Ausstellung

Freundschaft in Stein gehauen: Ausstellung 'Steinerne Gestalten' in Brühl

Die außergewöhnliche Verbindung zweier Künstlerinnen, Bildhauerin Cony Welcker und Optikerin Jennifer Jensen, fand ihren Ausdruck in der Vernissage 'Steinerne Gestalten'. Die Ausstellung zeigt 15 Werke von Welcker und entführt die Besucher in eine Welt witziger, kunstvoller Skulpturen aus unkonventionellen Materialien.

Von 
Ralf Strauch
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Für Jennifer Jensen (l.) von den „Brillenmachern“ und Künstlerin Cony Welcker ist die Kombination aus den Skulpturen und dem Verkaufsraum geradezu eine ideale Symbiose – auf dem Bild betrachten sie zwei der Schafe dieser Ausstellung. © Strauch

Brühl. Als sich die Bildhauerin Cony Welcker und die Optikerin Jennifer Jensen begegneten, hatte jede der beiden Kunstfreunde schnell bei der jeweils anderen einen Stein im Brett. Und aus diesem Kontakt erwuchs nun die Ausstellung „Steinerne Gestalten“, die 15 Arbeiten der Künstlerin in den Geschäftsräumen der Brühler „Brillenmacher“ zeigt. Sie feierte am Freitag Vernissage.

„Ich bin hier in das Ladenlokal gekommen und habe gedacht: Wow!“, erinnert sich Welcker. Nicht nur, dass es dort den geeigneten Platz für eine Ausstellung mit ihren Skulpturen gebe, auch die Einrichtung des Brillengeschäfts passe zu ihren Arbeiten. So kam ein Stein ins Rollen. Denn auch Jensen verliebte sich sofort in die ideenreichen Werke der Steinmetzin, die ihr Gartenatelier nahe des Rohrhofer Friedhofs hat. „Es sind der Materialmix und die witzige Formensprache, die mich neben dem hohen handwerklichen Geschick der Künsterlerin sofort angesprochen haben“, erklärt die seit ihrer Kindheit kunstaffine Optikerin, deren Vater einst eine Galerie besaß.

Farbenfrohe Vielfalt: Der 'Gecko' als Höhepunkt der Ausstellung in Brühl

Ihr Lieblingsobjekt bei der Ausstellung mit Arbeiten von Welcker ist der „Gecko“, das zweifellos farbenfroheste Werk der Präsentation – und das mit dem sicherlich größten Materialreichtum. Vom Stein über eine Fahrradfelge bis hin zu Stachelschweinborsten hat die Bildhauerin bei dieser Figur so ziemlich alles verarbeitet, was ihr unter Finger geriet und Gefallen fand. Herausgekommen ist eine freche Figur.

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Und genau das macht die Arbeiten von Welcker so liebenswert, denn sie nimmt ihre Kunst nicht bierernst. Beispielsweise beim „Herzohrtier“. Diese Skulptur aus „Spanischem Parkplatzstein“ – sie hat den Brocken, den sie nicht näher klassifizieren kann, auf einem Parkplatz gefunden – sollte eigentlich ein Elefant werden. Doch als sie dessen Ohren herausarbeiten wollte, reichte das steinerne Material an dieser Stelle schlicht nicht mehr. So wurden die Lauscher zu eingravierten Herzen – heraus kam das „Herzohrtier“ als ganz neue Spezies, verrät Welcker und lacht.

Lachen, Schmunzeln, Spaßhaben – das ist der Künstlerin bei ihren Arbeiten wichtig. Und so wird manche der „Steinernen Gestalten“ aus Stein, Holz und Zeugs, wie Welcker ihre Arbeitsmaterialien gerne nennt, um ein ausgedrucktes Gedicht bereichert. Denn Lyrik und Bildende Kunst sind für sie zwei Seiten einer Medaille. So stellt sich der großäugige „Lemurier“ selbst vor – nicht Lemur aus Madagaskar oder Lemurianer der Zeit vor Atlantis, sondern ein Tier im Jetzt und Hier.

Besuch der 'Steinernen Gestalten' in Brühl: Öffnungszeiten und Standortinformationen

Schneeweiß in seiner Nähe der „Delphin“, eine schaugeborene Gestalt„wie Gott ihn gemeint hat, wie die Liebe ihn sieht – es ist vollbracht“. Am häufigsten begegnen den Ausstellungsbesuchern allerdings die knuddeligen, gut genährten Steinschafe, die sich erkennbar des Lebens, das aus Steinen des gesamten Kontinents herausgearbeitet wurde, freuen.

Das Spielerische, das innere Kind, sei für Welcker die Quelle der Inspiration, so stellte dann auch Jürgen Jensen von den „Brillenmachern“ die Künstlerin dem Vernissagepublikum sehr treffend vor.

Info: Die Ausstellung „Steinerne Gestalten“ von Cony Welcker ist bis Donnerstag, 15. Februar, zu den üblichen Geschäftszeiten der „Brillenmacher“ in der Mannheimer Straße 15 geöffnet.

Redaktion

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