Brühl. „Wir geben unser Bestes, dass wir auch bei der 20. Herbstausstellung ,Dekorative Malerei’ in der Villa Meixner etwas für jeden Geschmack bereithalten können“, sagt Gudrun Bauer. Bei ihr und ihren Mitstreiten in Sachen Kunsthandwerk kann man sich darauf verlassen, dass sie es ernst meinen. Das zumindest zeigt die Erfahrung. Alljährlich bringen sie neue Ideen mit nach Brühl, frische Themen traditioneller Techniken, die sie immer wieder mit viel Kreativität variieren. Und das auf einem kunsthandwerklichen Niveau, das schlichtweg die Ohren schlackern lässt. Sicherlich auch wieder an diesem Wochenende 8. und 9. Oktober.
Vor 20 Jahren erkannte Gudrun Bauer als Chefin des Vereins „Heidelberg Hearts & Castles Quilt Guild“, dass es in der Region zwar viele Menschen gibt, die hochwertige Objekte in ihren jeweiligen Kunsthandwerksbereichen fertigen – es gab aber kaum Events, bei denen sie das zeigen konnten. „Da war es fast ein Geschenk, als uns der damalige Brühler Kulturattaché anbot, im Herbst eine Ausstellung in der Villa Meixner zu gestalten – das Ambiente hier ist einfach einmalig und passt so vortrefflich zu unseren Arbeiten“,
Denn eines ist klar: In der Villa Meixner gibt es keinen „ollen Kram“ und keinen Ramsch. Alle Objekte sind von den Kunsthandwerkern von Hand individuell gefertigt worden. Deshalb wird es auch nie langweilig durch die Ausstellungsräume zu bummeln. Selbst „alte Hasen“ der Präsentation bringen immer wieder Neues mit – beispielsweise Hertha Werner, die in dieser Saison ihre Arbeiten unter das Thema Pfau gestellt hat – sie wird sogar im eigenen Pfauenkostüm auftreten.
Doch zu den alten Bekannten gesellen sich auch immer wieder neue – diesmal ist die Hälfte der Aussteller zum ersten Mal in der Villa, um alles von Patchwork über Malerei und dekorative Kunst bis zu Schmuck, Blumendekoration, Taschenkunst und Textilarbeiten anzubieten. Bereits seit Wochen werden in den heimischen Werkstätten Nadeln und Pinsel geschwungen, um für das Wochenende gerüstet zu sein.
Zwei Themenzimmer geplant
Und zum runden Geburtstag hat sich das Team um Bauer auch etwas Besonderes einfallen lassen, denn es gibt zwei Themenzimmer in der Villa Meixner. Im Gartenzimmer steht Halloween mit allerlei passendem Kunsthandwerk wie aufwendig genähten Stofffledermäusen von Bauer im Mittelpunkt. Das Vitrinenzimmer im ersten Obergeschoss wird für die „Dekorative Malerei“ zum Kinderzimmer mit handgefertigten Puppen von Sigrid Pfenninger, deren frühere, jetzt nicht mehr produzierte Tonfiguren noch immer viele Fans haben, und handgenähten Strampelhosen für Kinder und Puppen, die Ana Bernhard am Wochenende vor Ort fertigen wird, sowie anderen passenden Accessoire rund um den Nachwuchs.
Zu solchen künstlerischen Delikatessen gesellte sich vor 17 Jahr auch Kulinarisches dazu – mit dem Herbstmarkt im Garten der Villa Meixner. „Und so, wie wir in der Villa höchsten Ansprüchen gerecht werden, ist auch bei diesen Ständen alles handgemacht und von exzellenter Qualität“, zeigt sich der Brühler Kulturbeauftragte Jochen Ungerer sichtlich stolz. Da werden Marmeladen angeboten, Äpfel frisch vom Baum, Honig, Spirituosen – alles lokal, saisonal und gut. Dazu kommen auch die „Käsemädels“ aus dem Allgäu, die eigentlich gar nicht mehr auf Märkten unterwegs sind – für Brühl machen sie aber wegen des tollen Flairs dort eine Ausnahme, betont Ungerer.
Außerdem präsentieren sich die beiden Horte der Grundschulen mit Verkaufsständen. Doch Kreativität gibt es an diesem Wochenende nicht nur passiv, die Jugendkunstschule bietet mit Gabi Werz in der Remise eine Bastelecke an – am Samstag werden Windlichter aus Herbstlaub gefertigt, am Sonntag Fensterbilder unter dem Thema „Tiere des Waldes“.
Für die Bewirtung der Gäste ist einmal mehr der Förderkreis Dourtenga zuständig – dem auch Spenden von den Besuchern am Eingang der Ausstellung sowie von den Händlern des Herbstmarktes für die Arbeit in der westafrikanischen Partnergemeinde zufließen. Und auch da wird für die Erbsensuppe nicht aus der Dose in den Topf geschüttet, sondern mit Herz und Hand gekocht.
Dazu kommen dann noch die Darbietungen von der Chorgemeinschaft und den Gesangsgruppen der Grundschulen, der Theatergruppen der Horte, der Kerweborscht und der Musikschule Klangfabrik auf der Bühne im Garten der Jugendstilvilla. Wie sagte Gudrun Bauer doch gleich: „Wir wollen etwas für jeden Geschmack bereithalten.“
Info: Öffnungszeiten: Samstag, 8. Oktober, 14 bis 19 Uhr, und Sonntag, 9. Oktober, 11 bis 18 Uhr. Weitere Bilder gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de
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