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Brühler Wirtschaft und Gemeindevertreter im Gespräch

Gut besucht zeigt sich in Brühl das 35. Gespräch mit der Wirtschaft, zu dem Bürgermeister Ralf Göck und die Firma Geibel eingeladen hatten.

Von 
Ralf Strauch
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Beim Wirtschaftsgespräch in der Brühler Firma Geibel, Meisterbetrieb für Heizungs- und Sanitärtechnik, überreicht Bürgermeister Ralf Göck Unternehmer Anatoli Geibel das Brühler Hufeisen. © Dorothea Lenhardt

Brühl. „Mit der Wirtschaft im Gespräch“ – ein Veranstaltungsformat bei dem Brühler Unternehmer, Gemeinderäte und Vertreter der Ämter des Rathauses nicht nur einen Betrieb in der Kommune besuchen, sondern auch im informellen Gespräch rund um die Führung durch den Betrieb und Informationen des Bürgermeisters netzwerken können. 1999 gegründet und nur durch die Pandemiezeit unterbrochen, finden diese Treffen inzwischen jährlich statt.

Die 35. Auflage führte die Teilnehmer, darunter auch Anja Brandt von der Wirtschaftsförderung des Rhein-Neckar-Kreises, Stefan Radtke, Geschäftsstellenleiter der Bundesagentur für Arbeit und der Vorsitzende des Brühler Gewerbevereins Ralf Schwarz, bei der Firma Geibel, dem Meister-Fachbetrieb für Sanitär- und Heizungstechnik im Schütte-Lanz-Gewerbegebiet zusammen.

Der Brühler Meisterbetrieb wurde vor 23 Jahren gegründet

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Göck, bei dem dieser das Gemeindewappen auf Glas an das Unternehmen überreichte, stellte Firmenchef Anatoli Geibel seinen Betrieb in der Straße An den Werften vor. Die Firma wurde vor 23 Jahren vom Ehepaar Geibel gegründet. Der Erfolg sei so groß gewesen, dass man vor einigen Jahren nach größeren Räumlichkeiten gesucht habe und im neuen Gewerbegebiet im Brühler Norden fündig geworden sei.

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„Mit dem neuen Gebäude wollte ich auch erreichen, dass unsere Mitarbeiter einen repräsentativen Arbeitsplatz haben und die Kunden ansprechende sowie technisch gut ausgebaute Beratungsräume geboten bekommen“, betonte Geibel. In den schick gestalteten Räumlichkeiten können die Kunden beispielsweise über moderne Computertechnik ihre Vorhaben visualisiert bekommen, noch bevor der erste Handgriff gemacht wird. Durch seine freundlichen und fachkundigen Mitarbeiter könne sein Unternehmen so flexibel auf die Wünsche der Kunden reagieren.

Heizungs- und Sanitätexperte sucht Mitarbeiter

Insgesamt sind 16 Mitarbeiter beim Meisterbetrieb Geibel beschäftigt – die Auftragslage würde es sogar problemlos ermöglichen, mehr Menschen einen Ausbildungs- beziehungsweise Arbeitsplatz bei Geibel zu bieten, doch es fehle, wie bei vielen Handwerksbetrieben, an interessierten Bewerbern. Gleichwohl liebäugelt Geibel aktuell, wie er betonte, mit einem weiteren Firmenstandort in Mannheim. „Dass wir gute Arbeit leisten, unterstreicht auch die enge Zusammenarbeit mit den bekanntesten Herstellern der Branche“, betonte Geibel nicht ohne Stolz.

Seit einem Jahr wird von Geibel auch ein Hausmeisterservice betrieben. International ist die ebenfalls zu Geibel gehörende Firma Elma als zweites wirtschaftliches Standbein aufgestellt, die seit 15 Jahren von Brühl aus mit einem europaweiten Patent frostsichere Pferdetränken vertreibt. Auch da wolle das Unternehmen expandieren, doch hänge das damit zusammen, ob man die notwendigen Mitarbeiter finde.

Programme der Agentur für Arbeit sollen helfen

Das war im Grunde das Stichwort für Stefan Radtke von der Agentur für Arbeit. Viele Unternehmen suchten tatsächlich händeringend Fachkräfte, räumte Radtke ein, doch man habe halt nicht immer die passenden gelernten Bewerber parat, um den Arbeitgebern sofort zu helfen. Deshalb müsse man alternative Besetzungswege gehen, betonte der Mann von der Bundesagentur. So könne man durch entsprechende Programme Helfer oder Quereinsteiger zu Fachkräften fortbilden oder sie über entsprechende internationale Vereinbarungen aus dem Ausland nach Deutschland holen. „Das ist eines unserer großen Betätigungsfelder für die Zukunft, aber eben auch ein Politikum“, fasste Geibel zusammen. Doch es gebe verschiedene Möglichkeiten.

„Das Qualifikationsprogramm ist erste Sahne“, wusste Göck von den Kindertagesstätten zu berichten.

Wie Unternehmen zudem klimafit gemacht werden könnte, verriet Anja Brandt vom Landratsamt kurz. Ralf Schwarz rührte die Werbetrommel für die geplante Leistungsschau des Gewerbevereins im Herbst.

Bürgermeister Göck: Prosperierendendes Gewerbegebiet

Dass das Umfeld für die Unternehmen stimme, davon zeigte sich Göck in seinen Abschlussworten überzeugt und verwies auf die vielen Unternehmen, die unter anderem im „prosperierendenden Gewerbegebiet“ des Brühler Nordens angesiedelt seien. Allerdings sei kein Grundstück im Schütte-Lanz-Park mehr frei. Auf noch nicht bebaute Flächen würden bald Projekte entstehen, etwa vom Fitnessunternehmen Pfitzenmeier, das als nächstes angegangen werde, wie Göck von Werner Pfitzenmeier erfahren habe. Zudem entstehe bald eine „Osteria“, ein italienisches Restaurant der Systemgastronomie, und im Herbst wolle rund um den künftigen Scheck-In-Markt ein attraktives Einkaufszentrum eröffnen.

Freie Wohnungen, so Göck, gebe es für die Mitarbeiter der Firmen bald in „Hülle und Fülle“ in Brühl.

Redaktion

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