Naturschutzgebiet

Chaoten sorgen am Anglersee in Rohrhof für Verwüstungen

Die ansprechende Anlage des Angelsportvereins Rohrhof lockt auch immer wieder ungewollte Gäste an, die den Bereich vermüllen und zerstören.

Von 
Ralf Strauch
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Die Haubentaucher gehören sicherlich zu den auffälligsten Bewohnern des Rohrhofer Anglersees – doch aufgrund des nächtlichen Rowdytums durch Unbekannte könnten auch sie dort schon bald verschwinden. © dpa

Brühl. So sehr sich die Verantwortlichen des Angelsportvereins Rohrhof darüber freuten, dass ihre Veranstaltung am Maifeiertag derart erfolgreich abgelaufen ist, so sehr gab es im Vorfeld auch Misstöne, denn erneut waren Chaoten am Anglersee unterwegs gewesen, die für einige Probleme sorgten.

„Leider kam es in den vergangenen Wochen an der Fischerhütte unseres Angelsportvereins Rohrhof wiederholt zu mutwilliger Vermüllung und Zerstörung“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereinsvorstands. So seien mehrfach Bänke und Tische umgeworfen worden, Mülleimer umgeschmissen, deren Inhalt in der Umgebung verteilt sowie Sachbeschädigungen an der Hütte selbst vorgenommen worden.

Mittlerweile nehmen Häufigkeit und Intensität dieser Vorfälle Dimensionen an, die der Verein weder dulden kann noch möchte, erklärt der ASV-Vorstand. Die Vorfälle wurden daher vom Verein zur Anzeige gebracht, „sodass Polizei und Ordnungsamt diesbezüglich sensibilisiert sind und nun vor allem abends und am Wochenende die Fischerhütte vermehrt unter Beobachtung halten“, heißt es in der Pressemitteilung.

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Die Mitglieder des Angelsportvereins Rohrhof haben in den vergangenen Jahrzehnten durch den Einsatz unzähliger Arbeitsstunden aus einer einfachen Kiesgrube für den Autobahnbau ein bedeutendes Biotop geschaffen, das nicht nur einer Vielzahl geschützter, einheimischer Tierarten einen Rückzugsort bietet, sondern mit seinem Rundweg mit dem Naturlehrpfad Menschen aus Brühl und mittlerweile auch darüber hinaus als Naherholungsgebiet dient.

Großer Freizeitdruck um die Brühler Seen

Nicht umsonst trägt das Fischgewässer der Rohrhofer Angler den Titel des „schönsten See Brühls“ – so wurde er auch beim Imagefilm zum Ortsjubiläum betitelt. „Um den See in seiner Attraktivität und Vielfalt zu erhalten, bittet der Verein seine Besucher, sich nicht nur gegenüber dem Vereinseigentum, also der Fischerhütte und der Steganlage, sondern sich vor allem im Umgang mit der Natur und deren Bewohnern verantwortungsbewusst zu verhalten“, betonen die Verantwortlichen des Traditionsvereins aus dem Norden der Gemeinde.

Der Angelsee ist als Vogelschutzgebiet ausgezeichnet; nicht nur laute Musik, Müll und nächtliche Gelage, auch unangeleinte Hunde, die im Uferbereich stöbern oder sogar jagen, und Badebetrieb im Sommer stellten einen deutlichen Eingriff in dieses empfindliche Ökosystem über und unter Wasser dar, wodurch bereits jetzt ein deutlicher Rückgang der Artenvielfalt bei Flora und Fauna zu verzeichnen sei, heißt es in der Mitteilung des Vereins weiter.

„Das Bewusstsein der Gesellschaft für umweltbezogene Probleme und unserer damit verbundenen Verantwortung gegenüber nachfolgenden Generationen scheint zumindest auf globaler Ebene in den vergangenen Jahren erfreulicherweise enorm gestiegen zu sein, doch sollte die Selbstwirksamkeit im Umwelt- und Naturschutz vor der eigenen Haustür anfangen“, fordern die Angelsportler.

Sie rufen dazu auf, die Vereinsarbeit zu unterstützen durch ein bewusstes und respektvolles Verhalten gegenüber Mensch und Natur, so dass dieses Juwel im Brühler Südwesten seinen Bewohnern in seiner jetzigen Form noch lange erhalten bleiben könne, appelliert der Verein an die Vernunft der Besucher, sich rücksichtsvoll am See zu verhalten.

Redaktion

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