eine schöne Liebesgeschichte.“

Steckenpferd Fantasy

Am liebsten schreibe sie allerdings Fantasiegeschichten – inspiriert von Autorinnen wie die von Michael Ende, Astrid Lindgren und Mark Twain beeinflusste Cornelia Funke oder Joanne K. Rowling, die „Harry Potter“ schrieb. Der Grund dafür: „In meiner eigenen Fantasie fühle ich mich am wohlsten. Denn dort kann ich völlig neue Städte, Länder oder eigene Fabelwesen erfinden und habe dabei keinerlei weltliche Grenzen. Andere Autoren, die zum Beispiel historische Romane schreiben, müssen ja oftmals ziemlich lange recherchieren, damit alles seine Richtigkeit hat – das fällt bei meinen Geschichten weg“, berichtet die Autorin.

Kurzprosa habe sie am Anfang ihrer Karriere nur geschrieben, weil sie nicht daran geglaubt habe, jemals einen ganzen Roman veröffentlichen zu können. Doch dieser Wunsch wurde Wirklichkeit: Mittlerweile sind im „Edition Paashaas-Verlag“ insgesamt bereits fünf ihrer Bücher erschienen – vier Fantasywerke und ein Jugendroman mit dem Namen „Teenagertränen“. Darin verliert die Jugendliche Juliane den Glauben an sich selbst, weil sie von ihrer besten Freundin regelrecht ausgenutzt wird.

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Dahinter verbirgt sich eine ganz persönliche Geschichte der Autorin – Brigitte Kemptner berichtet dazu: „Manche meiner Protagonisten haben auch Bezüge zu mir selbst. Auch ich hatte beispielsweise eine sehr besitzergreifende Freundin wie Juliana in ,Teenagertränen‘. Das heißt aber nicht, dass meine Bücher auf meinem persönlichen Leben basieren – manchmal gibt es aber Charakterzüge von mir oder meinen Mitmenschen, die dann auch in meinen Büchern Platz finden.“

Auch an einem neuen Roman arbeitet die Autorin bereits, der – natürlich – wieder teilweise in einer fiktiven Welt spielen wird, wie sie verrät. Und auch in Zukunft möchte Brigitte Kemptner an Geschichtenwettbewerben teilnehmen, damit das Fantastische ihr Leben so bald nicht verlässt.

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